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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Übrigen. »Wir brauchen flexible
Pläne, an die wir uns halten können. Das wird ein Kommandounternehmen, bei dem
es darauf ankommt, sich bietende Gelegenheiten zu nutzen. Alle müssen bereit
sein zu improvisieren. Im besten Fall finden wir diese Waffen und werfen ihnen
einen Knüppel zwischen die Beine. Im schlimmsten Fall machen wir sie ausfindig
und übermitteln der Allianz ihren genauen Standort. Ist das allen so weit klar?
Das Minimalziel ist die Ermittlung des Standorts. Irgendwelche Fragen?«
    »Was ist mit den Verwundeten?«, fragte Mkoll. Sieben
Angehörige des Siebzehnten konnten nicht laufen.
    »Sie bleiben hier. Zweil bleibt zusammen mit einem
Sicherungstrupp hier. Ich suche die Männer aus. Sonst noch etwas?«
    »Eine Sache, die nützlich sein könnte, Herr Kommissar«,
sagte Beltayn. »Ich habe den Kom-Verkehr überwacht. Vor ungefähr fünf Minuten
hat die Allianz das Signal ›Wilder Behj‹ gegeben.«
    »Womit gemeint ist?«
    »Es steht ein weiterer Angriff bevor«, sagte Golke. »Der
Gegenstoß muss Resultate im 57. erbracht haben und das Oberkommando muss
beschlossen haben, Kapital daraus zu schlagen und eine zweite Welle zu
schicken. Wie lautete der spezifische Code, Beltayn?«
    »Elf Eins Punkt Zwo, Herr Graf.«
    Golke nickte beeindruckt.
    »Sie kommen mit Macht. Über den 57. und 58. Wir können
zuerst mit einem ernsthaften Beschuss rechnen, dann mit Plänklern und schließlich
mit dem Hauptangriff. In diesem Teil der Front wird es heute Nacht sehr lebhaft
zugehen.«
    »Das wirkt sich zu unserem Vorteil aus«, sagte Gaunt.
    »Verwirrung, Grabenangriff. Wir könnten uns keine bessere
Ablenkung wünschen. Und bei dem Bombardement unter der Erde zu sein, kann auch
nicht schaden.«
    »Es sei denn, eine verirrte Granate lässt das Dach über
uns einstürzen«, murmelte Criid.
    Ihr Pessimismus brachte Gaunt zum Lachen.
    »Machen wir uns fertig«, sagte er. »Die Uhr läuft. Ich
will die Linien der Shadiks noch während oder kurz nach dem ersten Angriff
erreichen. Danach nehmen wir es, wie es kommt.«
     
    Arcuda hatte sechs Verghastiten mit Grubenerfahrung
aufgetrieben: Trillo, Ezlan, Gunsfeld, Subeno, Pozetine und natürlich Kolea.
Mit freiem Oberkörper machten sie sich mit ihrem Neun-Siebzig und bloßen Händen
an die Arbeit. Andere Soldaten wurden gebracht, die Ketten bildeten und den
Schutt abtransportierten, den die Verghastiten ausgruben. Lubba und Dremmond
hielten ihre Flammenwerfer bereit und standen in der Nähe, um den Tunnel
auszuräuchern, falls sich dort etwas rühren sollte.
    Gaunt stand nicht weit entfernt und beobachtete die Arbeiten
eine Weile. Gol Kolea faszinierte ihn. Criid hatte Kolea erklären müssen, was
gefordert war, weil ihm auch die grundlegendsten Erinnerungen an die lange Zeit
abhanden gekommen waren, die er als Arbeiter in Grube Siebzehn der
Vervunmakropole verbracht hatte. Doch sein Körper hatte seine Fertigkeiten
nicht vergessen. Er machte sich an die Arbeit und räumte Schutt und Erde mit
unermüdlicher und sachkundiger Effizienz weg. Er war nicht einfach nur ein
starker Mann, der sich in eine Sache kniete, er wusste, was er tat. Er konnte
automatisch Anweisungen hinsichtlich Räum- und Stützmaßnahmen geben. Er
unterwies auch die Transportkette, so dass sie wirkungsvoll arbeiten konnte.
    Nur, dass er eben gar nicht wusste, was er tat. Alles geschah
automatisch. Die körperliche Erinnerung an die Grubenarbeit informierte seine
Gliedmaßen. Sein Blick war leer.
    Gaunt überlegte, dass Kolea von allen Männern, die das
Erste verloren hatte, derjenige war, um den am meisten getrauert wurde.
    Ein überragender Soldat. Ein ausgezeichneter Anführer.
Wäre Ouranberg nicht gewesen, hätte Kolea es bei den Geistern weit bringen
können.
    Am meisten vermisste Gaunt jedoch Koleas ruhigen, einsichtsvollen
Charakter.
    Wenn Männer starben, betrauerte man schlicht ihre Abwesenheit.
    Ihr Fehlen. Man vermisste ihre Anwesenheit. Er kannte
viele solche Männer: Baffels, Adare, Doyl, Cluggan, Maroy, Cocoer, Rilke,
Lerod, Hasker, Baru, Blane, Bragg...
    Gott-Imperator! Das kratzte gerade mal die Oberfläche an.
    Aber mit Kolea war es schlimmer. Er war noch da, körperlich,
stimmlich. Eine beständige Erinnerung an den Krieger, den sie verloren hatten.
    Gaunt zog sich von der Tunneleinmündung zurück und suchte
Milo.
    »Ich habe einen Auftrag für Sie«, sagte er.
    »Bereit und willens, Herr Kommissar«, sagte Milo.
    »Ich will, dass Sie diese Mühle halten. Zweil bleibt, und
die

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