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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Verwundeten müssen bewacht werden. Außerdem will ich eine kleine Einheit
hier haben für den Fall, dass wir in aller Eile zurückkehren. Sie und weitere
vier Männer. Sie haben den Befehl, also suchen Sie die Männer aus.«
    Milo wirkte ein wenig geknickt. Er war eindeutig enttäuscht,
dass er nicht mit dem Haupttrupp vorrücken würde.
    »Gibt es niemanden, der für diese Aufgabe besser geeignet
wäre, Herr Kommissar?«, fragte er.
    »Wie zum Beispiel?«
    »Arcuda? Raglon? Sie haben beide einen Führungsrang. Und
sie sind ...«
    »Sie sind was, Milo?« Unerfahren, wollte Milo
sagen. »Eine gute Wahl«, sagte er unsicher.
    Gaunt seufzte und nickte. Milo hatte sich trotz seiner
Jugend als erstklassiger Soldat mit vielversprechenden Ansätzen von
Führungsqualitäten erwiesen. Jeder seiner beiden Vorschläge — Arcuda, grün und
nervös, und Raglon, erschüttert und erschöpft — wäre logischer gewesen.
Tatsächlich hätte Gaunt lieber Milo in seiner Mannschaft gehabt als einen der
beiden Sergeanten.
    Aber es gab noch einen anderen Grund für seine Wahl, der
ihn schon seit Tagen beschäftigte. Er wollte Milo von der alten Sororitas-Frau
in der vergessenen Waldkapelle erzählen, aber jedes Mal, wenn er den Vorfall
noch einmal im Geiste durchging, klang er albern. Er glaubte selbst nicht
einmal richtig daran.
    Sie hatte gesagt, Milo sei wichtig. Nicht hier, sondern
anderswo.
    Andererseits war sie ziemlich verrückt gewesen.
    Falls, musste er sich eingestehen, sie überhaupt da
gewesen war.
    Der ganze Vorfall kam ihm mittlerweile beinah wie ein
Traum vor.
    Doch Ibram Gaunt hatte lange genug gelebt, um zu wissen,
dass die Galaxis sich auf weitaus seltsamere Art drehte, als er je ergründen
konnte. Sein ganzes Leben war mit mysteriösen Wahrheiten und Konsequenzen
gespickt. Mit Zufällen und Bestimmungen. Wahrheiten, die keine zu sein
schienen, bis sie sich dann Jahre später doch als solche erwiesen.
    Er konnte es nicht riskieren. Er konnte Milo nicht riskieren.
    »Ich will, dass Sie es machen«, sagte er. »Ich vertraue
Ihnen. Betrachten Sie es als Test.«
    »Als Test, Herr Kommissar?«
    »Maroy ist tot, Milo. Trupp Sechzehn braucht einen neuen
Sergeant. Ich ziehe Sie für diesen Posten in Erwägung. Tun Sie Ihre Pflicht,
dann werde ich Sie ernsthafter in Erwägung ziehen. Wählen Sie Ihre vier
Männer.«
    Milo zuckte die Achseln. Die Aussicht auf eine Beförderung
und die damit verbundene Übernahme eines Trupps verblüffte ihn. In der
Vervunmakropole war es eine Entscheidung zwischen Milo und Baffels gewesen,
und Gaunt hatte Baffels wegen dessen Alter und Erfahrung den Vorzug gegeben.
Zu diesem Zeitpunkt war Milo noch sehr jung gewesen. Doch der Krieg hatte ihn
seitdem altern lassen. Und die Erfahrung. Gaunt wusste, wenn er Milo jetzt die
Beförderung anbot, würde er sie nicht ablehnen. Er war kein Junge mehr.
Vervunmakropole, Hagia, Phantine und Aexe Cardinal hatten einen Soldaten aus
ihm gemacht.
    »Also?«, sagte Gaunt. »Ihre vier?«
    »Ich brauche einen Scharfschützen. Nessa.« Das klang
logisch.
    Milo und Nessa hatten in Ouranberg gut zusammengearbeitet.
    »Einen Flammer-Soldaten, um die Tunnelmündung abzudecken.
Dremmond. Außerdem ... ich weiß nicht. Mosark? Mkillian?«
    »Sie haben sie. Machen Sie mir alle Ehre. Wenn wir bis
morgen Früh nicht wieder da sind, ziehen Sie sich zu unseren Linien zurück,
wenn Sie können. Mein Rufzeichen ist ›Pfeifer‹, Ihres ›Junge‹. Falls das nicht
geht, ein langes Klopfen und dann zwei kurze. Vergewissern Sie sich, dass nicht
wir durch den Tunnel zurückkommen, bevor Dremmond den Tunnel abfackelt.«
    Milo nickte.
    »Passen Sie gut auf Zweil auf. Er kann eine ziemliche
Nervensäge sein. Betrachten Sie sich vorübergehend in den Rang eines Sergeanten
befördert.«
    »Vielen Dank, Herr Kommissar.«
    Gaunt lächelte und salutierte Milo. Milo erwiderte den
Gruß. »Sie haben es seit Tanith Magna weit gebracht, Brin. Seien Sie stolz auf
sich.«
    »Das bin ich, Herr Kommissar.«
     
    Das Loch war ein dunkler, finsterer Raum.
    »Fertig?«, zischte Gaunt.
    Zwei Klopfer von Mkoll auf das Helmsprechgerät bejahten.
    »Vorrücken«, sagte Gaunt.
    Die Infiltrationsmannschaft verschwand rasch in der Tunneleinmündung.
Mkoll und Domor hatten die Führung übernommen. Ihnen folgten Lubba und Hwlan.
Gaunt war zusammen mit Bonin gleich hinter ihnen.
     
    Anfänglich fiel der Tunnel ziemlich steil ab. Der Boden bestand
aus erstarrter Abraummasse. Doch nach ungefähr zehn Metern

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