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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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sie durch die Bullaugen unserer Transporter in Flammen aufgehen
sehen. Sie hätten uns unten und kämpfen lassen sollen. Wir wären für Tanith
gestorben.«
    »Das können Sie immer noch, nur
woanders.« Gaunt erhob sich.
    »Sie sind jetzt nicht länger
Männer von Tanith. Das waren Sie schon draußen in Ihren Zelten auf dem Gründungsfeld
nicht mehr. Sie sind Männer der Imperialen Armee, zuallererst Diener des
Imperators und danach nichts mehr.«
    Er wandte sich dem Bullauge zu,
sodass er ihnen den Rücken kehrte. »Ich trauere um den Verlust jeder Welt und
jedes Lebens. Ich wollte Tanith nicht sterben sehen, und ich wollte Tanith auch
nicht aufgeben. Aber ich bin dem Imperator verpflichtet, und der
Sabbatweltenkreuzzug muss ausgefochten und zum Wohl des ganzen Imperiums
gewonnen werden. Hätte ich Sie auf Tanith gelassen, hätten Sie nur eins tun
können: sterben. Wenn Sie das wollen, kann ich Ihnen dazu viele Gelegenheiten
bieten. Was ich brauche, sind Soldaten, keine Leichen.«
    Gaunt starrte in den Weltraum.
»Nutzen Sie den Verlust, lassen Sie sich nicht von ihm lähmen. Lassen Sie den Schmerz
in Ihren Kampfgeist einfließen. Denken Sie nach! Die meisten Männer, die in die
Armee eintreten, sehen ihre Heimat nie wieder. Sie sind keine Ausnahme.«
    »Aber die meisten haben eine Heimat,
auf die sie zurückkehren können!«, zischte Corbec.
    »Die meisten freuen sich
darauf, einen Feldzug zu überleben und danach ausgemustert zu werden, um sich
auf einer Welt niederlassen zu können, die ihr Anführer erobert und gewonnen
hat. Nach Balhaut hat Slaydo mir ein Geschenk gemacht. Er hat mir den
militärischen Rang eines Obersts gegeben und mir das Siedlungsrecht auf dem
ersten Planeten gewährt, den ich erobere. Helfen Sie mir, indem Sie Ihre Arbeit
machen, dann helfe ich Ihnen, indem ich das mit Ihnen teile.«
    »Ist das ein
Bestechungsversuch?«, fragte Rawne.
    Gaunt schüttelte den Kopf. »Nur
ein Versprechen. Wir brauchen einander. Ich brauche eine fähige, motivierte Armee,
und Sie brauchen etwas, das Ihnen den Schmerz nimmt, etwas, wofür Sie kämpfen
können, etwas, worauf Sie sich freuen können.«
    Gaunt sah etwas im Spiegelbild
des Bullauges. Er wandte nicht den Kopf. »Ist das eine Laserpistole, Rawne?
Wollten Sie herkommen und mich ermorden?«
    Rawne grinste. »Warum reden Sie
in der Vergangenheit, Kommissar?«
    Gaunt drehte sich um. »Was habe
ich denn nun? Ein Regiment oder eine Meuterei?«
    Corbec begegnete seinem Blick.
»Die Männer müssen überzeugt werden. Sie haben Geister aus ihnen gemacht, hohle
Echos. Wir können zu den Transportern zurückkehren und ihnen sagen, warum Sie
getan haben, was Sie getan haben, und was die Zukunft bringen könnte. Dann liegt
es an ihnen.«
    »Sie müssen sich an ihren
Offizieren aufrichten.«
    Rawne lachte. »Es gibt keine!
Unser Kommandostab war vollständig auf dem Gründungsfeld und hat die Männer
eingeschifft, als das Bombardement einsetzte. Keinem der Offiziere ist es
gelungen, Tanith lebend zu verlassen.«
    Gaunt nickte. »Aber die Männer
haben Sie ausgewählt, die Abordnung zu führen? Sie sind Anführer.«
    »Oder einfach nur dummdreist genug,
vor Sie zu treten«, sagte Corbec.
    »Das kommt auf dasselbe
heraus«, sagte Gaunt. »Oberst Corbec. Major Rawne. Sie können selbst
Unteroffiziere und Einheitskommandeure ernennen. In sechs Stunden melden Sie
sich wieder bei mir mit einer Einschätzung der Truppenmoral. Bis dahin müssten
die Marschbefehle eingetroffen sein.«
    Sie sahen einander verblüfft
an.
    »Wegtreten«, befahl Gaunt.
    Das Trio wandte sich verwirrt
ab.
    »Milo? Warte bitte«, sagte
Gaunt.
    Der Junge blieb stehen, während
sich das Schott hinter den beiden Männern schloss.
    »Ich stehe in deiner Schuld«,
sagte Gaunt freimütig.
    »Und die haben Sie
zurückgezahlt. Ich gehöre weder der Bürgerwehr noch der Armee an. Ich habe
Tanith nur lebend verlassen, weil Sie mich mitgenommen haben.«
    »Weil du mir das Leben gerettet
hast.«
    Milo hielt kurz inne. »Der
Elektor hat mir persönlich befohlen, bei Ihnen zu bleiben und mich um Sie zu
kümmern. Ich habe nur meine Pflicht getan.«
    »Die beiden haben dich
mitgebracht, weil sie dachten dein Anblick würde mich besänftigen, nicht wahr?«
    »Die beiden sind nicht dumm«,
stellte Milo fest.
    Gaunt setzte sich wieder an
seinen Schreibtisch.
    »Du auch nicht. Ich brauche
einen Adjutanten. Es ist haupt-sächlich Laufburschenarbeit, und die schwereren
Sachen kannst du lernen. Es würde mir helfen,

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