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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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zu
werden«, gab Major Kleopas ihm Recht. Er klappte einen der metallenen Notsitze
von der Wand des Schleppers, ließ seine rundliche Leibesfülle darauf nieder und
kratzte sich das Narbengewebe rings um das Implantat seines künstlichen linken Auges.
Herodas holte ihnen allen einen Kaffein von dem Kocher neben der rückwärtigen
Luke.
    Gaunt nahm seine Schirmmütze,
legte sie auf den Rand der Kartenanzeige und warf seine Lederhandschuhe hinein.
Er wusste genau, was Kleopas meinte. Lugo war frisches Blut, einer von den
»frisch geprägten« Oberbefehlshabern, die Kriegsmeister Macaroth mitgebracht
hatte, als er vor fast sechs Sternjahren Slaydos Nachfolge angetreten und das
Kommando über den Sabbatwelten-Kreuzzug übernommen hatte. Einige, wie der große
Urienz, hatten sich als ebenso fähig erwiesen wie die Günstlinge Slaydos, die
sie ersetzt hatten. Andere hatten nur bewiesen, dass sie belesene Taktiker mit
langjährigen Feldzügen durch die Kriegsbibliotheken Terras und keinem einzigen
an der Front waren. Marschall Lugo war darauf versessen, sich zu beweisen, das
wusste Gaunt. Er hatte sein erstes Kommando, Oscilia IX, verpfuscht und aus einem
sicheren Sieg ein zwanzigmonatiges Debakel gemacht, und es gab Gerüchte, dass
im Anschluss an seinen Blitzangriff auf die Makropolen von Karkariad eine
Untersuchung eingeleitet worden sei. Er brauchte einen Sieg und einen Orden auf
der Brust, und zwar schnell, bevor Macaroth zu dem Schluss kam, dass er nur
eine Last war.
    Die Befreiung Hagias hätte
eigentlich Feldmarschall Bulledin leiten sollen, was der Grund dafür war, warum
Gaunt sich mit seinen Geistern mit Freuden freiwillig für den Einsatz gemeldet
hatte. Aber in letzter Minute, vermutlich nach unzähligen Eingaben hinter den
Kulissen von Seiten der Vertrauten Lugos, hatte Macaroth Bulledin abgezogen und
Lugo das Kommando übertragen. Hagia sah nach einem leichten Sieg aus, und Lugo
wollte ihn.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte
Szabo, während er eine Tasse von Herodas nahm.
    »Wir tun, was uns befohlen
wurde«, erwiderte Gaunt. »Wir nehmen die Zitadelle. Ich ziehe meine Männer aus der
Altstadt ab, und die Pardus können sie in Stücke schießen und uns einen Weg
frei machen. Dann stürmen wir die Zitadelle.«
    »Aber so wollen Sie es
eigentlich nicht angehen, oder?«, fragte Kleopas. »In diesem Bezirk sind immer
noch Zivilisten.«
    »Das mag sein«, räumte Gaunt
ein, »aber Sie haben den Marschall gehört. Er will, dass Doctrinopolis in den nächsten
Tagen genommen wird, und für jede Verzögerung wird er uns die Schuld in die
Schuhe schieben. Krieg ist Krieg, meine Herren.«
    »Ich treffe alle
Vorbereitungen«, sagte Kleopas grimmig. »Die Pardus-Panzer werden durch die
Altstadt rollen, bevor der Nachmittag vorbei ist.«
    Ein metallisches Klopfen
ertönte draußen an der Luke. Ein wachhabender Tanither öffnete sie und redete
mit der Gestalt draußen, während kühles Tageslicht in den düsteren Taktikraum
fiel.
    »Kommissar?«, rief der Soldat.
    Gaunt ging zur Luke und verließ
die massive gepanzerte mobile Kommandozentrale. Das Vehikel, ein scheunengroßer
Koloss aus gepanzertem Metall auf vier riesigen Ketten, parkte in einer
schmalen Seitenstraße neben der Basilika, wo jetzt die Flüchtlinge aus der
Stadt untergebracht wurden. Noch immer ergossen sich lange Schlangen von ihnen
aus der Altstadt und strömten unter der Aufsicht tanithischer Soldaten in das
riesige Gebäude.
    Milo erwartete ihn in
Begleitung einer jungen Einheimischen in cremefarbenen Gewändern und eines
Quartetts alter, distinguierter Männer in langen Gewändern aus strenger,
schmuckloser blauer Seide. »Was gibt's denn?«, sagte Gaunt zu Milo.
    Der junge Tanither zeigte auf
die vier Männer in seiner Begleitung. »Das sind Ayatani Kilosh, Ayatani Gugai, Ayatani
Hilias und Ayatani Winid.«
    »Ayatani?«, fragte Gaunt.
    »Einheimische Priester,
Kommissar. Glühende Verehrer der Heiligen. Sie haben mir befohlen
herauszufinden ...«
    »Ich entsinne mich. Vielen
Dank, Milo. Meine Herren. Mein Soldat hat Ihnen zweifellos bereits die
traurigen Nachrichten überbracht, die ich für Sie habe. Ich spreche Ihnen mein
aufrichtiges Beileid für den Verlust von Infareem Infardus aus.«
    »Es wird mit Dank angenommen,
Krieger«, erwiderte Ayatani Kilosh. Er war ein hochgewachsener Mann und bis auf
einen silbernen Kinnbart haarlos. Seine Augen waren unermesslich müde.
    »Ich bin Kommissar-Oberst Ibram
Gaunt, Kommandant des Ersten Tanith und

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