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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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zuständig war.
»Verständigen Sie den Kommissar. Sagen Sie ihm, was wir tun und wohin wir
gehen. Sagen Sie ihm, er soll einen Arzt oder Sanitäter hierher ins Lazarett
schicken und einen Offizier, der das Kommando übernimmt.«
    Dorden stellte rasch einen
improvisierten Sanitätskoffer zusammen und lief den Soldaten hinterher, die den
Platz verließen.
     
    »Sie liegen im Zeitplan zurück,
Gaunt«, tönte die schneidige Stimme aus dem Kom-Lautsprecher. Die
Lippenbewegungen von Marschall Lugos dreidimensionalen Bild passten nicht zu
den gesprochenen Worten. Lugo befand sich in der Imperialen Kommandobasis in
Ansipar, sechshundertvierzig Kilometer südwestlich von Doctrinopolis, und
atmosphärische Störungen sorgten für eine Übertragungsverzögerung.
    »Zur Kenntnis genommen,
Marschall. Aber bei allem Respekt, wir sind vier Tage früher in die Heilige
Stadt eingedrungen, als in Ihrem strategischen Zeitplan vorgesehen war.«
    Gaunt und die anderen Offiziere
in der Düsternis des Kommandofahrzeugs warteten, bis die Übertragung mit der
Antwort nachkam. Die Astropathen murmelten und wisperten in ihrem Haltegeschirr
im hinteren Teil des Fahrzeugs. Das Hologramm flackerte und sprang, und dann
redete Lugo weiter.
    »Sehr richtig. Ich habe die
Leistung von Oberst Fursts Pardus-Einheiten, eine Bresche für Sie zu schlagen,
entsprechend gewürdigt.«
    »Die Pardus haben hervorragende
Arbeit geleistet«, stimmte Gaunt sofort zu. »Aber der Oberst wird Ihnen auch
persönlich sagen, dass die Infardi vor der Stadt kaum Widerstand geleistet
haben. Sie wollten unseren Panzern nicht frontal begegnen. Sie haben sich nach Doctrinopolis
zurückfallen lassen, wo sich die Gebäudedichte zu ihrem Vorteil auswirkt. Jetzt
müssen wir mit der Infanterie Straße für Straße vorgehen, und da kommen wir
naturgemäß nur langsam voran.«
    »Zwei Tage!«, knisterte es aus
dem Lautsprecher. »Das war die Einschätzung. Wenn Sie erst einmal innerhalb der
Mauern der Heiligen Stadt wären, würden Sie zwei Tage für die Rückeroberung und
die Konsolidierung brauchen, haben Sie gesagt. Aber Sie sind nicht einmal in der
Nähe der Zitadelle!«
    Gaunt seufzte. Er warf einen
raschen Blick auf die anderen Offiziere: Major Kleopas, der vierschrötige,
plumpe, alt gewordene stellvertretende Kommandant der Pardus-Panzer, Hauptmann
Herodas, der Verbindungsoffizier der Pardus zur Infanterie, Major Szabo von den
Breviater Hundertjährigen. Keiner von ihnen schien sich wohl in seiner Haut zu
fühlen.
    »Wir beschießen die Zitadelle
mit Mörsern«, begann Szabo, die Hände in den Taschen seiner senffarbenen Jacke.
    Herodas mischte sich ein. »Das
stimmt. Wir schaffen gerade mittelschwere Feuerkraft in die Nähe der Zitadelle.
Die schweren Einheiten rücken nach, sobald die Infanterie die Straßen gesäubert
hat. Kommissar Gaunts Darstellung der Vorgänge ist exakt. In die Stadt zu
gelangen hat sich als vier Tage leichter als Ihre Schätzung erwiesen.
Durchzukommen erweist sich als entsprechend schwerer.«
    Gaunt bedachte den jungen
Pardus-Hauptmann mit einem anerkennenden Nicken. Eine gelassene, geeinte Front
war die einzige Möglichkeit des Umgangs mit einem von der Taktik besessenen
Oberarschloch wie Lugo.
    Die holografische Gestalt
ruckelte und flimmerte wieder. Als Phantom aus grünem Licht und Nebel starrte Marschall
Lugo sie an. »Ich kann Ihnen mitteilen, dass wir hier in Ansipar so gut wie
fertig sind. Die Stadt brennt, und die Schreine gehören uns. Zur Stunde treiben
meine Truppen die feindlichen Nachzügler zur Exekution zusammen. Des Weiteren
meldet Oberst Cerno, dass seine Einheiten Hylophan binnen vierundzwanzig
Stunden einnehmen werden. Oberst Paquin hat gestern über dem Königspalast von
Hetshapsulis den Adler gehisst. Nur Doctrinopolis ist noch in der Hand des
Feindes. Wegen Ihrer Reputation habe ich Ihnen die Aufgabe übertragen, die
Stadt und die Zitadelle einzunehmen, Gaunt. Habe ich mich in Ihnen getäuscht?«
    »Wir werden sie einnehmen,
Marschall. Ihr Vertrauen war nicht unangebracht.«
    Eine Verzögerungspause. »Wann?«
    »Ich hoffe, bei Sonnenuntergang
mit dem umfassenden Angriff auf die Zitadelle beginnen zu können. Ich werde Sie
über unsere Fortschritte auf dem Laufenden halten.«
    »Ich verstehe. Sehr gut. Der
Imperator beschützt.«
    Die vier Offiziere wiederholten
die Bekräftigungsformel im gemurmelten Chor, während das Hologramm erlosch.
    »Zur Hölle mit ihm«, murmelte
Gaunt.
    »Er ist dafür da, verwünscht

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