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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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geschickt
hatte und in der er, Gaunts Überlebensinstinkt sowie die Tatsache lobte, dass
er eine signifikante Streitmacht für den Kreuzzug gerettet habe. Macaroth hatte
es nicht für angebracht gehalten, den Verlust eines Planeten und dessen
Bevölkerung zu erwähnen. Er sprach von »Kommissar-Oberst Gaunts korrekter
Entscheidung und der nüchternen Einschätzung einer unmöglichen Situation« und
beorderte ihn in Warteposition über Nameth, um dort neue Befehle zu erwarten.
    Die Lektüre schlug Gaunt auf
den Magen.
    Er warf die Tafel beiseite.
    Das Schott öffnete sich, und
Kreff trat ein. Kreff war der stellvertretende Kommandeur und Deckoffizier der Fregatte,
ein hartgesichtiger, kahlköpfiger Mann in der smaragdgrünen, maßgeschneiderten
Uniform der Segmentum-Pacificus-Flotte. Er salutierte, eine sinnlose Formalität
angesichts der Tatsache, dass er Sym als Gaunts Adjutant vertrat und die Kabine
zehnmal pro Stunde betrat und wieder verließ, seit Gaunt an Bord gekommen war.
    »Irgendwas Neues?«, fragte
Gaunt.
    »Die Astropathen sagen, dass
bald etwas kommen könnte. Vielleicht unsere Befehle. Es gibt eine Strömung, ein
Gefühl. Und außerdem ... äh ...« Kreffs Unbehagen war offensichtlich. Er kannte
Gaunt nicht und umgekehrt. Sym hatte vier Jahre gebraucht, um sich an den
Kommissar zu gewöhnen.
    »Was ist los?«, hakte Gaunt
nach.
    »Ich habe mich gefragt, ob es
Ihnen etwas ausmachen würde, über einige unmittelbarere Belange zu reden? Über die
Moral der Männer.«
    Gaunt stand auf. »In Ordnung,
Kreff. Reden Sie frei von der Leber weg.«
    Kreff zögerte. »Nicht mit mir.
Da ist eine Abordnung von den Truppentransportern ...«
    Das ließ Gaunt herumfahren.
»Eine was?«
    »Eine Abordnung von Tanith. Die
Leute wollen mit Ihnen reden. Sie sind vor dreißig Minuten an Bord gekommen.«
    Gaunt zog seine Boltpistole aus
dem Halfter, das über der Stuhllehne hing, und überprüfte das Magazin. »Ist das
Ihre diskrete Art, eine Meuterei anzukündigen, Kreff?«
    Kreff schüttelte den Kopf und
lachte humorlos. Als Gaunt die Waffe wieder ins Halfter schob, wirkte er erleichtert.
    »Wie viele?«
    »Fünfzehn. Die meisten sind
Mannschaftsdienstgrade. Nur wenige Offiziere haben überlebt.«
    »Schicken Sie drei von ihnen
herein, nicht mehr. Sie können selbst wählen, welche drei.«
    Gaunt setzte sich wieder an
seinen Schreibtisch. Er fragte sich, ob er seine Mütze aufsetzen und seine
Jacke anziehen sollte. Er schaute durch die Kabine und sah sein Spiegelbild in
dem großen Bullauge. Zwei Meter zwanzig solide Knochen und Sehnen, das schmale,
gefährliche Gesicht, das so gut zu seinem Namen passte, die kurz geschnittenen
blonden Haare. Er trug seine Galauniformhose mit der hohen Taille und
Lederhosenträgern, ein ärmelloses Unterhemd und Stulpenstiefel. Jacke und Mütze
verliehen ihm Kommandogewalt und Autorität. Die nackten Arme kündeten von seiner
Körperkraft.
    Das Schott hallte, und drei
Männer traten ein. Gaunt betrachtete sie kommentarlos. Einer war sehr groß,
größer und älter als Gaunt und massig gebaut, wenn nicht sogar ein wenig
rundlich. Seine Arme waren wie Schinken und mit blauen Spiralen verziert. Sein
Bart war zottelig, und seine Augen mochten früher gefunkelt haben. Der zweite Mann
war schlank und dunkel und sah auf eine finstere Art gut aus, die etwas
Reptilienhaftes an sich hatte. Er hatte eine blaue Sternentätowierung über dem
rechten Auge. Der dritte war der Junge, der Dudelsackpfeifer.
    »Stellen Sie sich vor«, sagte
Gaunt schlicht.
    »Ich bin Corbec«, begann der
massige Mann. »Das ist Rawne.«
    Die Schlange nickte.
    »Und den Jungen kennen Sie«,
sagte Corbec.
    »Nicht seinen Namen.«
    »Milo«, sagte der Junge laut
und deutlich. »Brin Milo.«
    »Ich kann mir vorstellen, dass
Sie hier sind, um mir zu sagen, dass die Männer von Tanith meinen Tod wollen«, sagte
Gaunt.
    »Stimmt genau«, sagte Rawne.
Gaunt war beeindruckt. Keiner von ihnen machte sich auch nur ansatzweise die Mühe,
seinen Rang und seine Stellung anzuerkennen. Kein »Kommissar«.
    »Wissen Sie, warum ich so
gehandelt habe?«, fragte Gaunt.
    »Wissen Sie, warum ich den
Abzug der Regimenter von Tanith befohlen und den Planeten sich selbst
überlassen habe? Wissen Sie, warum ich alle Ihre Bitten abgelehnt habe, Sie
zurückkehren und kämpfen zu lassen?«
    »Es war unser Recht ...«,
begann Rawne.
    »Unsere Welt ist gestorben,
Kommissar-Oberst Gaunt«, sagte Corbec, und die Anrede ließ Gaunt jäh aufmerken.
»Wir haben

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