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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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überquerte mit seiner Lampe die Brücke. Er stellte
sich an den Fuß der gegenüberliegenden Treppe, um den Weg zu beleuchten. Bonin
wartete mit seiner Lampe am Fuß der ersten Treppe.
    Gaunt und Mkoll überquerten die Brücke mit Lubba. Gaunt
drehte sich um und bedeutete den Soldaten, ihnen einzeln zu folgen. Er wollte
Bonin und Hwlan für die Spitze freibekommen, also gab er Befehl, jeder dritte
Mann solle den Lampenhalter ablösen.
     
    Sie waren fünfzig Minuten unter der Erde und Mkolls
Schätzung nach vielleicht zwei Drittel eines Kilometers vorgerückt, als das
Bombardement begann.
    Zuerst hörte es sich an wie entferntes Hämmern, dann nahm
es an Lautstärke und Tempo zu, bis sie tatsächlich spürten, wie ringsumher die
Erde bebte. Gaunt schätzte, dass sich zwischen acht und zwölf Meter solide Erde
über ihnen befanden, aber dennoch bebte und wackelte alles. Erdbrocken und
Wasser tröpfelten aus der Decke. Ab und zu fiel auch ein ganzer Steinblock aus
der Wand und auf den Boden.
    Die allgemeine Erregung wuchs. Gaunt konnte sie spüren.
Es war nicht schwer, sich vorzustellen, was passieren würde, wenn eine schwere
Granate direkt über ihnen einen direkten Treffer erzielte.
    Zerquetscht, erstickt, lebendig begraben. Der Tunnel
konnte absacken oder einstürzen. Sie hatten bereits gesehen, dass dies möglich
war.
    Selbst die optimistischsten Geister wollten so schnell wie
möglich aus diesem potenziellen Grab heraus. Sie wollten ihr Glück lieber im
Freien versuchen. Dabei spielte es keine Rolle, dass sie hier unten in dem
Tunnel vor den direkten Auswirkungen der Granaten und den Splittern und
Schrapnellen geschützt waren.
    Tatsächlich spürte Gaunt, wie sein eigener Puls rapide anstieg.
    Klaustrophobie war noch nie ein Problem für ihn gewesen,
aber hier unten, in dieser Lage ... Die Erde bebte nach einem besonders
heftigen Ruck.
    Jemand weiter hinten in der Reihe stöhnte vor Angst.
    »Ruhe!«, zischte Gaunt.
    Dann ging ihm auf, wie albern seine Bemerkung gewesen
war.
    Wenn es hier unten schon laut war, würde es über der Erde
ohrenbetäubend sein. Der Granatbeschuss würde jedes Geräusch übertönen, das sie
verursachten. Sie konnten jetzt im Laufschritt vorrücken und brauchten sich
nicht mehr um Verstohlenheit zu kümmern.
    Er gab den Befehl und setzte sich in Bewegung, flüchtete
beinahe durch den Tunnel. Über ihnen tobte weiter der Hagel der Explosionen.
    »Alles anhalten!«, rief Mkoll.
    Sie blieben stehen. »Was ist denn los?«, fragte Gaunt.
    »Hören Sie das?«
    Gaunt konnte außer den Explosionen der Granaten und dem
Keuchen der Männer nichts hören. »Was denn?«
    »Ein Kratzen. Ein Rascheln ...«
    »Heiliger Feth!«, rief Domor plötzlich. Er konnte weiter sehen
als sie alle. Er konnte sehen, was kam.
    »Ungeziefer!«, sagte er voller Entsetzen. »Ein ganzer
Schwärm Ungeziefer kommt uns entgegen. O Gott-Imperator!«
    »Herr Kommissar?«, drängte Lubba hektisch. Er hielt seinen
Flammenwerfer bereit.
    »Nein«, sagte Gaunt. Der Granatbeschuss deckte vielleicht
ihren Vormarsch, aber mit den Flammenstößen aus dem Werfer würden sie ein
wahnsinniges Risiko eingehen. »Haltet stand!«, sagte Gaunt.
    »Sie fliehen vor dem Granatbeschuss. Lasst es einfach über
euch ergehen. Das ist ein Befehl.«
    Die Ratten erreichten sie. Ein Fluss aus quiekenden,
pelzigen Leibern wogte durch den Tunnel und füllte den Boden bis zu den
Schienbeinen, wobei manche auch die Wände entlangrannten.
    Gaunt spürte sie gegen seine Beine stoßen, so dass er hin
und her schaukelte, und dann seitlich an ihm vorbei und zwischen seinen Beinen
durchhuschen. Männer schrien auf. Der Lärm und der Gestank des lebenden Flusses
war entsetzlich. Der Druck der Rattenleiber war noch schlimmer.
    Hektisch und auf der Suche nach Deckung in den tieferen
Schächten bissen und kratzten die Ratten im Vorbeilaufen. Gaunt musste sich
mit den Händen an der Tunnelwand abstützen, um nicht umgeworfen zu werden. Er
spürte die Bisse spitzer Zähne an Schienbeinen und Waden.
    Es gab einen Schrei und hektische Aktivität hinter ihm.
Harjeon war gestürzt und buchstäblich in der dahinströmenden Masse schwarzer
Leiber verschwunden.
    Criid und Livara mühten sich fluchend, ihn wieder auf die
Beine zu zerren.
    Wir sind wahrscheinlich alle so gut wie tot, dachte
Gaunt. Alle mit unzähligen Seuchen und Krankheiten infiziert, die diese
widerlichen Viecher mit sich herumschleppen und verbreiten. Beim Goldenen
Thron! Ich hätte mir nie träumen

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