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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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retten konnte. Am Tag, als unsere
Heimatwelt starb.«
    »Aber ihr habt einen ziemlichen
Ruf«, sagte der Vitrianer.
    »Haben wir den? Ja, die Sorte
Ruf, die bewirkt, dass wir für sämtliche anstehenden Geheimund Kommandoaufträge
ausgesucht werden, die Sorte Ruf, die bewirkt, dass man uns auf vom Feind
gehaltene Makropolwelten und Todesplaneten schickt, die bisher noch niemand
geknackt hat. Ich frage mich oft, wer die Drecksarbeit erledigen soll, wenn die
Letzten von uns tot sind.«
    »Ich träume oft von meiner
Heimatwelt«, sagte Zogat nachdenklich. »Ich träume von den Städten aus Glas und
den Kristallpavillons. Ich bin zwar sicher, dass ich sie nie wiedersehen werde,
aber es ermutigt mich, dass ich in Gedanken dort bin. Es muss schwierig sein,
keine Heimat mehr zu haben.«
    Caffran zuckte die Achseln.
»Wie schwierig ist irgendwas? Schwieriger als die Erstürmung einer feindlichen
Stellung? Schwieriger als das Sterben? Alles am Leben in der Armee des
Imperators ist schwierig. In mancherlei Hinsicht ist es von Vorteil, keine
Heimat mehr zu haben.«
    Zogat bedachte ihn mit einem
fragenden Blick.
    »Ich habe nichts zu verlieren,
nichts, womit man mich bedrohen kann, nichts, was man mir vorhalten kann, um
mich zu etwas zu zwingen oder zur Aufgabe zu veranlassen. Es gibt nur mich, den
imperialen Gardisten Dermon Caffran, Diener des Imperators, möge er ewig auf
dem Thron sitzen.«
    »Dann hast du also doch eine
Philosophie«, sagte Zogat. In ihrer Unterhaltung trat eine längere Pause ein,
in der beide dem Kanonendonner lauschten. »Wie ... Wie ist deine Welt
gestorben, Mann von Tanith?«, fragte der Vitrianer.
    Caffran schloss die Augen und
dachte einen Moment lang angestrengt nach, als holte er aus den Tiefen seines Bewusstseins
etwas hervor, das er absichtlich ganz weit weggeschoben hatte.
    Schließlich seufzte er.
    »Es war am Tag unserer
Gründung«, begann er.
     
     
     
     
     
     
     
    5
     
     
    Sie konnten nicht bleiben, nicht
dort. Selbst wenn das Bombardement nicht gewesen wäre, das sich ihnen langsam
näherte, die Sache mit Drayl hatte sie alle krank und zittrig gemacht, und sie
wollten nur noch weg.
    Corbec befahl den Sergeanten
Curral und Grell, die Fabrik-schuppen zu verminen und das infernalische
Trommeln zum Verstummen zu bringen. Sie würden weiter auf die feindlichen
Linien zuhalten und so viel Schaden anrichten, wie sie konnten, bis sie
aufgehalten wurden oder Verstärkung bekamen.
    Während sich die Kompanie — seit
Drayls Tod weniger als hundertzwanzig Männer — auf das Abrücken vorbereitete,
kehrte Späher Baru, einer aus dem Trio, das Corbec bei ihrem ersten Eindringen
in dieses Gebiet vorausgeschickt hatte, endlich zurück.
    Und er war nicht allein.
    Feindbeschuss hatte ihn eine
gute halbe Stunde in einem Grabenabschnitt im Osten festgenagelt, und dann war
durch die Granattreffer seine direkte Rückzugslinie zerstört worden. Eine ganze
Weile war Baru sicher gewesen, er werde nie wieder zu seiner Kompanie
zurückfinden. Er hatte sich durch Drahtverhaue gezwängt und an Pfahlzäunen
vorbeigeschlichen und war dann zu seiner Überraschung auf fünf weitere Tanither
gestoßen: Feygor, Larkin, Neff, Lonegin und Major Rawne. Sie hatten es in die
Gräben geschafft, als das Bombardement begonnen hatte, und wanderten jetzt
umher wie verirrtes Vieh auf der Suche nach einer Landkarte.
    Corbec war ebenso froh, sie zu
sehen, wie sie über den Anblick der Kompanie. Larkin war der beste Schütze im
ganzen Regiment und würde für die Art verstohlenen Vorrückens, wie sie vor
ihnen lag, unschätzbar wertvoll sein. Feygor war ebenfalls ein hervorragender
Schütze und ein guter Schleicher. Lonegin war gut mit Sprengstoffen, also
schickte Corbec ihn sofort zu Curral und Grell, um ihnen bei dem Sprengkommando
zu helfen. Neff war Sanitäter, und sie konnten alle medizinische Hilfe
brauchen, die sie finden konnten. Rawnes taktische Brillanz stand außer Frage,
und Corbec unterstellte sofort einen Teil seiner Männer seinem direkten Befehl.
    Im Flackern des Granatbeschusses
in der Nacht, das eine verrückte Bilduntermalung des Trommelschlags war, kehrte
Grell zu Corbec zurück und meldete, die Sprengladungen seien bereit und auf
fünfzehn Minuten eingestellt.
    Corbec führte die Kompanie im
Laufschritt und in Zweierreihe über den Hauptweg durch die Fabrikanlage von den
verminten Schuppen weg. Die Vorhut bildete ein sechs Mann starker Trupp
bestehend aus Sergeant Grell, dem Scharfschützen Larkin, den

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