Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
Vom Netzwerk:
hinter Gaunt und dem
begierigen Fereyd.
    Rawne trat als Letzter ein.
     
     
    23
     
     
    Inquisitor Heldane gestattete
sich einen sanften Schauder der Erleichterung. Seine Marionette war jetzt in
der geheiligten Aedicula der Nekropole von Menazoid, und Heldanes Sinne und
Intellekt waren bei ihr. Nach all dieser Zeit und diesen Mühen war er da, durch
stumpfsinnige sterbliche Werkzeuge geleitet, bis sein Verstand aus erster Hand
das kostbarste Artefakt im All begutachten konnte.
    Das kostbarste, das
gefährlichste und auch das von den Möglichkeiten her grenzenloseste. Endlich
ein Mittel, um Macaroth und die stagnierende imperiale Herrschaft, die er
verkörperte, mit allem gebotenen Selbstvertrauen zu stürzen. Es würde Dravere
zum Kriegsmeister machen, und Dravere würde wiederum sein Werkzeug sein.
Solange die Menschheit die Finsternis mit Licht bekämpfte, war ihre
letztendliche Niederlage unvermeidlich.
    Das Grau , dachte Heldane, die geheimen
Waffen der Grauzone, jene Dinge, die zu benutzen die komprornisslosen Führer
des Imperiums zu ängstlich waren, die Vorrichtungen und Möglichkeiten, die im
verschwommenen moralischen Nebel jenseits des Simplen und Gerechten lagen. So
würde er die Menschheit aus der Finsternis zur wahren Macht führen und die
perversen, außermenschlichen Bedrohungen der Galaxis ebenso zerschmettern wie
jene, die der alten Ordnung dann noch treu ergeben sein würden.
    Wenn Dravere diese Waffe
einsetzte, die Herrschaft über den Kreuzzug übernahm und den Feldzug zu einem
unvorstellbar ruhmreichen Sieg führte, würde der Hohe Senat zu Terra Dravere
natürlich zwangsläufig scharf kritisieren und ihn zum Verräter stempeln. Aber
sie würden es erst erfahren, wenn es längst passiert war. Und würden sie seine
Entscheidung dann im Licht seiner Siege überhaupt noch geißeln können?
    Einigen Sanitätern in der
Isolationskammer fielen die Unregelmäßigkeiten auf, welche die Bio-Monitore bei
dem Inquisitor registrierten, und machten Anstalten, ihnen auf den Grund zu
gehen. Er schickte sie mit einem psionischen Peitschenhieb weg, sodass sie
davoneilten.
    Heldane nahm seinen Handspiegel
und schaute hinein, bis sich sein Verstand wieder löste und er in der Lage war psionisch
in seine reflektierende Schicht einzutauchen wie ein Schwimmer in einen
unbewegten Teich.
    Unsichtbar tauchte er mitten
zwischen Gaunts staunender Gruppe in der Aedicula wieder auf. Er ließ den Blick
seiner Marionette wandern, um alles aufzunehmen: eine zylindrische Kammer,
tausend Meter hoch und fünfhundert Meter im Durchmesser, die Wände fibrös und
mit Rohren und Röhren aus Silber und Chrom übersät. Von ganz weit oben fiel
blendend weißes Licht herab. Der Boden war mit Silber ziseliert und mit
unglaublich komplexen algorithrnischen Paradoxien beschriftet, tausend auf
jedem Quadratmeter. Heldane dehnte kurz seinen Geist aus und las sie alle —
löste sie alle.
    Begierig ließ er diese
Bagatelle hinter sich und konzentrierte sich auf das große Bauwerk, das die
Mitte der Kammer beherrschte.
    Eine Maschine, eine riesige
Vorrichtung aus strahlend weißer Keramik, silbernen Rohren und Chromkammern.
    Ein
Standard-Technologie-Konstrukt. Intakt.
    Die Geheimnisse der
Hervorbringung von Technologie waren der Menschheit schon vor so langer Zeit
verloren gegangen. Seit dem Finsteren Zeitalter konnte das Imperium, sogar die
Adeptus Mechanicus, nur Dinge herstellen, die es durch Bergung eines alten
STK-Systems wiedererlernt hatte. Aus Überresten zerstörter STK-Systeme auf
tausend toten Welten hatte das Imperium langsam die Geheimnisse des Baus von
Panzern, Maschinen und Laserwaffen neu erlernt. Auch das kleinste Bruchstück
war von unschätzbarem Wert.
    Der Fund eines intakten
Konstrukts ereignete sich vielleicht einmal pro Generation, und dann
profitierte das gesamte Imperium davon.
    Doch ein intakter Fund wie
dieser hier war gewiss ohne Beispiel.
    Alle Spekulationen hatten sich
bewahrheitet. Vor langer Zeit, Tausende von Jahren, bevor das Chaos diese Welt
übernommen hatte, war Menazoid Epsilon eine Arsenalwelt gewesen und hatte die
in jenem vergessenen Zeitalter ultimative Waffe hergestellt. Die Geheimnisse
ihrer Produktion und ihres Sinns und Zwecks verbargen sich in den Millionen von
Algorithmen, die in den Boden eingeritzt waren.
    Die Eisernen Menschen. Ein
Gerücht so alt, dass es ein Mythos war, und zwar einer aus ältester Zeit, aus
einer Zeit vor dem Zeitalter des Haders, aus dem Finsteren Zeitalter

Weitere Kostenlose Bücher