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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Luft.
Der SteG kam als rauchender Schrotthaufen zum Stillstand.
    »Zurückfallen lassen! Machen
Sie, dass Sie da wegkommen!«, brüllte Kommissar Hark Rawne und seinen Soldaten
zu, während er auf den anstürmenden Infardi-Trupp schoss. Sie schleiften Gutes,
Cocoer und Baen die zwanzig Meter bis zur nächsten Deckung zurück.
    »Es überrascht mich, Sie zu
sehen«, sagte Rawne ganz direkt zu Hark.
    »Davon bin ich überzeugt,
Major. Aber es war klar, dass ich nicht einfach in der Schreinfeste sitzen und
auf das Ende warten würde.«
    »Darauf brauchen Sie nicht mehr
lange zu warten, Kommissar«, sagte Rawne, während er das Magazin seines
Lasergewehrs auswechselte. »Ich bin sicher, es wird Sie freuen zu hören, dass
es das war. Das letzte Gefecht von Gaunt und seinen Geistern.«
    »Ich ...«, begann Hark und
verstummte dann. Als Kommissar, auch als unbeliebter und unwillkommener, bestand
seine vordringlichste Aufgabe darin, die Männer zu inspirieren und genau diese
Art defätistisches Gerede zu unterbinden. Doch er konnte nicht. Wenn er einen Blick
auf die Feindmassen warf, die heranfluteten, um sie zu überrennen und
abzuschlachten, ließ es sich nicht bestreiten.
    Der kaltblütige Major hatte
Recht.
     
    In der schwierigsten Phase der
Schlacht wusste es auch Gaunt.
    Überall fielen Soldaten. Er
sah, wie Caffran am Bein verwundet und von Criid in Deckung geschleift wurde.
Er sah, wie Adare zweimal getroffen wurde, zuckte und fiel. Er sah, wie zwei
verghastitische Geister von einer Granatexplosion in die Luft geschleudert
wurden. Er wäre beinahe über die bereits steif werdende Leiche von Soldat Brehl
gestolpert, bei dem die aus seinen Wunden geflossenen Blutstropfen gefroren
waren und wie Edelsteine aussahen.
    Ein Laserstrahl traf Gaunt in
den linken Arm und riss ihn halb herum. Ein zweiter durchbohrte die Schöße
seines langen Ledermantels.
    »Erstes und Einziges!«, brüllte
er, während sein Atem in der Kälte Wölkchen bildete. »Erstes und Einziges!«
     
    Etwas passierte mit dem Himmel.
Er wechselte abrupt von einem gefrorenen Kalkweiß zu einem Gewittergelb mit
wirbelnden Wolken. Ein jäher, heißer Wind wehte durch die Schlucht.
    »Was ist das denn jetzt?«,
murmelte Banda.
    »O nein«, murmelte Larkin.
    »Chaos-Wahnsinn. Verfluchter Chaos-Wahnsinn.«
    Violette und scharlachfarbene
Verfärbungen zogen lautlos am Himmel auf wie Morgenröte. Leuchtend rote Blüten
öffneten sich und befleckten den Himmel wie Tintenkleckse einen See.
Violett-weiße Blitze knisterten und zuckten zu Boden, von Donnerschlägen
begleitet, die so laut waren, dass die Berge erbebten.
    Die grausamen Kämpfe gerieten
ins Stocken und kamen zum Erliegen. Unter dem fremdartigen Naturschauspiel
flohen die Infardi wieder in den Pass und ließen ihre Verwundeten und
bewegungsunfähigen Panzerfahrzeuge zurück.
    Der Massenrückzug erfolgte so
jäh und rasch, dass sie das freie Feld vor der Schreinfeste in weniger als zehn
Minuten geräumt hatten.
    Die Imperialen duckten sich
voller Entsetzen angesichts des chaotischen Schauspiels. Fahrzeugmotoren
versagten. Kom-Signale spielten verrückt, und die Frequenzen wurden mit
Rückkopplungen und statischem Rauschen und Knistern überflutet. Viele Soldaten
rissen sich den Ohrhörer heraus. Als es Kom-Offizier Raglon endlich gelungen
war, seinen Kopfhörer abzunehmen, blutete er aus den Ohren. Statische
Elektrizität lag in der Luft und entlud sich an den Waffen und ließ Haare zu
Berge stehen. Grüne Elmsfeuer und Kugelblitze umspielten Dächer und Traufen der
Schreinfeste.
    Im Angesicht der endgültigen
Niederlage hatte etwas Gaunts Ehrengarde gerettet oder ihr zumindest eine
vorübergehende Atempause verschafft. Ironischerweise war dieses Etwas das
Chaos.
     
    »Ich habe mit den Sensitiven
und Psioniker-Adepten des Klosters gesprochen«, sagte Ayatani-Ayt Cortona. »Es
ist ein Warpgewitter, ein Ausfluss des Immateriums. Es beeinflusst den gesamten
Weltraum in der näheren Umgebung Hagias.«
    Gaunt saß mit nacktem
Oberkörper auf einem Hocker im Hauptkorridor der Schreinfeste, während
Sanitäter Lesp seinen Arm nähte und verband. »Die Ursache?«
    »Die Flotte des Erzfeinds«,
erwiderte Cortona.
    Gaunt hob eine Augenbraue.
»Aber die soll uns doch erst in fünf Tagen erreichen.«
    »Ich glaube nicht, dass sie uns
schon erreicht hat. Aber eine Flotte dieser Größe, die sich durch den Äther
bewegt, würde eine gewaltige Störfront erzeugen, etwa wie die Bugwelle eines
großen Schiffes, und die

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