Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
Vom Netzwerk:
ist er nicht. Sie müssen ihn bei sich haben. Haben Sie ihn
verschluckt? Auch eine Vivisektion wäre kein Problem für mich.«
    Gaunt wollte gerade antworten,
als der Matrose plötzlich einen Schritt vortrat und sein Messer in einem Bogen
schwang, der die Schulter des Kommissars nur um Haaresbreite verfehlte. Gaunt
wollte schon fintieren und kontern, als die Klinge in einer Umkehrung des Hiebs
zurückkam. Der Druck auf einen Knopf am Griff hatte zur Folge, dass sich die
Keramikklinge mit einem pneumatischen Zischen in den Griff zurückzog und auf
der anderen Seite wieder austrat, sodass der Winkel umgekehrt wurde.
    Die Spitze fuhr durch seinen
zur Abwehr erhobenen linken Unterarm und spritzte Blut auf das Deck.
    Gaunt sprang mit einem wütenden
Fluch zurück, aber der Matrose folgte erbarmungslos und kehrte die Klinge
wieder um, sodass sie wieder vorn aus seiner geballten Faust ragte. Gaunt
parierte sie mit einer improvisierten Drehung seines Dolchs, trat nach dem Angreifer
und erwischte ihn mit der Stiefelspitze am linken Knie.
    Der Mann wich zurück, aber zu
weiteren Umkreisungen kam es nicht mehr. Dies war ganz anders als die
Übungskämpfe in der Ausbildung mit dem Bajonett, kein endloses Maßnehmen und
Tänzeln, kein gelegentliches Zustechen und Zurückweichen. Der Mann setzte nach jeder
Finte oder Parade nach, wechselte immer wieder die Seite, aus der die
Messerspitze ragte, und stach immer noch einmal zu, um Gaunt auf dem falschen
Fuß zu erwischen.
    Manchmal begann er mit einem
Aufwärtsstich, um dann die Klingenstellung zu wechseln und einen Abwärtsstich
hinterher-zusetzen.
    Gaunt überlebte acht, neun,
zehn potenziell tödliche Angriffe nur dank seiner Schnelligkeit und der
Tatsache dass der Angreifer mit der sonderbaren tanithischen Messertechnik
nicht vertraut war.
    Sie prallten wieder zusammen,
und diesmal stach Gaunt nicht mit dem Messer zu, sondern mit der schützenden
linken Hand, die direkt auf die Waffe seines Gegners zielte. Die Klinge fügte
ihm eine brennende Schramme quer über die Knöchel zu, aber er gelangte unter
dem Messer hindurch und bekam den Mann am rechten Handgelenk zu fassen. Sie
gingen in den unmittelbaren Nahkampf, und Gaunt drängte mit seiner überlegenen
Größe und Reichweite vorwärts. Die linke Hand des Mannes schloss sich um seine
Kehle und drückte eisern zu. Gaunt würgte und bekam keine Luft mehr. Alles
verschwamm ihm vor den Augen, während seine Nackenmuskeln gegen den immer
fester werdenden Griff ankämpften.
    Mit der Kraft der Verzweiflung
schleuderte er den Mann rückwärts gegen das Geländer. Der Matrose drückte
wieder auf den Knopf seines Messers, und die sich umkehrende Keramik-klinge
stach Gaunt ins Handgelenk.
    Zur Erwiderung stach er sein
eigenes Messer fest durch den Trizeps des Arms, dessen Hand an seiner Kehle
war.
    Sie fuhren auseinander und
wichen taumelnd zurück. Blut floss aus den Stichwunden in Armen und Händen.
Gaunt keuchte und schnappte vor Schmerzen nach Luft, aber sein Gegner gab
keinen Laut von sich. Als spüre er keinen Schmerz oder als mache Schmerz ihm
nichts aus.
    Der Matrose ging wieder auf ihn
los, und Gaunt hielt tief dagegen, aber im letzten Augenblick wechselte der Mann
die Keramikklinge von der rechten in die linke Hand, wobei sich die Klinge beim
Wechseln umkehrte, sodass aus dem als Aufwärtsstich von rechts begonnenen
Manöver ein Abwärtsstich von links wurde. Die Klinge bohrte sich in Gaunts
rechte Schulter, nur vom Futter und Leder seiner Jacke aufgehalten. Weiß
glühende Schmerzen zuckten durch seine rechte Seite und pressten seine Rippen
zusammen und den Atem darin heraus.
    Die Klinge fuhr sauber wieder
heraus, und Blut tropfte ihr hinterher. Die heiße Wärme floss an seinem Arm
herunter und machte seinen Messergriff glitschig. Es tropfte von seinen
Knöcheln und von der silbernen Klinge. Wenn er so weiterblutete, würde er
selbst dann nicht mehr lange leben, wenn er sich des Angreifers erwehren
konnte.
    Der Matrose wechselte jetzt das
Messer von links nach rechts wie ein Jongleur, wobei sich die Klinge bei jedem
Wechsel umkehrte. Er fintierte, stach mit links tief nach Gaunts Bauch und warf
sich dann auf den Kommissar. Gaunts Messer begegnete dem tief angesetzten
Stich, und die Spitze seines silbernen Dolchs fuhr durch eine der Perforationen
in der keramischen Klinge.
    Instinktiv drehte er sein
Messer, riss es zurück und hebelte an der Verbindungsstelle. Einen Moment
später flog das Keramikmesser durch den Glaserker und

Weitere Kostenlose Bücher