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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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sind die Überreste eines
Attentäters, der mich hier überfallen hat. Die Schüsse hat mein Stellvertreter
abgegeben und mir damit das Leben gerettet. Ich werde ihm für das unbefugte
Tragen einer Schusswaffe an Bord, was den geltenden Vorschriften widerspricht,
einen offiziellen Verweis erteilen.«
    Gaunt lächelte, als er sah,
dass sich ein dünner Schweißfilm auf Lekulanzis blasser Stirn bildete.
    »Der Attentäter war ein Mitglied
der Schiffsbesatzung, Lekulanzi. Ein Matrose. Aber er stand unter dem Bann
anderer, finsterer Mächte, die ihn umgarnt und wie ein Spielzeug gelenkt haben.
Sie mögen keine unerlaubten Waffen auf Ihrem Schiff, was? Wie steht es mit
unerlaubten Psionikern?«
    Einige der Soldaten murmelten
und beschrieben Schutzgesten.
    Lekulanzi stammelte.
    »Aber wer ... Wer würde Sie
umbringen wollen, Kommissar?«
    »Ich bin Soldat. Ein
erfolgreicher Soldat.« Gaunt lächelte kalt.
    »Ich mache mir ständig Feinde.«
    Er zeigte auf die Überreste am
Boden. »Lassen Sie das analysieren. Dann lassen Sie es gründlich säubern.
Sorgen Sie dafür, dass auf diesem kostbaren Schiff kein böser, un heiliger Makel zurückbleibt. Unterrichten Sie
mich unverzüglich von allen Ergebnissen Ihrer Untersuchung, so unbedeutend sie
auch erscheinen mögen. Unmittelbar nach der Behandlung meiner Wunden werde ich
mich persönlich bei Kapitän Grasticus melden und umfassend Bericht erstatten.«
    Lekulanzi fehlten die Worte.
    Von Corbec gestützt, verließ
Gaunt den Glaserker. An der Fahrstuhltür schnappte Lekulanzi den harten
Ausdruck in Milos Augen auf. Ein Schauder überlief ihn.
    Im Fahrstuhl wandte sich Milo
an Gaunt. »Seine Augen waren wie die einer Schlange. Er ist nicht
vertrauenswürdig.«
    Gaunt nickte. Er hatte seine Meinung
geändert. Noch Minuten zuvor hatte er sich damit begnügt, als Fereyds Kurier zu
fungieren und den Kristall zu behüten. Doch nun hatte sich die Lage geändert.
Er würde nicht tatenlos herumsitzen und warten. Er würde zielstrebig handeln.
Er würde sich in das Spiel einschalten, seine Regeln lernen und herausfinden,
wie man es gewinnen konnte.
    Und das bedeutete, dass er den
Inhalt des Kristalls in Erfahrung bringen musste.
     
     
     
    4
     
     
    »Mehr kann ich nicht tun«,
murmelte Dorden, der ranghöchste Sanitäter der Geister, mit einer halbherzigen
Geste, die sich auf das Lazarett des Regiments bezog.
    Das Krankenrevier der Geister
war ein Komplex aus drei niedrigen Räumen mit von Kragsteinen gestützten
Kuppeldecken, die einen Annex zum Kasernendeck bildeten, auf dem das Erste
Tanith untergebracht war. Decke und Wände waren mit einer grünstichigen weißen
Farbe gestrichen, und der harte Boden bestand aus gescheuerten roten
Steinfliesen. Auf stumpfen Regalen in Nischen in den Wänden standen Reihen
dickbauchiger, mit Glasstopfen verkorkter Flaschen mit vergilbten
Papierschildchen.
    Die meisten enthielten
sirupartige Flüssigkeiten, medizinische Salben, getrocknete Pulver und
Präparate oder organische Tupfer in klaren, klebrigen Lösungen. Gestelle mit
polierten Instrumenten befanden sich in Schubladen, und niedrige, mit Deckeln
verschlossene Kästen an den Wänden, die auch als Sitzgelegenheiten dienten,
enthielten Müllbeutel aus Plastik und uralte Verbandsstoffrollen. Ein
angelaufener Sterilisationskochtopf auf einem Messingwägelchen, zwei
Wiederbelebungseinheiten mit glänzenden Eisengriffen und ein kleiner
Beistelltisch mit einer Apothekerwaage, einer Diagnosesonde und einem
Blutreiniger darauf vervollständigten die Einrichtung. Es roch muffig und
schal, und der Boden war mit dunklen Flecken übersät.
    »Wir sind hier nicht gerade
üppig ausgerüstet, wie Sie sehen können«, fügte Dorden unbeschwert hinzu. Er
hatte die Wunden des Kommissars mit Vorräten aus seinem eigenen medizinischen
Feldkoffer behandelt, der offen auf einer der Kisten stand. Weder der Frische
noch der Sterilität der Einrichtungen und Materialien des Lazaretts hatte er so
recht vertraut.
    Gaunt saß mit nacktem
Oberkörper auf einer der niedrigen Messingbahren, die in der Mitte des
Hauptraums standen und deren Räder in Haltern im Boden feststeckten. Die Federn
der Bahre quietschten und ächzten, wenn Gaunt sein Gewicht auf der fleckigen,
stinkenden Matratze verlagerte.
    Dorden hatte die Wunde in der
Schulter des Kommissars mit sterilen Bandagen verbunden, den ganzen Arm mit einem
brennenden blauen Desinfektionsgel abgewaschen und dann die Wunde mit
Bakelitklammern verschlossen, die aussahen

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