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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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schon Soldaten von ihrem Elend erlöst. Das weiß ich. Es ist besser, wenn
es schnell geht. Besser als das hier.«
    Corbec stand auf.
    »Tja, das war's mit mir für
heute. Ich habe mein Teil gesagt. Sie kommen zu uns zurück — haben Sie mich
verstanden? Kommen Sie zurück zu uns.«
     
    Wir gingen wieder nach draußen
zum wartenden Lastwagen und fuhren in das Quartier, wo die Geister
untergebracht waren. Nach seinem Besuch in der Krankenanstalt wirkte Corbec
leer und still und sagte zu mir, er werde eine Mütze voll Schlaf nehmen. Er
übergab mich der Obhut eines massigen Soldaten namens Bragg.
    »Sind Sie eingeteilt,
Nochmal?«, fragte Corbec. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, warum
Corbec ihn »Nochmal« nannte.
    »Ja, Chef. Die Außenhabs
durchkämmen.«
    »Nehmen Sie ihn mit«, sagte er
zu Bragg, indem er auf mich zeigte. »Zeigen Sie ihm, worum es geht. Und passen Sie
auf ihn auf, ja?«
    Anfangs hatte ich eine ziemliche
Angst vor Bragg. Er war so groß und imposant. Ich fand rasch heraus, dass er
ein gutes Herz hatte, welches sein ogrynhaftes Äußeres Lügen strafte.
    Er gab mir grauen Drillich, den
ich anstelle meines schönen blauen Anzugs tragen sollte, und schnallte mir sorgfältig
eine überzählige ballistische Schutzweste um den Oberkörper. »Das sollte
eigentlich reichen, Herr Thoru«, sagte er. »Aber man kann nie zu vorsichtig
sein.« Er hatte besondere Anstrengungen unternommen, bei der Vorstellung meinen
Namen zu erfahren, und jetzt benutzte er ihn sehr respektvoll. Ich hatte das
Gefühl, von ihm unter die Fittiche genommen zu werden.
    Die Männer seiner Patrouille
versammelten sich in der staubigen Luft des Manufakturschuppens.
    Bragg hatte nicht das Kommando.
Die Führung fiel einem älteren, bärtigen Mann namens Baffels zu. Baffels nahm
alles schrecklich ernst, als habe er etwas zu beweisen. Später erfuhr ich, dass
er gerade erst befördert worden war. Es gab noch acht weitere Männer: einen
Scharfschützen namens Larkin, einen Flammer namens Brostin, einen Späher namens
Doyl und fünf Soldaten namens Domor, Milo, Feygor, Yael und Mktag.
    Sie waren ein eigenartiger
Haufen, obwohl sie gut und mit jener flüssigen Leichtigkeit zusammenarbeiteten,
die das Produkt gemeinsamer Erfahrung ist. Alle schienen sich Larkin, dem
Scharfschützen, unterzuordnen, obwohl er mir wie eine magere, nervöse
Jammergestalt vorkam und auf mich den Eindruck machte, als werde er bei der geringsten
Provokation die Nerven verlieren und durchdrehen. Sie nannten ihn »Larks« oder
den »Irren Larkin«, und nichts davon erfüllte mich mit Zuversicht. Aber sie schienen
ihn zu respektieren. Bragg erzählte mir, Larkin habe der Einheit ihren Namen
verpasst, indem er sie schon gleich am Anfang Gaunts Geister genannt habe. Ich versuchte
mit Larkin darüber zu reden, aber er sagte nicht viel. Nur in seiner Nähe zu
sein machte mich reizbar. Er strahlte nervöse Energie aus und spielte ständig
an seiner Waffe herum. Nach einer Weile ließ ich ihn um meiner eigenen
Gemütsruhe willen in Frieden.
    Doyl war ein gut aussehender
Mann Mitte zwanzig, die perfekte Vorlage für eine erhebende Statue. Aber er war
noch zurückhaltender als Larkin.
    »Er ist ein Späher«, sagte
Bragg zu mir, als erklärte das alles. Der nach Prometheum stinkende Brostin war
ein grober Klotz mit einem Hang zu unanständigen Witzen.
    Domor war ein solider Typ,
nachdenklich und reserviert. Er hatte augmetische Augen, und die Männer nannten
ihn »Shoggy«, obwohl sie mir nie verrieten, warum. Gesicht und Arme waren rosa
nach frisch verheilten Brandwunden, und dies war seine erste Patrouille seit
seiner Verwundung. Ich fragte ihn, wie er verwundet worden sei. Anscheinend war
ihm im Nahkampf mit Heritor Asphodel ein Lasergewehr in den Händen explodiert.
Ich wollte unbedingt, dass er mir mehr darüber erzählt, aber er ließ sich nicht
darauf ein.
    Mktag und Feygor waren beide
über dreißig. Mktag gehörte zur fröhlichen Sorte und hatte eine blaue Spiral-Tätowierung
um das linke Auge. Feygor war ein ganz anderer Typ. Bei der Belagerung war er
am Hals verwundet worden, und sein Kehlkopf war mit einer frischen Augmetik
nachgebildet worden. Er war hager und mürrisch und, so kam es mir vor, bei
Weitem das gefährlichste Mitglied der Einheit.
    Milo war der Jüngste,
eigentlich noch ein Junge. Bragg erzählte mir, Milo habe gerade erst den Rang
eines einfachen Soldaten zugewiesen bekommen. Zuvor sei er der einzige Zivilist
gewesen, der Tanith

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