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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Geräusche des
Krieges«, japste sie, während sie gegen ihre verzweifelte Erschöpfung
ankämpfte. »Ich weiß es. Nicht genug, dass der Krieg auf meine Welt kommt, dass
er durch meine Heimatstadt fegt. Jetzt kommt er auch noch hierher, zum
heiligsten Ort von allen, wo nur Frieden herrschen sollte!«
    Sie sah Dorden an. »Ich hatte
Recht, sehen Sie das jetzt ein, Doktor? Der Krieg verzehrt alles und jeden. Es
gibt nur Krieg. Alles andere spielt überhaupt keine Rolle.«
    Sie machten sich an die letzten
paar hundert Meter der gewundenen Treppe, müde bis auf die Knochen und vor Kälte
und Hunger im Delirium. Aber das Wissen, dass das Ende nah war, erfüllte sie
noch einmal mit neuer Kraft für diese letzte Anstrengung.
    Die Kampfgeräusche wurden
lauter und durch die Echos verstärkt, die von den Schluchten und Felswänden zurückgeworfen
wurden. Mit zitternden, unbeholfenen Händen machten sie ihre Waffen bereit und
rückten vor. Corbec und Bragg übernahmen den Feuerschutz und gingen abwechselnd
voran.
    Die Stufen endeten auf einer
breiten, schneebedeckten Felsplattform, deren Klippe die uralten Spuren einer Staumauer
aufwies. Sie kletterten auf einen großen Felsvorsprung, ein flachkuppiger Berg,
der über einer riesigen Schlucht aus der Wand stach. Ein Bauwerk wie ein Bergfried,
noch dazu von Wällen umgeben, sodass es sich nur um die Schreinfeste handeln
konnte, lag links von ihnen und beherrschte den Vorsprung. Zwischen der Feste und
der Stelle, wo der herführende Pass in den Vorsprung überging, tobte eine
ausgewachsene Schlacht. Sie waren Zuschauer, einen halben Kilometer vom
Geschehen entfernt und vor den Blicken der Kämpfenden verborgen. Wolken aus
rußigem Rauch und grauer Asche wallten durch die eisige Bergluft.
    Eine Flut von Kriegsmaschinen
und Soldaten der Infardi wogte so unaufhaltsam wie ein Gletscher den Pass entlang
und auf den Vorsprung. Auf der ansteigenden Schneewüste vor der Schreinfeste begegneten
die imperialen Verteidiger den Chaos-Truppen frontal.
    Granatlöcher waren in den
Außenwall der Feste geschlagen, Fahrzeuge brannten. Die Kämpfe wogten so wild
und hektisch, dass sie kaum etwas erkennen konnten.
    »Weiter«, sagte Corbec.
    »Wir gehen dahin?«, ächzte
Greer. »Wir können kaum noch laufen, Sie verrücktes Arschloch!«
    »Für Sie immer noch Oberst
Verrücktes Arschloch, Kumpel. Nein, wir gehen nicht dahin. Nicht direkt. Wir folgen
dem Rand des Vorsprungs. Aber dahin gehen wir, und wir müssen früher oder
später da rein. Vielleicht kann ich mich kaum noch auf den Beinen halten, aber
ich bin zu verdammt lange unterwegs gewesen, um mir das entgehen zu lassen.«
     
    Gaunt war im dicksten Getümmel
am Fuß des Außenwalls. Seit Balhaut war er nicht mehr in derart heftige Kämpfe
verwickelt gewesen. Das Kampfgeschehen war so konzentriert, so direkt. Der Lärm
war verblüffend.
    Nicht weit entfernt feuerte
Leutnant Pauks Scharfrichter einen Plasmastrahl nach dem anderen in die
anstürmenden Reihen und ließ ganze Scharen verstümmelter Leichen im halb
geschmolzenen Schnee zurück. Sowohl Herz der Zerstörung als auch Glücksschwein hatten keine Granaten mehr für ihr Hauptgeschütz und konnten die Geister nur
noch mit ihren Sekundärwaffen und der Masse ihres Panzerfahrzeugs unterstützen.
Brostin, Neskon und die anderen Soldaten mit einem Flammenwerfer waren an der
rechten Flanke und spien gelbe Flammenzungen über das Feld, die den gestampften
Schnee in Matsch verwandelten und Infardi brennend und schreiend zurücktaumeln
ließen.
    Die Imperialen hielten stand,
aber in dieser höllischen Konfusion war nicht auszuschließen, dass ihnen die
zusammenhängende Kommandostruktur abhanden kam, da eine Welle der Chaosbrut
nach der anderen vorwärts stürmte.
    Gaunt sah die ersten Feindoffiziere,
jedoch nur als Energieblasen, die sich zwischen ihren Männern bewegten, da
jeder in die flimmernde Kugel eines persönlichen Schutzschirms gehüllt war.
    Nichts unterhalb einer aus nächster
Nähe abgefeuerten Panzergranate konnte ihnen etwas anhaben. Er zählte fünf von
ihnen inmitten der dichten Reihen des vorrückenden Feindes. Jeder von ihnen
mochte der berüchtigte Pater Sünde sein, der vielleicht gekommen war, um den
endgültigen Triumph zu erringen.
    »Mir nach!«, rief Gaunt der
Geschützmannschaft hinter sich zu, und sie gingen zum Angriff über und stürzten
sich auf die Infardi.
    Gaunts Boltpistole feuerte
Schuss um Schuss, und das Energieschwert Heironymo Sondars wisperte in

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