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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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sagst, ihr hättet Glaspaläste zu Hause. Unsere Städte waren nicht so
prächtig. Nur simpler Stein, grau wie das Meer, hoch gebaut und stark.«
    Zogat sagte nichts. Caffran
rutschte ein wenig in dem Schlammloch herum, um es sich gemütlicher zu machen.
Trotz der Verbitterung in seiner Stimme und Seele empfand er ein trauriges
Gefühl des Verlusts, wie er es seit langer Zeit nicht mehr verspürt hatte.
    »Dann kam die Nachricht, Tanith
solle drei Regimenter für die Imperiale Armee aufstellen. Das war die erste
derartige Aufforderung, die an unsere Welt gerichtet wurde, aber wir verfügten
über eine große Anzahl fähiger, ausgebildeter Männer, die in der jeweiligen
Bürgerwehr ihrer Gemeinde Dienst taten. Die Gründung dauerte acht Monate, und
die versammelten Truppen warteten auf ausgedehnten, geräumten Ebenen, als die
Transportschiffe eintrafen. Man sagte uns, wir würden die imperialen Truppen
verstärken, die im Sabbatwelten-Feldzug kämpften und die Streitkräfte des Chaos
vertrieben. Man sagte uns auch, wir würden unsere Welt wahrscheinlich nie
wiedersehen, denn wenn ein Mann einmal in die Armee eingetreten sei, gehe er in
der Regel, wohin der Krieg ihn führe, bis ihn der Tod ereile oder er
ausgemustert werde, um an diesem Ort ein neues Leben anzufangen. Ich bin
sicher, man hat euch dasselbe gesagt.«
    Zogat nickte, und sein edles
Profil machte eine traurige Bewegung der Zustimmung in der nassen Dunkelheit
des Kraters.
    Explosionen donnerten ringsum
in langen, ausgedehnten Serien.
    Die Erde bebte.
    »Also warteten wir dort«, fuhr
Caffran fort, »Tausende von uns in kratzigem neuem Uniformdrillich, die dem
Kommen und Gehen der Transportschiffe zusahen. Wir waren erpicht darauf,
endlich unsere Welt zu verlassen, aber traurig, uns von Tanith verabschieden zu
müssen. Doch die Vorstellung, dass unsere Welt da war und immer da sein würde,
munterte uns auf. An diesem letzten Morgen erfuhren wir, dass Kommissar Gaunt
zum Kommandeur unseres Regiments ernannt worden war, um uns in Form zu
bringen.« Caffran seufzte und versuchte seine düstereren Gefühle bezüglich des
Verlusts seiner Heimatwelt zu analysieren.
    Er räusperte sich. »Gaunt hatte
einen gewissen Ruf und eine lange und beeindruckende Geschichte bei den
Hyrkan-Regimentern vorzuweisen. Wir waren natürlich neu, unerfahren und mit
Sicherheit noch voller Ecken und Kanten. Das Oberkommando glaubte ganz
eindeutig, dass ein Offizier von Gaunts Format nötig sei, um aus uns eine
Kampftruppe zu machen.«
    Caffran hielt inne. Für einen
Augenblick versagte ihm die Stimme, als Zorn in ihm aufwallte. Zorn — und ein
Gefühl der Abwesenheit. Es versetzte ihm einen Stich, als ihm aufging, dass er
die Geschichte seit dem Verlust zum ersten Mal laut erzählte.
    Sein Herz schloss sich
krampfhaft um Erinnerungsfäden, und er spürte, wie seine Verbitterung stärker
wurde. »In der allerletzten Nacht ging alles schief. Das Einschiffen der
Truppen hatte bereits begonnen. Die meisten Soldaten waren entweder an Bord von
Transportschiffen und warteten auf den Start oder bereits unterwegs in die
Umlaufbahn. Die Raumüberwachung der Flotte hatte ihre Aufgabe nicht erfüllt,
und eine beachtlich große Chaos-Flotte, die Splittergruppe einer größeren
Flotte, die nach der letzten Niederlage gegen die Imperiumsflotte auf der
Flucht war, huschte an den Blockaden vorbei ins Tanith-System. Es gab praktisch
keine Vorwarnung. Die Kräfte der Finsternis griffen meine Heimatwelt an und
radierten sie im Zeitraum einer Nacht aus den Annalen der Galaxis.«
    Caffran hielt erneut inne und
räusperte sich. Zogat sah ihn mit grimmigem Staunen an. »Gaunt bot sich eine
simple Wahl.
    Er konnte die Truppen zu seiner
Verfügung zu einem tapferen letzten Gefecht aufstellen, oder er konnte alle
nehmen, die er retten konnte, und sich absetzen. Er entschied sich für
Letzteres. Keinem von uns gefiel die Entscheidung. Wir wollten alle unser Leben
im Kampf für unsere Heimatwelt geben. Ich glaube, wenn wir auf Tanith geblieben
wären, hätten wir nichts erreicht, vielleicht abgesehen von einer tapferen
Fußnote in der Geschichte. Gaunt hat uns gerettet. Er hat uns vor einer
Zerstörung bewahrt, der wir liebend gern und mit Stolz angehört hätten, um
anderswo an bedeutungsvolleren Zerstörungen teilnehmen zu können.«
    Zogats Augen leuchteten in der
Dunkelheit. »Du hasst ihn.«
    »Nein! Na ja, schon, wie ich
jeden hassen würde, der den Tod meiner Welt zugelassen und sie für ein größeres
Gut

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