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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Gift.
    Verschlagen, für Orks. Als sei
ihnen klar gewesen, wie unhaltbar ihre Stellung geworden war, hatten sie in den
letzten Tagen ihrer Besatzungszeit die Lebensmittelund Getränkevorräte
vergiftet.
    Vorkoster-Servitoren hatten das
meiste davon entdeckt.
    Bis auf diese eine Flasche.
    Eine einzige Flasche. Adjutant
Broph hatte in der zweiten Nacht der Befreiungsfeiern das Regal mit dem uralten
Wein gefunden, das in einem der Palasträume versteckt war, die Oktar als
Spielwiese für seinen Offizierskader requiriert hatte. Niemand hatte auch nur
einen Gedanken daran verschwendet ...
    Acht waren tot, darunter auch
Broph, bis es jemandem klar geworden war. Tot binnen Sekunden,
zusammengebrochen, sich in Krämpfen windend und gurgelnd mit Schaum vor dem
Mund.
    Oktar hatte gerade erst an seinem
Glas genippt, als jemand Alarm gab.
    Ein winziger Schluck. Das und
Oktars eiserne Konstitution hatten ihn acht Tage am Leben erhalten.
    Gaunt war in den Kasernen
hinter dem imperialen Palast gewesen, um einen Streit zwischen Betrunkenen zu
schlichten, als Tanhause ihn rief. Sie konnten nichts für Oktar tun.
    Am achten Tag war von dem
robusten Krieger nur noch eine ausgedörrte, schlaffe Hülle übrig. Die Sanitäter
kamen mit hoffnungslosem Kopfschütteln aus seinen Gemächern.
    Der Gestank nach Fäulnis und
Verwesung war überwältigend.
    Gaunt wartete im Vorzimmer. Einige
der Männer, einige der zähesten Hyrkaner, die er kannte, weinten ganz offen.
    »Er will den Jungen sprechen«, sagte einer der Ärzte, als er herauskam. Er gab sich alle Mühe, sich
nicht zu übergeben.
    Gaunt trat in das stickig-warme
Krankenzimmer. In einem lebensverlängernden Suspensorfeld, umgeben von
brennenden Hitzelampen und Weihrauchfässern, war Oktar ganz offensichtlich nur
noch Minuten vom Tod entfernt.
    »Ibram ...« Die Stimme war wie
ein Flüstern, wie etwas ohne Substanz, wie Rauch.
    »Kommissar-General.«
    »Es wird höchste Zeit.
Allerhöchste Zeit. Ich hätte niemals bis zu einer so endgültigen Situation
warten dürfen. Ich habe dich viel zu lange warten lassen.«
    »Warten lassen?«
    »Die Wahrheit ist, ich konnte
es nicht ertragen, dich zu verlieren ... Nicht dich, Ibram ... Du bist ein viel
zu guter Soldat, um dich der Beförderungsleiter zu überlassen. Wer bist du?«
    Gaunt zuckte die Achseln.
    Der Gestank verursachte ihm
Brechreiz.
    »Kadett Ibram Gaunt,
Kommissar.«
    »Nein ... Von nun an bist du
Kommissar Ibram Gaunt, im Feld in das Amt des Kommissars berufen, um über die
Hyrkanischen Regimenter zu wachen. Hol einen Schreiber. Wir müssen meinen Beschluss
und deinen Eid schriftlich festhalten.«
    Oktar zwang sich, noch weitere
siebzehn Minuten zu leben, in denen ein Schreiber des Administratums gefunden
und die vorgeschriebene Eid-Zeremonie abgehalten wurde. Er starb mit Kommissar
Gaunts Händen in seinen knochigen, verschwitzten Klauen.
    Ibram Gaunt war leer und
benommen. Etwas war aus seinem Innersten gerissen worden, herausgerissen und
weggeworfen. Auf dem Weg zurück ins Vorzimmer nahm er nicht einmal die ihm
salutierenden Soldaten zur Kenntnis.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

     
     
    Dritter Teil
     
    Fortis Doppelstern
    Waffenschmiede
     
     
    1
     
     
    Eigentlich waren es nicht die
Trommeln, die Corbec verabscheute, es war der Rhythmus. Er hatte keinen Sinn.
Die Laute ergaben zwar ein normales Trommelgeräusch, aber die Schläge kamen
sporadisch wie bei einem unregelmäßig schlagenden Herzen, überlappend und
synkopisch. Das Bombardement war immer noch allgegenwärtig, doch nun, da sie
sich der Quelle des Getrommels näherten, übertönten die Schläge sogar den
Explosionsdonner jenseits der vordersten Gräben.
    Corbec wusste schon, dass seine
Männer verschreckt waren, noch bevor Sergeant Curral es sagte. Ein Stück weit
den Graben entlang kehrte Späher-Sergeant Mkoll zu ihnen zurück. Er hatte den
Befehl, die Gasmasken anzulegen, nicht mitbekommen, und sein Gesicht war
verhärmt und wirkte ein wenig grünlich. Kaum sah er die maskierten Männer
seiner Kompanie, streifte er hastig seine eigene Atemmaske über.
    »Meldung!«, verlangte Corbec
rasch.
    »Voraus verbreitert es sich«,
sagte Mkoll schwer atmend durch seine Maske. »Vor uns liegen ausgedehnte
Manufaktur-Bereiche. Wir haben ihre Linien durchbrochen und sind bis ins Herz
dieses Abschnitts des industriellen Gürtels vorgedrungen. Ich habe niemanden
gesehen. Aber ich habe die Trommeln gehört. Es hört sich an,

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