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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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gewusst. Er hatte
das von Grizmund gewusst, noch bevor sie das Auditorium erreicht hatten. Er hatte
Gaunt geradewegs in diese Falle manövriert.
    Sofort ging Gaunt auf, dass er
Kowles Ehrgeiz unterschätzt hatte.
    Der Mann war hinter viel mehr
her als der simplen Versetzung von Verghast. Er wollte Ruhm und ein Kommando.
    »Nun, Kommissar-Oberst? Was
machen wir denn nun mit Grizmund?«, fragte Anko.
    Gaunt verließ das Rednerpult und
marschierte unter Gebrüll und Buhrufen durch den Saal zum Ausgang.
     
    Draußen packte er einen der
Elitesoldaten vor der Tür am Brokatbesatz und schleuderte ihn gegen die Wand.
    »Grizmund! Wo ist er?«
    »Im M-Militärgefängnis,
Kommissar-Oberst! Ebene U-40!« Gaunt ließ ihn los und entfernte sich.
    Die Hymnen der großen Chöre
ließen die Luft rings um ihn erzittern. Ihre Texte klangen allzu hohl.
     
    Der Sonnenaufgang war eine
Stunde entfernt.
    Eine Kolonne Geister
marschierte von Lastwagen, die am Rand der Hab-Schnellstraße im Osten geparkt
hatten, zu den Manufaktur-Depots, die an die Halde grenzten.
    Dreißig Männer, die Creme des
tanithischen Späher-Kaders. Die Vervunwehr-Soldaten, die diese Stellung
hielten, Angehörige der sogenannten Haldener-Einheit, empfingen sie im
unterirdischen Gewölbe eines Erzschuppens. Die Luft war mit Gesteinsstaub
durchsetzt, und das Licht, das einige wenige abgeschirmte, an die Wand
genagelte Lampen lieferten, war schlecht.
    »Gak« Ormon, der Major, der die
Haldener befehligte, salutierte, als Mkoll seine Männer hereinführte. Er war ein
großer, klotziger Mann mit blutunterlaufenen Augen und einem von einem
Flammenwerfer verbrannten Hals.
    »Ich habe gehört, Sie haben
gute Scharfschützen und Schleicher«, sagte Ormon zu Mkoll, während er mit ihm zu
einem Kartentisch ging.
    Mkoll nickte. Er betrachtete
die Karte. Die Halde, ein riesiger Schlackehaufen, war ein wunder Punkt der
Vervunmakropole. Das war auch bekannt, sonst hätte man nicht speziell dafür
eine eigene Verteidgungstruppe gebildet, aber die Schlacht des Tages zuvor
hatte die Haldener dezimiert.
    »General Sturm erkennt die
Fähigkeiten der Tanither in dieser Hinsicht an. Wir sind hier, um Sie zu
unterstützen.«
    »Gak« Ormons Körperfülle war in
die blaue Uniformjacke und die Pickelhaube der Vervunwehr gehüllt. Er
betrachtete den drahtigen Fremdweltler in seinem verblichenen schwarzen
Drillich mit dem kuriosen gescheckten Umhang und war nicht beeindruckt.
    Alle anwesenden Haldener, Ormon
eingeschlossen, trugen langläufige automatische Gewehre mit Zielrohren. Ihre
Gesichter waren mit Streifen schwarzer Tarnfarbe bemalt. Mehrere hatten straff
verbundene frische Wunden.
    Sergeant Mkoll rief seine
Männer, sodass sie alle die Karte studieren konnten. Die Geister gruppierten
sich um den Tisch, machten Bemerkungen und zeigten hierhin und dorthin.
    »Warum geben Sie ihnen nicht
einfach Befehle?«, fragte Ormon geringschätzig.
    »Weil ich will, dass sie die
Situation einschätzen können und das Gelände verstehen. Wie könnten sie sonst
ein Gebiet wirkungsvoll verteidigen? Gehen Sie nicht ebenso vor?«
    Ormon sagte nichts.
    Mkoll teilte seine Männer in
Arbeitsgruppen ein und schickte sie in unterschiedliche Richtungen, doch nicht ohne
sich zuvor zu vergewissern, dass sie ihr Interkom alle auf dieselbe Frequenz eingestellt
hatten.
    Ormon gesellte sich zu Mkoll,
als der Sergeant seine Gruppe bestehend aus MkVenner, Domor, Larkin und Rilke über
eine geborstene Treppe in den dritten Stock führte, der einen Ausblick auf den
Schlackehaufen bot. Neun Haldener waren hier oben an den zerschmetterten
Fenstern stationiert und beobachteten die rutschigen Hänge der Halde durch ihre
Zielrohre.
    Die Geister bezogen Stellung
zwischen ihnen.
    Larkin und Rilke, die beide mit
Präzisions-Varianten des normalen Lasergewehrs bewaffnet waren, richteten sich sehr
sorgsam ein. Rilke benutzte ein Stück Rohr, um das aus der Mauer ragende Ende
seines Gewehrs zu verbergen. Larkin bedeckte sein Gewehr bis zur Mündung mit losen
Säcken.
    Domor nahm Mkolls Sichtgerät,
stellte es auf ein Stativ in den Schatten eines Fensters und koppelte sein
mechanisches Auge damit. Er konnte jetzt weiter und klarer sehen als sonst
jemand in der Befestigung.
    Ormon wollte Mkoll gerade eine
Frage stellen, als ihm aufging, dass er und der Geist namens MkVenner
verschwunden waren.
     
    Mkoll und MkVenner hatten ihren
Umhang über sich ausgebreitet und glitten unsichtbar über die Halde. Der
kohlenartige Erz-Rückstand

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