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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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entkommen sei, vom Kommissar-Oberst persönlich gerettet.
    Yael war nicht viel älter. Sein
hagerer Körper bekam gerade erst die Fülle des Erwachsenen. Aber in seinen
Augen stand ein Ausdruck, der zeigte, dass er schon lange erwachsen war.
     
    Wir fuhren zu den südlichen
Außenhabs. Der Sinn der Patrouille, erzählte mir Bragg, bestand darin, letzte
Überreste des Heers der Zoicaner auszuräuchern. Sie versteckten sich in den
Schuttmassen, sagte er, und hätten sich eingegraben wie Splitter.
    Alles kam mir beunruhigend
beiläufig vor, doch Bragg trug die Art schwerer Autokanone, für die man
normaler weise einen Turm brauchte, also blieb ich in seiner Nähe.
    Wir verließen die Stadt durch
das, was vom Heironymo-Sondar-Tor noch übrig war. Mehrere entscheidende
Schlachten des Kriegs waren hier ausgefochten worden, und ein paar Kilometer
weiter östlich entlang der riesigen, pockennarbigen Schutzmauer war das
Veyveyrtor, der Sackbahnhof, der Schauplatz der grimmigsten Schlacht des
gesamten Konflikts gewesen war.
    Das ganze Ausmaß des Kriegs
wurde mir jetzt offensichtlich.
    Hinter mir befand sich die
gewaltige Vervunmakropole in ihrer ganzen kolossalen Masse, umringt von den
Überresten des riesigen Verteidigungswalls. Vor mir erstreckten sich, so weit
das Auge reichte, die Außenhabitate, die Gruben-Distrikte, die Bergwerke, die
Manufakturen, der gesamte Gürtel urbaner Struktur, der die eigentliche
Makropole selbst umgab. Hier hatte sich die längste Phase des Kriegs
abgespielt, eine unablässige invasive Zermürbung, Straße für Straße, da Zoicas
Heere weiter zum Schutzwall und zur inneren Makropole vordrangen. Wir
passierten die Wracks einiger Kriegsmaschinen der Zoicaner, nicht nur Panzer
und Panzerfahrzeuge, sondern gewaltige Maschinen, die wie Spinnen und
Krebstiere geformt waren. Ihr gewaltiger Rumpf war schwarz versengt infolge der
Brände, die sie verzehrt hatten.
    Es war ein heller, sonniger
Tag, aber die Rauchschleier färbten das Licht beinahe grün und tauchten alles
in einen Dunst, der aus der Ferne betrachtet aussah wie Nebel. Der leichte Wind
aus den Steppen im Süden wehte Staub in leichten Böen und Wirbeln auf.
    Schweber, Landungsboote und
heulende imperiale Abfangjäger flogen über ihnen hin und her, und am Horizont
im Süden blitzte und flackerte es. Draußen in der Steppe wurden die flüchtenden
Überreste der Zoicaner verfolgt und vernichtet.
    Eine Zeit lang herrschte
überall Aktivität. Kolonnen mit Flüchtlingen strebten der Stadt entgegen,
beladen mit Schubkarren und Kinderwagen voller geretteter Habseligkeiten. Patrouillen
der Imperialen Armee. Karawanen von Verwundeten und, weitaus schlimmer, von
Toten, die zu Massenbegräbnissen gekarrt wurden.
    Arbeitsmannschaften des
Munitoriums und Pionier-Regimenter widmeten sich der hoffnungslosen Aufgabe,
ein wenig Ordnung in das Chaos zu bringen. Ich fuhr erschrocken zusammen, als eine
laute Explosion durch die Manufaktur westlich von uns hallte, doch Bragg
versicherte mir, es sei nur ein Pionier-Trupp, der ein Gebäude sprenge, das zu
baufällig sei, um stehen zu bleiben.
    Narmenische Panzer mit
Räumschaufeln beseitigten Schutt und sterbliche Überreste von den Hauptstraßen,
um den leichten militärischen Konvois eine zügigere Durchquerung der Ruinen zu
ermöglichen. Die Geister, mit denen ich unterwegs war, fanden nur lobende Worte
für die Narmenier und grüßten jeden Panzer, dem sie begegneten, mit Winken und
erhobener Faust.
    Aus den Berichten, die ich
gelesen hatte, ging hervor, dass Grizmunds narmenische Panzer einen
entscheidenden Beitrag zum Sieg geleistet hatten, ebenso wie die Gruben- und
Schmelz-hüttenarbeiter, die Vervunwehr und die Irregulären Kompanien. Doch Lady
Chass war äußerst bestimmt gewesen.
    Gaunts Geister waren
diejenigen, welche sie zu ehren wünschte.
    Ich fragte mich, warum ihre
Bewunderung so ausschließlich bei ihnen lag. Ich nahm an, dass der Grund dafür
Gaunt persönlich war. Er hatte im entscheidenden Moment das Oberkommando übernommen
und beinahe persönlich für den schlussendlichen Sieg gesorgt.
    An dieser Stelle wünschte ich
mir, ich hätte ihm von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten können, anstatt ihn
nur so gut wie tot in einem Krankenbett zu sehen.
    Die Außenhabs waren eine trostlose
Einöde. Artilleriebeschuss hatte sie dermaßen pulverisiert, dass kaum noch ein
Gebäude stand. Der Boden war mit einem Durcheinander aus Betonbrocken und
verbogenen Metallstreben bedeckt. Öliger Rauch

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