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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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aufgenommen worden.
Sie hatte lockere Verbindungen zu der einen oder anderen Bande gehabt und auch
den einen oder anderen Jungen gekannt, der ordentliches Mitglied bei einer Gang
war, und alle hatten versucht, sie einzuführen, aber sie hatte sich dagegen
gesträubt.
    Eines hatte Tona Criid genau gewusst,
nachdem Nake vor sieben Jahren in einem unbeleuchteten Abwasserkanal an
Messerstichwunden gestorben war: dass das Leben eines Bandenmitglieds öde, witzlos
und kurz war. Sie würde ihren eigenen Weg im Leben gehen und ihr eigener Herr
sein oder nirgendwohin kommen.
    Aus dem verzierten Messergriff
ragte eine fünfzehn Zentimeter lange Klinge. Ein Druck auf den Gummiknopf am
Griff, wo normalerweise der Zeigefinger ruhte, aktivierte eine Energiezelle,
welche die Klinge so schnell vibrieren ließ, dass sie starr aussah.
    Aber, Gak, was wurde sie
dadurch scharf!
    Sie drückte auf den Knopf, und
die Klinge surrte.
    Sie schaltete sie wieder aus
und kroch zum Flakbrettzaun.
     
    Im Magazin war es dunkel, und
es war noch so voll mit Versorgungsgütern, wie sie es in Erinnerung hatte. Sie konnte
nicht viele der Aufdrucke auf den Kistenstapeln lesen, also musste sie sie
aufschneiden und Proben nehmen. Die erste, die sie ausprobierte, war voller
flacher Kästen mit Stiefelschnürsenkeln.
    In der zweiten befanden sich
Kartons mit verschraubten Metalltuben. In der Hoffnung, es könne sich um
Nährpaste handeln, quetschte sie ein wenig schwarze Paste auf ihre Handfläche
und leckte daran.
    Sie spie aus und würgte. Wenn
die Fremdweltler das aßen, stammten sie wahrhaftig aus einer ganz anderen Welt.
Sie ging weiter und ließ die halb ausgedrückte Tube mit Tarnfarbe hinter sich
auf dem Boden liegen.
    Ohrstöpsel mit Drähten daran.
Energiezellen. Verbandsrollen in Papierhüllen, die nach Desinfektionsmitteln
rochen.
    Im nächsten Kistenstapel waren
in Folie eingeschweißte Portionen gefriergetrockneten Buchweizenbreis. Schon besser.
Sie ließ ein halbes Dutzend in ihrem Beutel verschwinden und legte dann noch
einmal eine Handvoll nach. Wenn sie kein Wasser fand, würde sie sie trocken essen.
Dann stieß sie auf chemische Brennklötze, und ein Stapel davon wanderte in
ihren Beutel. Dann Metallbecher. Sie wickelte einen aus seiner Verpackung aus,
dann noch einen. Dalin würde seinen eigenen wollen.
    In der nächsten Reihe wurde sie
endlich fündig: Getreideplätzchen in langen Plastikröhren und vakuumverpackte
Sojariegel. Sie schob ein Dutzend oder mehr in ihren Beutel, öffnete einen mit
dem Messer, schob sich die weiche, feuchte Nahrung in den Mund und schluckte, während
ihr Brühe über das Kinn lief und zu Boden tropfte. Tona erstarrte mitten in der
Schluckbewegung mit vollen Backen, während ihr Magen ob der jähen
Nahrungszufuhr mit Krämpfen protestierte. Ein Geräusch rechts hinter ihr, das
ihr wölfisches Schlingen halb überdeckt hatte.
    Sie tauchte in Deckung.
    Ein Taschenlampenstrahl
wanderte drei Reihen entfernt durch die Kistenstapel. Sie machte sich in
Gedanken unsichtbar und kauerte sich mit dem Messer in der Hand hinter einen
Turm aus Blechkisten.
    Der Taschenlampenstrahl zuckte
hin und her, und sie hörte eine fluchende Stimme. Das jähe Zischen und der
Lichtblitz einer Laserwaffe erschreckten sie zu Tode. Ein Aashund rannte
jaulend und mit einem verbrannten Hinterlauf an ihr vorbei.
    Sie entspannte sich ein wenig.
Die Stimme sagte etwas mit einem Akzent, den sie nicht unterbringen konnte.
    Der Taschenlampenstrahl
schwankte, dann entfernte er sich und verschwand schließlich.
    Sie eilte durch den Mittelgang
zur nächsten Kistenreihe. Ein paar Schnitte mit dem Messer, während sie
angestrengt in die Dunkelheit ringsum horchte. Nährpakete zur Ersten Hilfe.
Suppe in Dosen, die sich selbsttätig erhitzte, wenn der Folienstreifen
herausgezogen wurde. Krüge mit in Öl eingelegtem getrocknetem Gemüse. Kleine,
flache Dosen mit haltbar gemachtem Fisch.
    Kartons mit ultrahoch erhitzter
Milch.
    Sie nahm von allem eine
Handvoll. Ihr Beutel war jetzt schwer, sie stellte ihr Glück auf die Probe.
Zeit zu gehen.
    Licht stach ihr ins Gesicht und
ließ sie aufschreien, und eine Hand packte ihre Schulter.
    Tona Criids Brüder waren alle
Bandenmitglieder gewesen, und von ihnen hatte sie zu kämpfen gelernt.
Instinktiv drehte sie sich in dem Griff nach hinten und rammte den Besitzer der
Hand mit der Schulter. Die Taschenlampe flog davon und rollte über den
Betonboden des Lagerhauses, und die massige männliche Gestalt flog ihr

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