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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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und mit einer schlagkräftigen Truppe vorzurücken — wenn Corbec von
seinen Selbstmordaktionen im Angesicht der feindlichen Batterien abgebracht
werden konnte.
    »Corbec! Hier spricht Gaunt!
Hören Sie mit den Sprengungen auf, und marschieren Sie im Laufschritt nach
Osten! Corbec, bestätigen!«
     
    »Bereit zur Sprengung«, rief
Curral, hielt aber inne, als Corbec die Hand hob und Schweigen forderte. Am Kom
hielt Lukas ein Ohr an den Empfänger, um trotz des Kanonendonners und des
Getrommels etwas hören zu können.
    »W-wir sollen aufhören ... Er
befiehlt uns, aufzuhören und im Laufschritt nach Osten zu marschieren ... W-wir
...«
    Lukas sah den Oberst mit
plötzlich ängstlichem Blick an.
    »Er sagt, wir ziehen das
Feindfeuer auf uns.«
    Corbec drehte sich langsam um
und schaute in die Nacht, wo die Granaten von den schweren, weit entfernt stehenden
Geschützen pfeifende Lichtfurchen durch die rötliche Schwärze zogen.
    »Heiliger Feth!«, hauchte er,
als ihm aufging, zu welch tollkühnem Vorgehen er sich aufgrund seiner Wut hatte
hinreißen lassen.
    »Bewegt euch! Bewegt euch!«,
brüllte er, und die Männer rappelten sich verwirrt auf. Im Laufschritt führte
er sie nach Osten und schickte ein Signal voraus, das ihre Vorhut
zurückbeorderte und faktisch zu ihrer Nachhut machte. Er wusste, dass ihm
praktisch nur noch Sekunden blieben, seine Männer aus dem Zielgebiet zu
bringen, das sie mit ihren Sprengungen selbst geschaffen hatten: einen Pfeil
aus grünem Feuer, der ihren Weg buchstäblich nachzeichnete.
    Er musste sie nach Osten
führen. Osten, hatte Gaunt gesagt. Wie nah war die Kompanie des Kommissars?
Einen Kilometer? Zwei? Wie nah waren die Granaten des Feinds? Luden sie bereits
Drei-Tonnen-Deuterium-Makrogranaten, gefüllt mit Oxy-Phosphor-Gel, in die
klaffenden Verschlussblöcke der riesigen Shriven-Geschütze, während die
Richtschützen hastig Messingzielrohre kalibrierten und schwitzende Kanoniere
die Kurbeln der Gestänge drehten, um die gewaltigen Läufe um eine Winzigkeit zu
senken?
    Corbec verlangte seinen Männern
alles ab. Es blieb praktisch keine Zeit, den Weg voraus auszukundschaften. Er
vertraute darauf, dass sich die Shriven zurückgezogen und die gesamte Gegend
verlassen hatten.
     
    Der vitrianische Kom-Offizier
wiederholte die Aufzeichnung des letzten empfangenen Signals und veränderte
einige Einstellungen in dem Bemühen, das Rauschen herauszufiltern. Gaunt und
Zoren sahen angespannt zu.
    »Ein Antwortsignal, glaube
ich«, sagte der Offizier.
    »Eine Bestätigung.«
    Gaunt nickte. »Beziehen Sie
hier Stellung. Wir halten dieses Gebiet, bis wir uns mit Corbec vereint haben.«
    In diesem Augenblick
explodierte das Gebiet im Westen förmlich, wo Corbecs Sprengungen ein
Signalfeuer entzündet hatten. Träge erblühende Feuerfontänen löschten das
gesamte Gebiet aus.
    Explosion folgte auf Explosion,
als die Granaten praktisch gleichzeitig fielen. Die Shriven hatten das Feuer
eines Teils ihrer Batterien ungefähr drei Kilometer zurückverlegt, um die
Lebenszeichen aufs Korn zu nehmen, die sie dort erspäht hatten.
    Gaunt konnte nichts tun als
warten.
     
    Oberst Flense war ein Mann, der
seine Karriere auf dem Prinzip der Gelegenheit aufgebaut hatte. Die ergriff er
auch jetzt, und er konnte den Sieg förmlich schmecken.
    Nach dem abgebrochenen Vorstoß
der Jantiner am Spät-nachmittag hatte er sich in den imperialen Kommandostand
zurückgezogen, um sich eine Alternative zu überlegen. Nichts war möglich,
solange das Artilleriefeuer des Feinds die gesamte Front absperrte. Doch Flense
wollte in dem Augenblick bereit sein, wenn es aufhörte oder ins Stocken geriet.
Nach solch einem Beschuss würde das Land dort draußen eine Wüste aus Asche und
Schlamm sein, ebenso schwer für die Shriven zu halten wie für die Imperialen.
Die perfekte Gelegenheit für einen einschneidenden Panzerangriff.
    Bis sechs Uhr an jenem Abend,
als es langsam dunkelte, hatte Flense eine Angriffsstreitmacht in den
geborstenen Straßen unterhalb einer Flussbiegung bereit.
    Acht
Leman-Russ-Belagerungspanzer, seine geliebten Demolisher mit ihren
charakteristischen kurzen, dicken Läufen, vier normale Kampfpanzer vom Typ
Leman Russ Phaeton, drei Greif-Artilleriepanzer und neunzehn Chimäre-Transporter
mit fast zweihundert Jantiner Patriziern in voller Kampfausrüstung.
    Er war im Herzogspalast und
diskutierte mit Dravere und anderen hochrangigen Offizieren, die ebenfalls
versuchten, die Verluste der Tanither und

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