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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Sanitätskoffer aus den
Regalen.
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit«, drängelte Beltayn.
    »Dann seien Sie so nett und holen mir meine Jacke und
meinen Tarnumhang aus meinem Büro. Sie hängen am Haken.«
    Dorden schloss den Koffer und warf ihn sich über die
Schulter.
    »Achtung!«, überschrie er den Tumult in der Station.
»Stabsärztin Curth hat jetzt das Kommando hier. Keine Ausflüchte, keine
Ausnahmen. Alles läuft über sie.«
    Beltayn kehrte zurück und half Dorden in dessen Uniformjacke.
    »Viel Glück!«, rief Curth.
    »Behalten Sie das für sich«, erwiderte er. »Sie werden es
nötiger brauchen.«
    Dorden legte sich den Umhang um die Schultern und eilte
hinter Beltayn aus dem Lazarett.
    »Sie sagen, er ist entschlossen, bei Tageslicht zu gehen?«,
fragte er.
    »Ja, Doktor. Ich habe gehört, wie er zu Graf Golke gesagt
hat, man könne auch verstohlen sein, wenn es nicht ruhig ist. Er will den Lärm
und das Gas und die Verwirrung ausnutzen und dorthin zurückkehren, wo die
Trupps letzte Nacht waren.«
    »Ich verstehe. Wir müssen zurück. Ich habe meine Gasmaske
nicht mitgenommen.« Beltayn drehte sich um und zwinkerte ihm zu. »Die habe ich
auch mitgebracht«, sagte er.
    »Sie denken an alles«, spöttelte Dorden.
    »Das ist meine Aufgabe«, sagte Beltayn ohne eine Spur von
Ironie.
    Sie liefen in den Reservegraben und eilten nach Norden zum
ersten nach Osten abzweigenden Verbindungsgraben.
    Plötzlich blieb Dorden stehen und drehte sich um. Beltayn
hielt ebenfalls inne. »Was machen Sie denn hier draußen?«, brüllte Dorden einen
Beobachtungsturm in der Nähe an. »Es geht uns schon besser!«, rief Rawne zurück
und winkte ihnen zu. »Gute Jagd, Doktor!«
    »Na, dann ... dann nehmen Sie ja Ihre Medizin!«, brüllte
Dorden Rawne frustriert zu und folgte Beltayn dann weiter durch den Graben.
     
    Rawne setzte sich wieder und zog eine Taschenflasche aus
der Hosentasche. Er schraubte den Deckel ab und bot Banda die Flasche an.
    »Was ist das?«, fragte sie. »Sacra. Der beste. Der letzte
Rest von Braggs legendärem Selbstgebrannten.«
    »Ich weiß nicht, ob ich das tun soll«, sagte sie.
    »Sie haben doch unseren verehrten Doktor gehört«, sagte
Rawne.
    »Nehmen Sie Ihre Medizin.« Sie lachten so laut, wie es
ihnen ihre schmerzhaften Verwundungen gestatteten, und tranken auf ihre
Gesundheit.
     
    Um kurz vor siebzehn Uhr kletterten die Infiltratoren über
die Brustwehr und drangen in das tote Niemandsland des Kessels ein.
    Vier Trupps — Criids, Domors, Mkolls und Arcudas — sowie
ein Kommandotrupp bestehend aus Gaunt, Dorden, Zweil, Beltayn, Graf Golke sowie
vier Elitesoldaten der Bande Sezari.
    Mit aufgesetzter Gasmaske stießen sie in den milchigen
Schleier des Gasvorhangs vor, der die Landschaft in einen gelblichen Schimmer
tauchte. Die Sicht betrug nicht mehr als zwanzig Meter, obwohl die
Lichtverhältnisse insgesamt gut waren. Diffuses Tageslicht schimmerte weißlich
durch die Giftwolken.
    Späher Hwlan aus Criids Trupp übernahm die Spitze
gemeinsam mit Mkoll persönlich und »Glückskind« Bonin aus Domors Haufen.
    Hwlan hatte die Mühle in der Nacht zuvor gefunden, und sie
vertrauten seinen Instinkten, dass er sie wieder hinführen würde.
    Für Hwlan, einem erfahrenen Späher mit vielen Jahren
Erfahrung als Fährtenleser in den Nalwäldern Taniths, war dies ein sonderbares
Erlebnis. Viele sagten, die Tanither könnten sich nicht verirren, und
behaupteten, sie hätten einen untrüglichen Orientierungssinn. Die sich ständig
bewegenden Bäume und Wälder von Tanith hätten dies in ihr Erbgut einfließen
lassen.
    So lautete jedenfalls die Theorie.
    Der chemische Angriff hatte den Boden verändert und den
Matsch so festgebacken, dass er rissig geworden und stellenweise regelrecht
aufgeplatzt war. Darunter war er nass und weich, und die Füße der Soldaten
brachen durch die feste Oberfläche und ließen Matsch nach oben quellen, der so
flüssig und gelb war wie Senf.
    Vage Landschaftsmerkmale der vergangenen Nacht ein geborstener
Baumstumpf, ein Drahtverhau, das Wrack eines Panzers — hatten sich verfestigt
und waren zu etwas Dauerhaftem geworden, aber das Gas hatte auch sie verändert.
Der Kessel war zu einem toten Raum einbalsamierter Merkmale geworden, die
chemisch ausgedörrt, miteinander verschmolzen und verwandelt worden waren.
    Die Führungsmänner erreichten einen Drahtverhau, der zu
Rost zerfiel, als sie ihn berührten. Die flüssigen Chemikalien, die sich in
einigen Granatlöchern

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