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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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einen Tanither auf dem Posten zu
haben, wenn meine Arbeitsbeziehung mit ihnen andauern soll.«
    Bevor Milo antworten konnte,
flog das Schott erneut auf, und Kreff trat mit einer Datentafel in der Hand
ein. Er salutierte wiederum. »Wir haben unsere Befehle, Kommissar«, sagte er.
     
    Grollende Explosionen in der
Ferne schienen ein beständiges Merkmal der Todeszone auf Dunkelscherbe zu sein.
    Das beharrliche Krachen
schwerer Geschütze dröhnte über den tief hängenden, bleiernen Himmel jenseits
des Kamms. Eine Schanze war entlang der Kammlinie angelegt worden, und im
Schutz befestigter Bunker bereitete sich eine Abordnung der Imperialen Armee — sechs
Einheiten des 10. Königlichen Sloka-Regiments — auf die Mobilisierung vor.
    Oberst Thoren schritt die
Linien ab. Die Männer sahen in ihrer kunstvoll verzierten Kampfuniform aus wie
Weltentöter: mit einem Kamm versehene scharlachrote und silberne Kampfanzüge,
die von den Handwerkern Slokas so gestaltet worden waren, um im Feind Entsetzen
wachzurufen.
    Aber vielleicht nicht in diesem
Feind. General Hadraks Befehle waren präzise, aber Thorens Herz war schwer. Ihm
fehlte die Begeisterung für den bevorstehenden Vorstoß. Er bezweifelte nicht im
Geringsten, dass er ihn teuer zu stehen kommen würde. Blind und ohne Unterstützung
in trügerisches, unbekanntes Gelände vorzustoßen, in der Hoffnung, ein Loch in
der feindlichen Stellung zu finden, das es vielleicht gar nicht gab. Bei der
Aussicht darauf wurde ihm übel.
    Thorens Subalterner lenkte
seine Aufmerksamkeit auf die Doppelreihe von sechzig Männern, die durch den
abgedeckten Transitgraben zu ihnen kamen. Dürre Rüpel, in schwarze Tarnumhänge
gehüllt, die ihnen aufgrund des Regens am Leib klebten.
    »Wer im Namen von Balors Blut
...?«, begann Thoren.
    Der Anführer, ein massiger Lump
mit einem struppigen Bart und einer Tätowierung — einer Tätowierung! — marschierte
zu Thoren und salutierte.
    »Oberst Corbec, Erstes Tanith.
Erstes und Einziges. General Hadrak hat uns zu Ihrer Unterstützung nach vorn beordert.«
    »Tanith? Wo zur Hölle ist das?«,
fragte Thoren.
    »Es ist nicht mehr«, erwiderte
der massige Mann freundlich. »Der General sagte, Sie sollten durch die
Todeszone zu den feindlichen Stellungen vorrücken. Er hat angedeutet, dass Sie
einen getarnten Spähtrupp brauchen könnten, als er gesehen hat, dass die
scharlachroten Rüstungen Ihrer Jungs auffallen wie ein Pavianarsch.«
    Thoren spürte, wie er rot
anlief. »Jetzt hören Sie mir mal gut zu, Sie Stück ...«
    Ein Schatten fiel auf sie.
»Oberst Thoren, nehme ich an?«
    Gaunt sprang aus dem Graben in
den Bunker. »Mein Regiment ist gestern Abend auf Dunkelscherbe eingetroffen mit
dem Befehl, General Hadraks Bemühungen zu unterstützen, die Chaos-Feste
einzunehmen. Das setzt kooperative Bemühungen zwischen unseren Einheiten
voraus.« Thoren nickte.
    Das war Gaunt, der
emporgekommene Kommissar-Oberst, er musste es sein. Er hatte Geschichten
gehört.
    »Geben Sie mir bitte einen
Überblick über die Lage«, sagte Gaunt.
    Thoren winkte einen Adjutanten
heran, der einen Kartenprojektor aufstellte und ein unscharfes Bild der
Todeszone zeigte. »Der Feind hat sich tief in den Ruinen der alten Zitadelle
verschanzt. In der Festung war ein beachtliches stehendes Heer untergebracht,
also ist der Feind gut ausgerüstet. Hauptsächlich Chaos-Kultisten, etwa
siebzehntausend gesunde, kampffähige Männer. Außerdem ...«
    Er hielt inne.
    Fragend hob Gaunt eine
Augenbraue.
    »Außerdem glauben wir, dass es
in der Zitadelle noch andere Scheußlichkeiten geben könnte. Chaosbrut.« Thoren
atmete schwer.
    »Der größte Teil der Kämpfe
beschränkt sich hier auf diese Gegend, während an den anderen Fronten
hauptsächlich Artillerieduelle stattfinden.«
    Gaunt nickte. »Der größte Teil
meiner Truppe ist entlang der Front postiert. Aber General Hadrak hat uns auch zu
dieser zweiten Front beordert.«
    Thoren zeigte wieder auf die
Karte. »Der Feind führt noch mehr im Schilde, als einfach nur auszuhalten. Er
weiß, dass wir früher oder später durchbrechen, also muss er etwas vorhaben —
vielleicht will er etwas vervollständigen. Die Aufklärung hat ergeben, dass
diese Flanke der Stadt offen für den Vorstoß einer kleineren Streitmacht sein
könnte. Es gibt Kanäle und Rohre, die unter den alten Wällen durchführen,
praktisch ein Labyrinth.«
    »Meine Jungs sind auf
Labyrinthe spezialisiert«, sagte Gaunt.
    »Wollen Sie zuerst hinein?«,
fragte

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