Gaunts Geister - Band 1-3
aus. Die Zoicaner waren offenbar ebenfalls in Bewegung und tasteten
sich wie die Geister um die Waggons herum, aber von der anderen Seite.
Milo zählte die Männer ab und
ließ sie in der Deckung der Waggons ausschwärmen. Kaum jemand in der Imperialen
Armee konnte sich so verstohlen bewegen wie die Tanither.
Zwanzig Meter weiter südlich von
Milo gab eine Autokanone einen Feuerstoß ab. Dann folgten zwei weitere und ein
paar Laserschüsse als Antwort. Venar hatte das Feuer eröffnet.
Mehr Schüsse, kurz und heftig,
kamen von der nächsten Waggonreihe. Über Kom hörte er Wheln fluchen und dann lachen.
Baffels kroch vor Milo an einem
langen Tieflader vorbei. Die Geister waren jetzt alle grau vom Schotterstaub und
ihre Hände und Knie waren ölverschmiert.
Milo hörte ein dumpfes Geräusch
auf der Ladefläche des Waggons.
Er brüllte eine Warnung und
schwang sich hoch, als der zoicanische Soldat am Rand der Ladefläche auftauchte
und nach unten schoss. Baffels hatte sich instinktiv unter den Waggon gewälzt
und prallte gegen die Räder und Schwellen, während die Schüsse des Zoicaners
den Schotter zerstörten, wo er eben noch gelegen hatte.
Milo gab einen Feuerstoß nach
oben ab. Drei Laserstrahlen bohrten sich durch die Aluminiumwandung des Waggons
und den Zoicaner dahinter. Die ockerfarben gepanzerte Gestalt zuckte, fiel
steif vom Waggon und landete neben dem kauernden Baffels, der sich automatisch herumwälzte
und dem Leichnam aus nächster Nähe durch den Kopf schoss.
Neskon, Rhys und Tokar schossen
zwischen den Wagen durch und zielten auf die Zoicaner auf der anderen Seite des
Gleises. Die Zoicaner erwiderten das Feuer, und die Laserstrahlen und
Boltergeschosse zwangen Tokar, auf dem Hintern in die Deckung eines
umgefallenen Ölfasses zurückzurobben. Neskon nutzte eine massive Lore als Deckung
und erbebte, als beharrliches Feuer unter dem Waggon durchschlug und gegen die
großen Eisenräder in seinem Rücken prallte.
Rhys erhob sich, wobei ein
Laserstrahl nur knapp seinen Kopf verfehlte, und warf eine Granate über den
Waggon, die auf der zoicanischen Seite des Gleises herunterfiel und alle in
Stücke riss.
Ein quer durch die grinsende emotionslose
Skulptur des Gesichts geborstener Helm flog durch die Luft und landete neben
seinen Füßen. Er erwog, ihn als Trophäe mitzunehmen, bis ihm aufging, dass der
größte Teil eines Kopfs noch darin klebte.
Milo hörte Wheln aufschreien.
Der Mann lag am Boden. Er konnte ihn nur ein paar Schritte entfernt auf der
anderen Seite des Waggons stöhnen hören.
»Mein Bein ... Mein Bein ...«
»Sei still!«, brüllte Milo,
dann hechtete er über die Kupplung zwischen den Waggons und rollte sich auf der
anderen Seite des Gleises ab. Wheln lag zwischen zwei Gleisen, sein linkes Bein
war unter dem Knie eine Ruine aus Blut, Knochen und zerfetzter Uniform.
Milo lief geduckt zu ihm,
packte ihn unter den Achseln und schleifte ihn in Deckung. Schüsse schlugen in
den Schotter rings um sie. Zwei Zoicaner erschienen auf dem Dach des nächsten
Waggons, und zwei weitere tauchten zwischen zwei Waggons gegenüber auf. Ein
Laserstrahl zischte an Milos Nase vorbei, die nächsten zwei brannten Löcher in
die losen Falten seines Tarnumhangs.
Eine Autokanone knatterte, und
die beiden Zoicaner auf dem Waggondach brachen förmlich auseinander und fielen.
Die anderen beiden wichen rasch zurück in Deckung. Milo schaffte Wheln in den
Schutz des hinteren Waggonendes und zog ihn zwischen die Gleise. Am anderen
Ende desselben Waggons lauerte eine Gruppe Zoicaner, die um die Ecke feuerten.
Einige schossen auch unter dem Waggon durch, aber die Schüsse wurden von der Achse
abgelenkt. Milo schaute sich hektisch nach Hilfe um. Er sah Baffels in der
Deckung eines Waggons aus dem nächsten Zug, desjenigen, hinter dem Milo zuvor
gekauert hatte. Baffels stand zu sehr unter Beschuss, um selbst feuern zu
können.
Milo schaute nach oben, wobei
er sich bemühte, Whelns Ächzen und Stöhnen auszublenden, und musterte die
Kupplung des Waggons, den sie als Deckung benutzten, mit demjenigen Waggon
direkt dahinter. Es dauerte ein paar Sekunden, bis er herausgefunden hatte, wie
man sie lösen konnte, und als er es versuchte, glitten seine Hände ein paarmal
an dem öligen Eisen ab.
Als er die Kupplung gelöst
hatte, hängte Milo eine Granate über ein Bremskabel und machte sie scharf. Dann
riss er Wheln ein Stück weg von dem Waggon, und sie fielen den Hang auf der
anderen Seite herunter, wobei Wheln
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