Gaunts Geister - Band 1-3
vor Schmerzen schrie.
Die Granate explodierte, und
die Wucht der Detonation schob den achtzehn Tonnen schweren Waggon an, ließ ihn
gegen den nächsten Waggon in der Reihe prallen und zerquetschte die Zoicaner,
die zwischen den beiden Waggons lauerten. Das Krachen und Scheppern des
Zusammenstoßes der beiden Waggons pflanzte sich durch die gesamte Reihe fort.
Rhys, Neskon und Baffels eilten
zu Milo, um ihm Deckung zu geben, während sich der Junge mühte, Whelns verwundetes
Bein abzubinden und ihn vor dem Verbluten zu bewahren.
Wheln wollte einfach nicht
aufhören zu schreien. Milo wollte einen Sanitäter rufen, aber er wusste, dass
die Kom-Verbindung nicht zu gebrauchen war, und außerdem hatte Wheln bei seinem
Sturz auch das Kom-Gerät zerschmettert. Immer vorausgesetzt natürlich, dass
überhaupt ein Sanitäter in der Nähe war.
Baffels führte Venar und die
anderen und brachte mit ihnen das Gelände unter Kontrolle. Nach einigen kurzen Schusswechseln
mit zurückweichenden Zoicanern blieben noch mehr ockerfarbene Leichen auf oder zwischen
den Gleisen zurück.
Milo konnte jetzt noch etwas
anderes neben den Schüssen, Whelns Geschrei und dem beständigen Donner des Hauptgefechts
hören.
Stimmen. Skandierende Stimmen,
tief und süßlich und böse.
Die Munitionstrommel klickerte
trocken, die Autokanone war damit nicht mehr zu gebrauchen. Corbec warf sie
beiseite, riss sich sein Lasergewehr von der Schulter und feuerte weiter. Seine
Einheit war jetzt direkt am Tor und in einen vollkommen unstrukturierten Kampf
mit der Hauptstreitmacht der zoicanischen Stoßtruppen verwickelt. Der Kampf
wogte durch die Ruinen der umliegenden Bauten und auf dem mit Trümmern
übersäten Gelände der Toreinmündung.
Die Zoicaner waren überall.
Corbec hatte aufgehört,
Kommandeur zu sein. Es gab nichts mehr zu kommandieren. Er war nur noch ein
Mann, der mit jedem Jota Kraft und Leben kämpfte, das noch in ihm war. Er
kämpfte darum, am Leben zu bleiben und die ockerfarbenen Gestalten zu töten,
die ihn von allen Seiten bedrängten.
So war es für alle Geister in
diesem Gefecht. Das Einzige, was die Flutwelle der zoicanischen Invasion
einschränkte, war die Breite des gesprengten Tors. Auf freiem Feld wären die
etwa vierzig Geister bei Corbec schon längst überrannt worden.
Corbec blutete aus einem
Dutzend leichter Wunden. Jene Feinde, die er nicht gleich mit Laserstrahlen
tötete, verstümmelte er mit Schlägen mit dem Gewehrkolben und Stichen mit dem
Bajonett.
Plötzlich war Dremmond neben
ihm und hüllte den Feind in einen ausgedehnten Flammenkegel. Der
Brennstoffkanister auf seinem Rücken stotterte. Corbec kannte das Geräusch. Die
Tanks waren nahezu leer.
Er brüllte Dremmond zu, er möge
das Tor eindecken. Die wenigen Flammen, die noch übrig waren, wurden am besten
dazu benutzt, den Eingang auszubrennen.
Dremmond drehte sich, und der Feuerstrahl
wand sich wie eine Peitschenschnur. Ein Dutzend Zoicaner brachen zusammen: Ihre
Rüstung brannte und schmolz an ihnen.
Manche wurden zu Fackeln, die
noch ein paar Schritte stolperten, bevor sie fielen. Dremmond erkaufte Corbec
einen Moment Zeit zum Nachdenken.
Immer noch schießend lief
Corbec zu der mit Löchern übersäten Mauer eines Gebäudes. Er war froh, dass er
an diesem Morgen alle Energiemagazine eingesteckt hatte, die er hatte finden
können.
Genx war an der Mauer in
Deckung gegangen. Mittlerweile kamen langsam die Schmerzen durch, und Genx war
blass infolge der Verwundung. Ohne die Hand konnte er sein Lasergewehr nicht
bedienen, obwohl mehrere in der Nähe lagen, die sowohl tote Zoicaner als auch
tote Tanither hatten fallen lassen.
Corbec gab Genx seine
Laserpistole, und der Junge — Genx war nicht älter als zwanzig, wenn auch wie
ein Ochse gebaut — fing sofort an, auf jedes sich bietende Ziel zu schießen,
was das Zeug hielt.
Von drei Männern unterstützt,
deckte Sergeant Fols den Eingang eines Treppenhauses im Torwächterhaus, dessen
Dach beim Eindringen des ersten Flachkrebses weggesprengt worden war.
Zwischen den verbogenen Trümmern
ihrer Geschütze und Stapeln von Keramitbrocken lagen überall die schwarz
verbrannten Leichen der Vervunwehrsoldaten von den oberen Wehrgängen.
Fols betrachtete das gewaltige
Tor, um dessen Schutz sie kämpften.
Es schmerzte beinahe
körperlich, es mit weggesprengtem Dach zu sehen, nur noch zwei hohe Türme, die
an den geborstenen Schutzwall angrenzten.
Die Festung darauf war
eingestürzt, und ihre Trümmer
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