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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Vitrianer abzuschätzen, als der
Kom-Offizier aus dem Bereitschaftsraum mit einem Stapel Folien hereinkam,
welche die Cogitatoren der Flotte im Orbit ausgespien und nach unten geschickt
hatten.
    Es waren Luftaufnahmen des
Beschusses.
    Die anderen betrachteten sie
mit nur beiläufigem Interesse, doch Flense erkannte ihre Bedeutung sofort. Eine
Aufnahme zeigte eine Reihe von Explosionen mindestens einen Kilometer innerhalb
der Beschusslinie.
    Flense zeigte die Aufnahme
Dravere und nahm den General auf die Seite.
    »Zu kurze Granaten«, war der Kommentar
des Generals.
    »Nein, General, das hier ist
eine Kette von Explosionen ... hervorgerufen von Granaten oder Minen mit
Zeitzündern. Jemand ist dort.«
    Dravere zuckte die Achseln.
»Also hat jemand überlebt.«
    Flense blieb eisern. »Ich habe
mich und meine Patrizier ganz der Einnahme dieses Frontabschnitts und dadurch
der gesamten Welt verschrieben. Ich werde nicht dastehen und zusehen, wie
vagabundierende Überlebende hinter den Linien Sabotageakte begehen und unsere
Strategien ruinieren.«
    »Sie nehmen das so persönlich,
Flense ...«, lächelte Dravere.
    Flense wusste, dass er das tat,
aber er sah auch eine Gelegenheit.
    »General, wenn es eine Lücke in
dem Bombardement gibt, bekomme ich dann eine Sondererlaubnis zum Vorrücken von
Ihnen? Ich habe eine Panzerstreitmacht bereit.«
    Ein wenig gedankenverloren
willigte der Lordgeneral ein. Es war Abendbrotzeit, und er war nicht ganz bei
der Sache. Dennoch elektrisierte ihn die Aussicht auf den Sieg. »Wenn Sie diese
Schlacht für mich gewinnen, Flense, werde ich Ihnen das nicht vergessen. Meine
Zukunft birgt große Möglichkeiten, wenn ich hier nicht mehr festgebunden bin.
Ich würde sie mit Ihnen teilen.«
    »Ihr Wille geschehe,
Lordgeneral.«
     
    Flenses scharfer
opportunistischer Verstand hatte die Möglichkeit gesehen — dass die Shriven ihr
Bombardement umlenken könnten, besser noch, einen ganzen Abschnitt, um den
Aktivitäten hinter ihren einstigen Linien ein Ende zu bereiten. Und dadurch
würde sich für ihn eine Bresche auftun.
    Flense folgte den
Navigationssignalen, die von der Flotte zu einem Astropathen in seinem
Führungspanzer übermittelt wurden, und ratterte mit seiner Kolonne nach Westen,
die Flussstraße entlang und dann über eine Pontonbrücke so weit in die
Todeszone hinein, wie er sich traute. Die Granaten der Shriven gingen wie die
Hölle vor seinen Panzern nieder.
    Flense hätte seine Gelegenheit
beinahe verpasst. Seine Kolonne war gerade in Stellung, als sich die Bresche
auftat. Auf einer Breite von einem halben Kilometer hörte das Bombardement
abrupt auf, um mehrere Kilometer weiter vorne wieder einzusetzen und das Gebiet
einzudecken, das auf den Luftaufnahmen zu sehen war.
    Eine Tür durch den Vorhang der
Vernichtung tat sich auf, ein Weg zu den Shriven.
    Flense befahl seine Kolonne
vorwärts. Mit Höchstgeschwindigkeit holperten und rutschten sie durch Schlamm
und Asche ins Kernland der Shriven.
    6
     
     
    Die Stimme von Soldat Caffran
kam aus der Dunkelheit des Granattrichters und war vor dem Lärm des
Bombardements kaum zu verstehen.
    »Tanith war eine herrliche
Welt, Zogat. Ein bewaldeter Planet, immergrün, dicht und mysteriös. Die Wälder
hatten etwas Spirituelles. Dort herrschte ein Frieden ... Und sonderbar waren
sie auch. Es nennt sich motiles Baumwachstum, hat man mir gesagt. Um es ganz
einfach auszudrücken, haben die Bäume, eine Art, die wir Nalholzbaum genannt
haben, na ja — sich selbst versetzt und sind der Sonne, dem Regen oder welchen
Bedürfnissen auch immer gefolgt. Ich behaupte gar nicht, es verstanden zu
haben. Aber so war es eben. Der Witz an der Sache ist, dass es keinen örtlichen
Bezugspunkt auf Tanith gab. Ein Weg durch den Nalwald konnte sich über Nacht
verändern, ganz verschwinden oder neu entstehen. Also haben die Bewohner von
Tanith im Laufe der Generationen einen Instinkt für Richtung, Orientierung,
Spurenlesen und Kundschaften entwickelt. Darin sind wir gut. Ich schätze, das
Regiment hat seinen Ruf hinsichtlich Aufklärung und Verstohlenheit diesen
beweglichen Wäldern unserer Heimatwelt zu verdanken. — Die großen Städte auf
Tanith waren großartig. Unsere Industrien waren landwirtschaftlicher Natur, und
unser Export zu anderen Welten bestand im Wesentlichen aus erlesenem Bauholz
und Holzschnitzereien. Die Arbeiten tanithischer Künstler waren Meisterwerke.
Die Städte waren große steinerne Bastionen, die sich aus den Wäldern erhoben.
Du

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