Gaunts Geister - Band 1-3
Bestie, erledigte Zapol mit einem
achtlosen Abwärtshieb.
Der Vitrianer wurde zermalmt
und verflüssigt. Der Chaos Marine schoss wild um sich und tötete mindestens
vier der Vitrianer dicht hinter ihm.
Gaunt stand direkt vor dem
Ungeheuer. Er konnte nichts anderes tun, als mit seinem Kettenschwert zustoßen,
und er trieb die kreischende Klinge tief in den gepanzerten Leib des Chaos
Marine.
Die Sägezahnklinge jaulte und
protestierte und fing dann an zu rauchen, als sich die wirbelnden Klingen in
der Rüstung des Chaos Marine festfraßen.
Der Iron Warrior stolperte
rückwärts und brüllte vor Schmerzen und Wut. Das Kettenschwert, das schließlich
vollkommen blockierte und rauchend verstummte, steckte in seiner Brust.
Stinkendes Blut und
Gewebefetzen bespritzten den Kommissar und die Fahrstuhltüren.
Gaunt wusste, dass er nicht
mehr tun konnte. Als sich die verwundete Kreatur wieder erhob, ließ er sich zu
Boden fallen und hoffte auf ein Wunder.
Seine Gebete wurden erhört. Der
sich aufbäumende Chaos Marine wurde einmal, zweimal ... vier- oder fünfmal von
sorgfältig gezielten Laserschüssen getroffen, die sich in ihn hineinbohrten und
ihn herumrissen. Gaunt wusste irgendwie, dass nur Scharfschütze Larkin diese
präzisen Schüsse abgegeben haben konnte.
Auf einem Knie erhob sich das
Wesen noch einmal und wütete ziellos. Der obere Teil der Rüstung war durchbohrt
und zerfetzt.
Rauch stieg auf, und schwarze
Flüssigkeit sprudelte aus den grässlichen Wunden in Gesicht, Hals und Brust.
Ein endgültiger, mächtiger Laserstrahl, aus nächster Nähe und mit voller
Energie abgegeben, riss ihm den Kopf ab.
Gaunt drehte sich um und sah
den verwundeten Korporal Zeezo auf der Barrikade stehen.
Trotz der Schmerzen, die ihm
seine Wunde bereiten musste, grinste der Vitrianer. »Ich fürchte, ich habe
gegen den Befehl verstoßen«, begann er.
»Ich habe mein Gewehr wieder
auf volle Ladung umgestellt.«
»Zur Kenntnis genommen ... und
entschuldigt. Gute Arbeit!«
Gaunt erhob sich, vollkommen
durchnässt von Blut und Schlimmerem. Seine Geister und Zorens Vitrianer
stürmten die Rampe empor, um die Stellung zu sichern. Über ihnen, am Ende des
Fahrstuhlschachts, hockten vielleicht eine Million Shriven sicher in ihren
Batteriebunkern. Gaunts Expeditionskorps war da, direkt im Herzen der
feindlichen Festung.
Ibram Gaunt lächelte.
10
Es dauerte eine kostbare halbe
Stunde, bis sie sich neu formiert und die Etage gesichert hatten. Gaunts Kundschafter
machten alle Zugänge ausfindig und sperrten sie, wobei sie sogar Belüftungs-schächte
und Abwasserrohre überprüften.
Gaunt marschierte angespannt
auf und ab. Die Uhr tickte, und es konnte nicht mehr lange dauern, bis die
gewaltigen Streitkräfte über ihnen sich fragen würden, warum von unten kein
Granaten-Nachschub mehr kam und nach der Ursache forschen würden.
Und dann war da auch der Ort
selbst: die Düsternis, der Geruch in der Luft, die blasphemischen Kritzeleien
an den Wänden. Es war, als befänden sie sich im Innern eines geweihten Orts.
Geweiht, aber unheilig. Alle waren in kalten Schweiß gebadet, allen stand die
Furcht in den Augen.
Das Kom summte, und Gaunt eilte
zum Kontrollraum für die Munitionsbuchten. Zoren, Rawne und andere warteten auf
ihn. Jemandem war es gelungen, die Jalousien vor den riesigen Fenstern zu
öffnen.
»Was, im Namen des Imperators,
ist das?«, fragte Oberst Zoren.
»Ich glaube, das ist das, worum
wir uns kümmern müssen«, sagte Gaunt, indem er sich von den Buntglasfenstern abwandte.
Weit unter ihnen, in den Tiefen
der neu enthüllten Kaverne, stand ein riesiger Megalith, ein vielleicht fünfzig
Meter hoher Druidenstein, der infolge der sich bildenden Chaos-Energie rauchte.
Seine Essenz erfüllte die Bucht und machte alle anwesenden Menschen reizbar und
nervös. Keiner konnte den Stein betrachten, ohne sich unwohl zu fühlen. Er
schien in einen Haufen ... geschwärzter Leichen eingebettet zu sein. Oder
Leichenteile.
Major Rawne schnitt eine
finstere Miene und zeigte mit dem Daumen nach oben.
»Es wird nicht mehr lange
dauern, bis sie merken, dass die unteren Etagen sie nicht mehr mit Granaten
versorgen. Dann können wir mit ernsthaften Angriffen auf uns rechnen.«
Gaunt nickte, sagte aber
nichts. Er ging zur Kontrolltafel, wo Feygor und ein vitrianischer Sergeant
namens Zolex versuchten, sich Zugang zu Daten zu verschaffen. Gaunt mochte
Feygor nicht.
Der hochgewachsene, schlanke
Tanither war Rawnes
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