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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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sehen. Wie
heißen Sie?«
    »Ich bin Soldat Tyne«,
erwiderte der Mann, indem er seinen Ärmel hochkrempelte. Sein linker Oberarm
war wund und nässte und hatte sich bereits entzündet.
    Dorden griff nach einem
Wattebausch und machte sich daran, alles zu desinfizieren.
    »Das hat sich entzündet. Sie
hätten damit schon früher zu mir kommen müssen. Was ist das, eine
Splitterwunde?«
    Tyne schüttelte den Kopf und
zuckte bei den Berührungen mit dem alkoholgetränkten Wattebausch zusammen.
»Nicht direkt.«
    Dorden wischte noch mehr Blut
weg und sah dann die dunkelgrünen Linien und die Messerwunden. Als ihm aufging,
was es war, säuberte er es noch etwas gründlicher.
    »Hat der Kommissar nicht einen
Dauerbefehl zu den Tätowierungen ausgesprochen?«
    »Er hat gesagt, wir könnten uns
welche machen lassen, wenn wir wüssten, wie.«
    »Was auf Sie ganz
offensichtlich nicht zutrifft. Im elften Trupp ist ein Mann, einer Ihrer
Landsleute, wie heißt er noch gleich ... Soldat Cuu? Es heißt, dass er seine
Sache sehr gut macht.«
    »Cuu ist ein Arschloch. Ich
konnte ihn mir nicht leisten.«
    »Also haben Sie es selbst
gemacht?«
    »Mm.«
    Dorden reinigte und
desinfizierte die Wunden, so gut er konnte, und gab dem Soldaten eine Spritze.
Die Tanither waren allesamt tätowiert. In der Hauptsache handelte es sich um
rituelle und familiäre Tätowierungen. Sie waren Teil ihrer Kultur. Dorden hatte
selbst eine. Aber die einzigen verghastitischen Freiwilligen mit Tätowierungen
waren ehemalige Bandenmitglieder und Bewohner der Elendsviertel, die ihre
Zugehörigkeits- und Klan-Male auf der Haut trugen. Jetzt wollten sie praktisch
alle eine Tätowierung — einen Grubenhammer, ein tanithisches Symbol oder einen
Imperiumsadler.
    Wenn man keine Tätowierung
hatte, war die allgemeine Haltung, war man kein Geist. Dies war die siebzehnte
entzündete, selbst ausgeführte Tätowierung, die Dorden behandelte. Er musste
mit Gaunt reden.
    Auf dem Platz draußen rief
jemand. Soldat Gutes kam wieder hereingelaufen.
    »Stabsarzt Dorden! Stabsarzt
Dorden!«
    Draußen waren alle auf den
Beinen. Eine Gruppe tanithischer Geister war aus der Richtung der Kämpfe um den
Handelsmarkt aufgetaucht und brachte Soldat Leyr auf einer improvisierten
Trage. Gol Kolea lief neben dem offenbar Verwundeten.
    Es herrschte Geschrei und
Verwirrung. Dorden schob sich gelassen durch die Menge und ließ die Trage
absetzen, damit er sich Leyr ansehen konnte.
    »Was ist passiert?«, fragte er
Kolea, während er damit begann, die Laserwunde in Leyrs Oberschenkel zu
verbinden. Der Mann war verletzt, mit zahlreichen oberflächlichen Wunden
übersät und halb bewusstlos, aber er würde nicht sterben.
    »Wir haben den Oberst
verloren«, sagte Kolea schlicht.
    Dorden hielt abrupt in seiner
Arbeit inne und schaute zu dem massigen Verghastiten hoch. Rings um sie
verstummten die Männer.
    »Sie haben was?«
    »Corbec ist mit mir, Yael und
Leyr durch einen Gang unter dem Markt ins Gildenhaus eingedrungen. Wir haben uns
ziemlich gut geschlagen, aber es waren zu viele. Ich bin mit Leyr entkommen,
aber Oberst Corbec und der Junge ... Sie wurden gefangen genommen. Lebend. Leyr
hat gesehen, wie die Schweine sie beide wegschleppten, während wir uns den Weg
aus dem Gildenhaus freischossen.«
    Überall erhob sich Gemurmel.
    »Ich musste Leyr in ein
Lazarett schaffen. Das ist hiermit erledigt. Ich gehe jetzt zurück, um Corbec
rauszuholen. Corbec und Yael. Ich brauche Freiwillige.«
    »Die finden Sie nie wieder!«,
sagte Soldat Domor benommen und kläglich.
    »Die Schweine haben sie nach
Norden gebracht. In den höher gelegenen Teil der Altstadt näher zur Zitadelle.
Sie halten Stellungen da oben. Ich vermute, dass man sie verhören will. Was
bedeutet, dass sie noch eine Weile am Leben bleiben werden.«
    Dorden schüttelte den Kopf. Er
stimmte der Einschätzung des tapferen Verghastiten nicht zu. Aber schließlich hatte
er auch schon viel häufiger erlebt, wie das Chaos vorging.
    »Freiwillige! Nun macht
schon!«, schnauzte Kolea. Überall wurden Hände gehoben. Kolea wählte acht
Männer aus und wandte sich ab.
    »Warten Sie!«, sagte Dorden. Er
trat vor und warf einen Blick auf die Schrammen und Kratzer in Koleas Gesicht
und auf seiner Brust.
    »Sie werden es überleben. Also,
gehen wir.«
    »Sie kommen mit?«
    Corbec wurde praktisch von
allen geliebt, aber mit Dorden verband ihn etwas ganz Besonderes. Der Stabsarzt
nickte. Er wandte sich an Soldat Rafflan, der für das Kom-Gerät

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