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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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ertönte.
Die Kinder drehten sich um.
    »Ey!«, rief Varl. »Ey, hierher!
Kommt her! Keksriegel!« Er hielt ein paar der in Folie eingewickelten Riegel in
die Höhe und schwenkte sie hin und her.
    Die Kinderschar löste sich von
uns und umschwärmte den Laster.
    Als Varl sie aus dem Karton auf
dem Sitz nahm und aus dem Fenster warf, sprangen sie in die Höhe, um die Riegel
zu fangen.
    Corbec schaute einen Moment
lang zu und lächelte. »Varl und ich haben die Keksriegel aus einem
eingestürzten Lagerhaus des Munitoriums geborgen. Wir wollten sie eigentlich an
die Geister verteilen.« Mir ging auf, dass er glaubte, Varl habe eine gute
Entscheidung getroffen. Dies war wichtiger.
    Wir betraten die Anstalt.
Hinter dem Eingang stapelten sich leckende Säcke mit medizinischen Abfällen,
die dem Eingangsbereich einen grässlichen, durchdringenden Geruch verliehen.
Dahinter wartete eine Reihe Wäschekarren voller besudelter Bettwäsche. Zwei
Pfleger schliefen fest auf den Lakenstapeln. Nicht einmal der Lärm der
landenden Befreiungsflotte hatte sie aufgeweckt. Sie hatten bis zum Umfallen
gearbeitet. Wahrscheinlich hatte sie jemand dorthin gelegt.
    Corbec kannte den Weg zu dem
Zimmer. Er kam jetzt seit über zwei Wochen jeden Tag zu Besuch, sagte er. Er suchte
jemanden namens Dorden.
    »Doc? Doc?«
    »Er schläft«, sagte eine Frau
leise, die hinter uns eintrat.
    Ihr Name war Curth, verriet mir
Corbec später. Er war ihr schon ein paarmal begegnet, kannte sie aber nicht allzugut.
Eine einheimische Chefärztin. Verdammt hübsch, sagte er, wenn man kleine, gut
gebaute Frauen mit herzförmigem Gesicht mochte, und das tat Corbec eindeutig.
Aber, sagte er nachdrücklich, als hegte ich diesbezüglich irgend welche
Zweifel, scharf auf Curth zu sein war so, als sei man scharf auf die Ehefrau
eines Sektorgouverneurs. Er sei nur ein einfacher kleiner Oberst und sie eine
ranghohe zivile Ärztin. Doc Dorden habe Hochachtung vor ihr, und das sei genug
für ein schlichtes Gemüt wie Corbec. Sie habe sich hier in der Vervunmakropole
bewährt. Corbec halte nicht viel von Frauen in Gefechtszonen, aber Curth sei
jemand, den die Geister wirklich gebrauchen könnten. Er frage sich, ob sie
schon von Kriegsmeister Macaroths Trostgesetz gehört habe. Wahrscheinlich ja.
Doch seiner Ansicht nach bestehe nicht die geringste Aussicht, dass sie davon
Gebrauch machen werde.
    »Trostgesetz?«, hatte ich
gefragt.
    »Ein Rekrutierungsvorstoß«,
hatte er erklärt. »Eine Gelegenheit für tapfere Bewohner der Vervunmakropole, Geister
zu werden, so wie ich.«
    Jedenfalls war sie schon mal
ganz wie ein Geist hinter uns aufgetaucht.
    »Geht es ihm gut?«
    »Er ist stabil, Oberst«, sagte
Curth.
    »Ich meinte eigentlich den
Doc.«
    »Ach so.« Sie lächelte. Es war
ein verdammt nettes Lächeln, und es war offensichtlich, dass es Corbec gefiel.
»Ja, es geht ihm gut. Er ist müde. Er hat drei Schichten hintereinander
gearbeitet und wollte immer noch nicht schlafen. Also habe ich ... Ich habe
seinen Kaffein mit Aeldramol versetzt.«
    Sie schaute schuldbewusst
drein, vor allem, da ich dabei war.
    Corbec feixte.
    »Sie haben ihm K.-o.-Tropfen
verabreicht?«
    »Es war — äh — medizinisch
notwendig.«
    »Ausgezeichnete Arbeit, Frau
Doktor Curth. Mein Kompliment. Dorden ist ein Arschloch, wenn es darum geht, auch
mal an sich zu denken. Keine Sorge, ich melde Sie ganz bestimmt nicht.«
    »Vielen Dank, Oberst.«
    »Da das hier ziemlich
außerdienstlich ist, können Sie mich ruhig Colm nennen.«
    »Na gut. Ich nehme an, Sie
wollen den Patienten besuchen?«
    »Das will ich. Übrigens, das ist
Herr Thoru. Er ist ein Künstler, sagt er.«
    »Ein Künstler? Augenblick mal
... Thoru? Der Bildhauer?«
    »Ja«, sagte ich unendlich
erfreut.
    »Sie haben den Fries über dem
Säulenvorbau des Imperialen Hospizes im KolNord gemacht.«
    »Das stimmt. Letztes Jahr.«
    »Das war sehr gut. Ich habe
Freunde im Aufnahmekomitee des Hospizes. Sie waren sehr zufrieden mit der Arbeit.«
    »Das ist äußerst erfreulich.
Vielen Dank.«
    Curth zog das Plastekzelt vor
der Tür zur Seite und führte uns hindurch auf die Intensivstation. Von irgendeinem
Instinkt geleitet, hielt ich mich zurück und ließ Corbec vorausgehen.
    Der Patient lag auf einem
hydraulischen Bett unter einem Zelt aus durchsichtigem Plastek. Sein Körper war
mit Schläuchen und Leitungen gespickt. Ein künstliches Beatmungsgerät keuchte
und ächzte neben dem Bett, und ein Wägelchen mit einer
Wiederbelebungsausrüstung

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