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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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schienen, dass in Sergeant Fols' Abwesenheit ihm die Führungsrolle zugefallen
war. Das war verrückt — sie hatten alle mehr Kampferfahrung als er und waren
außerdem alle älter.
    Es war, als habe Gaunts Glanz
auf ihn abgefärbt, als habe er einfach durch die mit dem Kommissar verbrachte Zeit
eine natürliche Autorität gewonnen.
    Das Gelände vor ihnen löste
sich in eine Reihe niedriger Gräben auf, die mit Granattrichtern übersät waren.
Feindfeuer überflutete es förmlich und machte es unpassierbar. Milo sah
mindestens zwei tote Geister verdreht und entstellt in den Gräben liegen.
    »Außen herum! Wir gehen außen
herum!«, drängte er, und Baffels nickte.
    Die Männer mochten Baffels
ebenfalls, und er schien bereitwillig die Rolle als Milos Stellvertreter, als
Milos Corbec, anzunehmen.
    Milo staunte darüber, wie
Strukturen sich im Kampf ganz einfach organisch entwickelten, ohne Fragen oder
ausgesprochene Entscheidungen. Wenn Konzentration, Furcht und Adrenalin einen
derart hohen Stand erreichten und Männer sich auf so schmalem Grat zwischen
Leben und Tod bewegten, trafen sie simple, natürliche Entscheidungen.
    Jedenfalls war es so in einer
gut ausgebildeten, motivierten Einheit wie den Geistern. Milo war sicher, dass
die Vervunwehreinheiten einfach deswegen auseinanderfielen, weil ihnen diese
Entschlossenheit und diese organische Spontaneität fehlten.
    Er führte seine Kameraden nach
links zum Rand der Halde und durch eine Reihe Lagerhallen für Schrott, wo schmierige
Loren und Achsblöcke gestapelt waren. Venar hatte eine Autokanone und noch
mehrere Munitonstrommeln an die Tragevorrichtung geschnallt, also überließ Milo
ihm die Spitze, damit er ihnen den Weg freischießen konnte. Das Knattern kurzer
Feuerstöße hallte durch die Hallen, als Venar ihnen den Weg bereitete. Die
Hallen wichen einem Rangierbahnhof, der wundersamerweise unbeschädigt war.
Reihen von Güterwaggons standen auf sechs parallelen Nebengleisen. Den
Abschluss einer Reihe bildete eine ausgebrannte Diesellok.
    Der Trupp schlich vorwärts,
zwischen den Waggons entlang und über Kupplungen hinweg, die dick mit rußigem
Öl verschmiert waren, oder auch auf dem Bauch unter den Waggons durch.
    Laserstrahlen bohrten sich in
die Waggons in Milos unmittelbarer Nähe. Sie sprengten ganze Abschnitte der
Holzwandungen heraus, und Baffels und Milo wurden mit Splittern überschüttet.
    Die Männer warfen sich überall
in Deckung.
    Kurze Einschätzungen, was
Winkel und Position der Schützen anging, wurden über Interkom gewechselt. Venar
gab unter dem Wagen, wo er in Deckung lag, ein paar Feuerstöße mit der Kanone
ab, und Milo hörte, wie die Kugeln von den Eisenwandungen der Loren abprallten
und als Querschläger davonjaulten.
    Das Feindfeuer wurde stärker.
    Milo trieb sie vorwärts. Er sah
Filain zwischen zwei Waggons auftauchen und sofort wieder in Deckung springen,
als neben ihm Laserstrahlen in Schotter und Gestein schlugen. Ein Schuss
durchtrennte ein Gleis, und das Metallstück brach mit einem fast musikalischen
Klang.
    Domor und Neskon versuchten es
ebenfalls. Sie wichen ein paar Waggons zurück und lugten um das Ende eines hochwandigen
Güterwaggons. Laserstrahlen prallten von der dünnen Metallwandung ab. Neskon
ging zu Boden, aber Domor zerrte ihn weg, und gemeinsam warfen sie sich hinter
der nächsten Waggonreihe in Deckung. Neskon war nicht getroffen worden, sondern
einfach gestolpert.
    Milo und Baffels waren ebenso
festgenagelt wie Rhys und Tokar hinter ihnen. Milo versuchte, um das Ende des nächsten
Waggons zu kriechen, aber das Feindfeuer wurde stärker, und er fiel außer Atem
zu Boden.
    »Du bist getroffen!«, hörte er
Baffels rufen.
    »Nein, mir geht's gut«, sagte
Milo.
    »Du bist verdammt noch mal
getroffen!«, wiederholte Baffels.
    Milo fasste sich an die linke
Schulter und ertastete ein nasses Loch in der Uniformjacke. Die Stelle war
empfindlich, aber er empfand keine richtigen Schmerzen. Er war getroffen
worden. Er hatte es nicht einmal gespürt.
    Milo rappelte sich auf und
überlegte dann, während er sich wieder auf die Knie sinken ließ und bedächtig
unter die Waggons schaute. Als er gefallen war, hatte er etwas gesehen, das
sein Verstand erst jetzt identifizierte.
    Drei Waggonreihen entfernt
konnte er Füße sehen, schwere Panzerstiefel in charakteristischem Ockerton.
    Er bedeutete den anderen
nachzusehen.
    Ein Dutzend, vielleicht mehr.
    Zoicaner .
    Das vernichtende Feuer, das sie
festnagelte, dünnte

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