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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Verteidigungslinie entgegenfuhr. Der Panzer blieb stehen
und wartete, als fordere er die Imperialen heraus, ihn doch zu beschießen oder wenigstens
Notiz von ihm zu nehmen.
    Dann schoss er mit dem
Hauptgeschütz. Der schreiende Infardi-Offizier war mit dem Rumpf vor die
Mündung der Panzerkanone gebunden worden.
    Ein kegelförmiger Sprühregen
aus rotem Blut bedeckte den Schnee. Der AT70 wendete und kehrte zu seinen
    Linien zurück.
    »Auch eine Antwort, nehme ich
an«, sagte Gaunt zu Rawne.
     
    Nachdem sie kaum ein Viertel
des Weges geschafft hatten, erwachte Corbecs Trupp in der frühmorgendlichen Kälte
auf der Himmelsleiter halb im Schnee begraben, der in der Nacht gefallen war.
Jeder hatte auf einer Treppenstufe in seinem Schlafsack geschlafen. Zitternd
und langsam standen sie auf, kalt bis ins Mark.
    Corbec blickte die gewundene
Treppe empor. Dies war Mord.
     
    Fünf Tage hintereinander
unternahmen die Infardi keinen neuen Angriffsversuch. Gaunt glaubte allmählich,
sie würden einfach die Ankunft der Flotte abwarten. Für die Imperialen, die
sich hinter den Abwehranlagen der Schreinfeste verschanzt hatten, wurde das
Warten unerträglich.
    Dann, gegen Mittag des vierzehnten
Tages ihrer Mission, versuchte der Feind es noch einmal.
    Panzer preschten aus dem Pass
hervor, und Granaten flogen der Schreinfeste entgegen. In der Anfangsoffensive
gingen der Eroberer Sprecht Eure Gebete und zwei Chimären verloren.
Rauch aus dem Wrack des abgeschossenen Eroberer quoll träge ins Blau des
Himmels.
    Der Rest der Pardus-Panzer
stellte sich dem Feind und kämpfte es aus. Geister unter Soric und Mkoll liefen
aus ihren Eisgräben und begegneten dem feindlichen Vorstoß zu Fuß im Pass.
    In ihren Stellungen
wetteiferten die tanithischen Scharfschützen miteinander. Mehr Treffer als
Luhan zu erzielen bereitete Larkin keine Mühe, aber bei Banda sah die Sache
schon anders aus. Als er den Wettstreit bemerkte, setzte Cuu Geld auf den
Ausgang. Er hatte, wie Larkin wütend erfuhr, auf das ehemalige verghastitische
Weberei-Mädchen gewettet.
    Die Imperialen brauchten zwei
Stunden, um den Angriff zurückzuschlagen. Am Ende waren sie vollkommen erschöpft.
     
    Am sechzehnten Tag versuchten
die Infardi es erneut, diesmal in großer Zahl. Granaten trafen Wälle und Turm der
Schreinfeste. Ein Gewitter aus Laserstrahlen ging auf die imperialen Linien
nieder.
    Als sie sahen, dass sie dem Feind
tatsächlich Schaden zufügten, gingen die Infardi zum Sturmangriff über, fünf oder
vielleicht sechstausend Kultisten, die durch die vorrückenden Reihen ihrer Kriegsmaschinen
rannten. Auf dem Wall sah Gaunt sie kommen.
    Eine blutige Schlacht stand
bevor.
     
    Hoch oben auf der zermürbenden
Himmelsleiter, die niemals zu enden schien, blieb Corbec stehen, um wieder zu Atem
zu kommen. Er hatte noch nie eine Erschöpfung wie diese erlebt, auch nicht
solche Schmerzen und so eine Atemlosigkeit. Er ging auf der schneebedeckten
Stufe in die Knie.
    »Wagen Sie ... wagen Sie es
nicht, mich ... mich jetzt im Stich zu lassen!«, rief Dorden. Atemwolken
quollen stoßweise durch seine Lippen, während er versuchte, Corbec wieder
hochzuziehen. Der Stabsarzt war dünn und hager, seine Haut straff und bleich,
und er rang nach Luft.
    »Ach, Doktor ... wir hätten es
nie ... hätten es nie probieren dürfen ...«
    »Wagen Sie es nicht, Corbec!
Wagen Sie es nicht!«
    »Hören Sie das? Hören Sie
doch!«, rief Daur ihnen zu. Er und Derin waren vielleicht vierzig Stufen über
ihnen, und ihre Silhouetten waren vor dem leuchtend weißen Himmel deutlich zu
sehen.
    Sie hörten ein Donnergrollen,
das nicht der beständige Wind war.
    Ein donnerndes Dröhnen,
vermischt mit etwas, das sie allmählich als die Stimmen unzähliger heulender,
brüllender Menschen identifizierten.
    Corbec erhob sich. Er wollte
sich nur noch hinlegen und sterben.
    Mittlerweile spürte er seine
Füße nicht mehr. Aber er stand auf und stützte sich auf Dorden.
    »Ich glaube, alter Freund, wir
sind endlich da. Und ich glaube, wir treffen zu einem Zeitpunkt ein, wo es
besonders hoch hergeht.«
    Ein paar Stufen hinter ihnen
hatten alle anderen jetzt aufgeschlossen, alle bis auf Greer, der weit hinter
ihnen zurücklag.
    Bragg und Nessa setzten sich in
den Schnee, um zu Atem zu kommen. Vamberfeld stand keuchend da und hatte die
Augen geschlossen. Milo schaute Sanian an, deren müdes Gesicht etwas
ausdrückte, das er für Kummer hielt.
    Aber es war kein Kummer. Es war
Verärgerung.
    »Das sind die

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