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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Vervunwehr besteht aus beispielhaften Soldaten, die gut
ausgebildet und hochmotiviert sind. Ihre Tapferkeit steht außer Frage. Dass
sich unsere Frequenzen im Laufe der heutigen Auseinandersetzung überlappt
haben, ist einfach bedauerlich. Es ist nicht die Schuld der
Vervunwehr-Offiziere. Ich habe bereits Befehl gegeben, die Frequenzen so zu
ändern, dass es zukünftig keine Überschneidungen mehr geben wird. Die
Todesfälle, die sich aus diesem unglücklichen Umstand ergeben haben, sind äußerst
bedauerlich. Derartige Vorfälle werden sich nicht wiederholen.«
    »Was ist mit der Disziplin?«
Gaunts Stimme hallte durch den großen Saal, und alle Gesichter wandten sich ihm
zu. Gaunt ging zum Ende des Saals und trat ans Rednerpult. Kowle nahm seinen
Platz auf der vordersten Bank neben Anko ein.
    »Kommissar-Oberst?« Marschall
Croe erhob sich und suchte über die große Entfernung den Blickkontakt mit Gaunt.
»Gibt es noch etwas anderes? General Nash war bereits so unfreundlich, die
Vervunmakropole für ihre Kommandoschwäche zurechtzuweisen. Teilen Sie seine Einschätzung?«
    »Zum Teil, Marschall. Die von
General Sturm dargelegten Kommunikationsprobleme waren nur ein Teil der Krise, mit
der wir es heute zu tun hatten. Wir können von Glück sagen, dass wir den
Angriff auf das Veyveyrtor überstanden haben.«
    Anko sprang auf. »Und haben wir
nicht unserem Helden, Kommissar Kowle, dafür zu danken, dass die Krise abgewendet
wurde?«
    Der Saal brach in Applaus und
Jubel aus, der jedoch in erster Linie von der Vervun-Mehrheit stammte. Kowle nahm
den Applaus mit einem gnädigen, bescheidenen Nicken entgegen.
    Gaunt war nicht so dumm, auf
die kosmetische Art von Kowles Eingreifen hinzuweisen.
    »Kommissar Kowles Taten sind
etwas für die Akten. Die Geschichte wird seinen Beitrag zu diesem Krieg fest halten.«
Gaunt formulierte seine Antwort sehr vorsichtig.
    »Aber die Befehlskette hat in
der Schlacht um das Veyveyrtor ernsthaft versagt. Feldkommandeure der Vervunwehr,
deren Tapferkeit außer Frage steht, haben es unterlassen, strategische Befehle
weiterzugeben, oder waren nicht in der Lage — oder nicht bereit —, ihre Truppen
im Angesicht des Angriffs neu zu formieren.«
    Buhrufe hallten Gaunt entgegen.
    »Wie ich höre, haben Sie
bereits disziplinarische Maßnahmen ergriffen, Kommissar-Oberst«, sagte Anko
steif.
    »Und das werde ich wieder tun.«
Gaunt hob seine Stimme, sodass er den Hintergrundlärm übertönte. »Aber das
merzt nur die Symptome des Problems aus, nicht seine Ursachen.«
    »Und dieses Problem wäre die Unterlassung,
direkten Befehlen zu gehorchen?«, fragte Kowle, der sich wiederum unter lautem
Jubel erhob.
    Gaunt nickte. »Die
Befehlsketten müssen allezeit eingehalten werden. Wer sie durchbricht, dem muss
klar sein, dass er damit die Höchststrafe riskiert. Ohne derartige Ordnung und
Kontrolle wird dieser Krieg verloren gehen. Ich gehe davon aus, dass die
Vervunwehr diese Philosophie von nun an beherzigen wird.«
    »Also müssen alle, die dem
zuwiderhandeln, bestraft werden?«, fragte Kowle.
    Er muss seine Versetzung
wirklich dringend wollen ,
dachte Gaunt.
    Er unterstützt mich in jeder
Beziehung.
    »Selbstverständlich. Ohne die
Drohung einer Bestrafung werden die Insubordinationen andauern.«
    »Dann unterstützen Sie also die
Bestrafung von General Grizmund?«, fragte Vizemarschall Anko.
    »Wie bitte?«
    »Von General Grizmund — der am
heutigen Tag allen anderslautenden Befehlen zum Trotz mit der eigenmächtigen
Aufstellung seiner narmenischen Panzer begonnen hat?« Jetzt buhte und johlte
der narmenische Stab.
    Gaunt geriet ins Stocken. »Ich
... Ich habe keine Kenntnis von diesem Vorfall. Es muss sich um einen Irrtum
handeln. General Grizmund hat mein vollständiges Vertrauen und ...«
    »Das heißt also, eine Regel für
die Einheimischen und eine andere für die Armee?«, höhnte Anko.
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich
...«
    »General Grizmund hat sich den
direkten Befehlen des Oberkommandos widersetzt und seine Panzer eigenmächtig
durch Adelshausgebiet fahren lassen. Selbst unter Nichtbeachtung des von ihm
angerichteten Kollateralschadens, verdient sein Verhalten nicht drastischsten
Tadel?« Tarrian vom VWMK sah Gaunt an.
    »Für diese Philosophie sind Sie
doch eingetreten, nicht wahr?«
    Gaunt wandte sich von den
zusammengekniffenen Augen des VWMK-Kommandanten ab und fand Kowles Gesicht in
der Menge. Kowle lächelte ihn an, ohne mit der Wimper zu zucken, seelenlos.
    Er hatte es

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