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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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schwangen wie Pendel hin und her.
    Gaunt spürte, wie über ihnen
alles explodierte, und das stärkte seine Entschlossenheit. Von Gardisten
umgeben, eilte er dem Magnetbahntunnel entgegen und schob dabei den benommenen
Bragg mit reiner Willenskraft vor sich her. Shriven schossen auf sie.
    Ein Geist fiel mitten im
Laufen. Andere fuhren herum, knieten nieder und erwiderten das Feuer.
Laserstrahlen zuckten hin und her.
    In der Megalith-Kammer, hinter
ihnen allen, explodierten die Sprengladungen, die Domors Mannschaft angebracht
hatte.
    Nachdem sein stützendes
Fundament weggesprengt worden war, schwankte der große Stein und kippte dann in
die Grube. Die Lautsprecher verstummten. Es herrschte völlige Stille.
    Die Shriven hatten aufgehört zu
schießen. Jene, die in die Verladebucht eingedrungen waren, lagen wimmernd auf
dem Boden. Nur die raschen Schritte und der keuchende Atem der fliehenden
Gardisten war noch zu hören.
    Dann begann ein Grollen.
Gleißendes grünes Feuer blitzte und strahlte aus der Kammer des Monolithen.
Ohne Vorwarnung implodierten die Glasfenster des Kontrollraums. Der Boden bebte
und kräuselte sich. Beton wogte wie ein aufgewühltes Meer.
    »Raus hier! Sofort raus hier!«,
brüllte Ibram Gaunt.
    11
     
     
    Das Bombardement geriet ins
Stocken und hörte dann ganz auf.
    Caffran und Zogat blieben auf
ihrem Rückmarsch durch die tote Landschaft stehen und schauten zurück.
    »Feth soll mich holen!«, sagte
Caffran. »Endlich haben sie ...«
    Die Berge hinter den Linien der
Shriven explodierten. Die gewaltige Druckwelle schleuderte sie beide zu Boden.
Die Berge barsten förmlich und schleuderten Staub und Feuer in die Höhe, sodass
sie einen Moment lang anzuschwellen schienen, bevor sie in sich zusammenfielen.
    »Beim Thron des Imperators!«,
sagte Zogat, als er dem jungen Tanither aufhalf. Sie starrten auf die
pilzförmige Wolke, die sich aus den eingestürzten Bergen erhob.
    »Ha!«, sagte Caffran. »Jemand
hat gerade irgendwas gewonnen!«
     
    Im Herzogspalast stellte
Armeegeneral Dravere seine Tasse ab
und registrierte m it
schwacher Neugier, dass sie auf dem Wägelchen klirrte. Steif ging er zur Verandabrüstung
und schaute durch das Teleskop, obwohl er es eigentlich gar nicht brauchte.
    Eine pilzförmige Wolke aus
ockerfarbenem Rauch stand am Horizont, wo sich zuvor die Festung der Shriven
befunden hatte.
    Blitze zuckten über den Himmel.
    Der Kom-Lautsprecher in einer
Ecke des Raums jaulte und verstummte dann. Weitere Explosionen, wahrscheinlich
Munitionsdepots, erblühten entlang der Shriven-Linien und jagten alles in die
Luft, was von ihnen gehalten wurde.
    Dravere hustete, richtete sich
auf und wandte sich an seinen Adjutanten. »Bereiten Sie alles für meine Abreise
vor. Anscheinend sind wir hier fertig.«
     
    Ein Feuersturm aus Druckwelle
und Flammen raste über die Panzerfahrzeuge von Oberst Flenses Kolonne hinweg.
Als er sich erschöpft hatte, öffnete Flense das Turmluk und betrachtete die
Berge voraus, die gerade infolge einer ganzen Kette von Nachfolgeexplosionen in
sich zusammenfielen.
    »Nein ...«, hauchte er, während
er mit weit aufgerissenen Augen auf das Schauspiel starrte.
    »Nein!«
     
    Die Druckwelle hatte sie
umgeworfen, und in den grünen Flammen, die ihnen in den Tunnel gefolgt waren,
hatten sie einige Männer verloren. Dann waren sie durch Staub und Dunkelheit
gestolpert. Stöhnen, Stoßgebete und lautes Husten war zu vernehmen.
    Am Ende brauchten sie fast fünf
Stunden, bis sie sich einen Weg aus der Dunkelheit gebahnt hatten. Gaunt
marschierte durch den Tunnel voran. Schließlich erreichten die überlebenden
Tanither und Vitrianer im letzten Licht des endenden Tages die Oberfläche. Die
meisten setzten sich hin oder ließen sich einfach in den Staub fallen und
lachten oder weinten. Die Erschöpfung überwältigte sie schlagartig.
    Gaunt setzte sich auf einen
Lehmbrocken und nahm seine Mütze ab. Als Monate der Anspannung von ihm
abfielen, fing er an zu lachen. Es war vorbei. Ungeachtet allem anderen,
ungeachtet der noch anstehenden Aufräumarbeiten — Fortis war gewonnen.
    Und dieses Mädchen, wie es auch
geheißen haben mochte, hatte recht gehabt.
    EINE ERINNERUNG
     
    Ignatius
Cardinal,
    neunundzwanzig
Jahre zuvor
     
     
    »Was ...« Die Stimme hielt kurz
inne und fuhr dann verwirrt fort:
    »Was machst du da?«
    Schüler Blenner schaute von den
zugigen Fliesen des langen Kreuzgangs auf, in dem er kniete. Ein anderer Junge
stand in der Nähe und sah ihn mit

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