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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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auf Maximum zu stellen«, fügte Gaunt
als Nachsatz hinzu.
    »In der Vitrianischen
Kriegskunst steht geschrieben: >Sorge dafür, dass der erste Schlag tötet,
dann ist ein zweiter unnötig.<«
    Darüber dachte Gaunt einen
Augenblick nach. Dann machte er kehrt, um die Kolonne aus dem Schuppen zu
führen.
     
     
     
     
    4
     
     
    Nur zwei Dinge waren wirklich:
die Schwärze des Granattrichters unter ihnen und das grelle Inferno des
Bornbardements über ihnen.
    Soldat Caffran und der
Vitrianer kauerten in der Finsternis und dem Schlamm am Grund des
Einschlagtrichters, während über ihnen die Hölle wütete wie ein Feuersturm auf
dem Antlitz der Sonne.
    »Heiliger Feth! Ich glaube
nicht, dass wir das lebend überstehen ...«, sagte Caffran finster.
    Zogat würdigte ihn keines
Blickes. »Das Leben ist der Weg zum Tod, und unser eigener Tod wird vielleicht
ebenso begrüßt wie der unseres Feinds.«
    Darüber dachte Caffran einen
Moment nach und schüttelte dann traurig den Kopf. »Was bist du — Philosoph?«
    Der vitrianische Soldat drehte
sich um und sah Caffran geringschätzig an. Er hatte sein Helmvisier
hochgeschoben, und Caffran konnte wenig Wärme in seinen Augen erkennen.
    »Das steht in der Byhata, der
Vitrianischen Kriegskunst. Sie ist unser Codex, die leitende Philosophie
unserer Kriegerkaste. Ich erwarte nicht, dass du das verstehst.«
    Caffran zuckte die Achseln.
»Ich bin nicht dumm. Nur weiter ... Inwiefern ist Krieg eine Kunst?«
    Der Vitrianer schien nicht
sicher zu sein, ob der andere sich über ihn lustig machte, aber ihre gemeinsame
Sprache, das Niedergothische, war von keinem der beiden die Muttersprache, und
Caffran sprach es besser als Zogat. Kulturell gesehen, hätten ihre beiden
Welten nicht verschiedener sein können.
    »Die Byhata enthält die Übungen
und die Philosophie des Kriegerwesens. Alle Vitrianer studieren sie und lernen
ihre Prinzipien, die uns dann in der Arena des Kriegs leiten. Ihre Weisheit
durchdringt unsere Taktik, ihre Kraft stärkt unseren Arm, ihre Klarheit bündelt
unsere Gedanken, und ihre Ehre bestimmt unseren Sieg.«
    »Das muss ein tolles Buch
sein«, sagte Caffran sarkastisch.
    »Das ist es«, erwiderte Zogat
mit einem verächtlichen Achselzucken.
    »Lernt ihr es auswendig, oder
habt ihr es bei euch?«
    Der Vitrianer knöpfte seine
Flakweste auf und zeigte Caffran den oberen Teil eines schmalen grauen Beutels,
der in das Futter der Weste eingearbeitet war. »Es wird über dem Herzen
getragen, ein Werk von acht Millionen Buchstaben, verschlüsselt und auf
Monofaserpapier übertragen.«
    Caffran war beeindruckt. »Kann
ich es sehen?«, fragte er.
    Zogat schüttelte den Kopf und
knöpfte die Weste wieder zu.
    »Das Faserpapier ist per
Genschlüssel an die Berührung des Soldaten gebunden, an den es ausgegeben
wurde, sodass es kein anderer öffnen kann. Außerdem ist es auf Vitrianisch
geschrieben, das du mit Sicherheit nicht lesen kannst. Und selbst wenn du es
könntest, ist es für jeden Nicht-Vitrianer ein Kapitalverbrechen, sich Zugang
zu diesem großartigen Text zu verschaffen.«
    Caffran lehnte sich zurück. Er
schwieg einen Moment.
    »Wir Tanither ... Wir haben
nichts dergleichen. Keine großartige Kriegskunst.«
    Der Vitrianer sah ihn an.
    »Habt ihr keinen Codex? Keine
Philosophie des Kampfes?«
    »Wir tun, was wir eben tun
...«, begann Caffran. »Wir leben nach dem Prinzip: >Kämpfe hart, wenn du
kämpfen musst, und lass dich nicht sehen, wenn du kommst.< Das ist wohl
nicht viel.«
    Der Vitrianer ließ sich das
durch den Kopf gehen. »Ihm fehlt sicher ... der subtile Zwischentext und die
tiefere doktrinäre Bedeutung der Vitrianischen Kriegskunst«, sagte er
schließlich.
    Eine längere Pause trat ein.
    Caffran kicherte. Dann brachen
beide in haltloses Gelächter aus.
    Es dauerte einige Minuten, bis ihre
Ausgelassenheit abebbte, welche die morbide Spannung gelindert hatte, die sich
im Laufe der Schrecken dieses Tages aufgebaut hatte. Obwohl das Bombardement
über ihnen pausenlos weiterging und sie in beständiger Erwartung lebten, dass
eine Granate in ihren Trichter fallen und sie auslöschen würde, schien die
Furcht in ihnen ein wenig nachzulassen.
    Der Vitrianer öffnete seine
Feldflasche, trank einen Schluck und bot sie Caffran an. »Ihr Männer von Tanith
... Es gibt nur ganz wenige von euch, habe ich gehört?«
    Caffran nickte. »Knapp
zweitausend, alle diejenigen, welche Kommissar-Oberst Gaunt am Tag unserer
Regimentsgründung von unserer Heimatwelt

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