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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Armee wäre
befleckt, und das VWMK würde dumm dastehen.«
    Im letzten Augenblick gelang es
Gaunt, sich daran zu hindern zu sagen, »noch dümmer«.
    »Tarrians Stab ist sehr
gründlich. Sie würden sich nicht auf ein Tribunal vorbereiten, wenn sie der
Ansicht wären, dass es keinen Erfolg hat.«
    »Ich bin vertraut mit
derartigen Gerichtsverhandlungen, Marschall. Aber dazu wird es nur kommen, wenn
man dem VWMK erlaubt, die Anhörung unter eigener Regie abzuhalten.«
    »Es fällt in seine
Zuständigkeit. Militärdisziplin. Das ist Tarrians Arbeitsbereich.«
    »Ich werde dem VWMK nicht
erlauben, eine Anhörung abzuhalten.«
    Croe legte seine Gabel nieder
und starrte Gaunt an, als habe dieser soeben Croes Mutter beleidigt. Er erhob
sich und tupfte seinen Mund mit einer Serviette ab.
    »Sie werden — es nicht
erlauben?«
    Gaunt wich keinen Millimeter.
»Imperiumskommissariatsedikt 4378b verfügt, dass jede Aktivität hinsichtlich der
Disziplin von Angehörigen der Imperialen Armee vom Imperiumskommissariat
durchgeführt werden muss. Nicht von planetaren Köperschaften. Tarrian ist nicht
dafür zuständig. Es ist keine Angelegenheit für das VWMK.«
    »Und Sie werden dieses Edikt
geltend machen?«
    »Wenn ich muss. Ich bin der
ranghöchste Imperiumskommissar auf Verghast.«
    »Die Interpretation der Gesetze
wird mörderisch. Über jeden etwaigen Widerspruch zwischen Imperialem und Planetarem
Recht würde man sich die Köpfe heiß reden. Verfolgen Sie die Sache nicht
weiter, Gaunt.«
    »Ich fürchte, das muss ich,
Marschall. Kriegsgerichtsanhörungen sind mir nicht fremd. Ich werde persönlich
alle Rechtsmittel ausfindig machen und beibringen, die ich brauche, um Tarrian,
seine Strolche und seinen erbärmlichen Fall den Wölfen zum Fraß vorzuwerfen.«
    Ein Adjutant der Vervunwehr
eilte in den Ruheraum und blieb hinter Gaunt stehen.
    »Nicht jetzt!«, blaffte Croe,
aber der Mann zog sich nicht zurück.
    Er hielt dem kochenden Marschall
eine Datentafel hin.
    »Das — das müssen Sie sehen,
Marschall«, stammelte er.
    Croe riss dem Mann die
Datentafel aus der Hand. Was er las, fesselte seine Aufmerksamkeit, und er
kehrte an den Anfang zurück und ging alles noch einmal sorgfältig durch,
während sich seine Augen zu Schlitzen verengten.
    Croe hielt Gaunt die Datentafel
hin. »Lesen Sie selbst«, sagte er.
    »Unsere Beobachter auf dem
Südwall können das seit Tagesanbruch hören.«
    Gaunt las die von den Wachen
gemachten Aufzeichnungen, die über den leuchtenden Schirm liefen.
    »Asphodel der Erbe«, murmelte
er. Er sah Croe an. »Ich schlage vor, Sie lassen Grizmund sofort frei. Wir
werden alle Männer brauchen, die wir kriegen können.«
    Gaunt und Croe verließen den
Ruheraum gemeinsam und schritten durch den kurzen Flur ins große
Kontrollauditorium des Oberkommandos. Sowohl auf der unteren Ebene als auch auf
dem schmiedeeisernen Oberdeck des Raums herrschte hektische Aktivität.
Hololithische Projektionen der Front erhoben sich aus krenellierten, verlinsten
Löchern im Boden in die Luft, der Kom-Verkehr, der Singsang der Astropathen und
das Klacken der Cogitatorbänke bildete eine stetige Geräuschkulisse.
    Munitoriums-Stabsangehörige,
Adjutanten der Vervunwehr und technisches Personal stürzten sich auf den Marschall,
als dieser eintrat, aber er winkte sie alle weg und ging sofort mit auf der
Metalltreppe klirrenden Stiefeln auf das Oberdeck. Vizemarschall Anko, General
Sturm, Kommissar Kowle und General Xance aus dem KolNord waren bereits um den
großen Kartentisch versammelt. Stumme Servitoren und starre Regimentsadjutanten
warteten hinter ihnen. Hin und wieder flog eine Bild/Ton Drohne durch die
Kommandozentrale. Gaunt blieb am Ende der Treppe stehen und beobachtete nur.
    »Kowle?«, fragte Croe, als er
sich dem Kartentisch näherte.
    »Keine Bestätigung. Es lässt
sich nicht bestätigen, Marschall.«
    Croe hielt die Datentafel in
die Höhe. »Aber das hier ist eine akkurate Niederschrift der feindlichen
Gesänge? Sie singen das hier vor den Toren?«
    »Seit dem Morgengrauen«,
erwiderte Sturm. Er sah verschlafen aus, und seine grau-goldene Galauniform der
Volponer war zerknittert, als sei er in aller Eile geweckt worden. »Und es sind
nicht nur Gesänge.«
    Er nickte, und ein Servitor
öffnete eine Kom-Frequenz. Ein kaum identifizierbares Geschnatter drang aus dem
Lautsprecher.
    »Die Kom-Zentrale hat das
Signal von allen Störgeräuschen befreit. Der Name wiederholt sich auf allen
Frequenzen als Stimmenmuster

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