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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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als sich
Energieschilde entlang der alliierten Kommandolinie einschalteten. Im
Halbdunkel konnte er die durchsichtigen weißen Schirme aus Energie über den
Hauptreserven flackern sehen. Trotzdem regneten noch mehr Granaten des Feindes
nieder und brachen sich in gigantischen Explosionen in der Luft an den
Schilden. An einer Stelle flimmerte ein Schild, als er getroffen wurde, und
erlosch.
    Mkoll war kein Artillerie-Experte, wusste aber, dass
Reichweite und Kraft der feindlichen Geschütze mindestens denen der Superbelagerungsgeschütze
des Imperiums entsprechen mussten.
    Die Front, diese »Peinforqlinie«, war eindeutig so
angelegt worden, um längeren Artilleriebeschuss über eine Entfernung von fünf
bis sechs Kilometern zu ermöglichen. Die vom Feind abgefeuerten Granaten waren
vermutlich eher fünfzehn bis zwanzig Kilometer unterwegs. Fevriersons erstaunte
Reaktion war Beleg genug. So etwas hatte er noch nie erlebt. Das war kein gutes
Zeichen.
    Mkvenner und Hwlan trafen ebenso wie Bonin einen Moment
später ein. »Sie sind schon fast auf der Brustwehr, weniger als dreißig Meter
entfernt«, sagte Bonin.
    »Warum sind diese Idioten nicht in ihren Stellungen?«,
sagte Hwlan.
    Fevrierson hatte mittlerweile ein paar Männer an die
Waffen bekommen, und Mkoll hörte das erste dumpfe Krachen von Abwehrmörsern und
das Knattern eines Maschinengewehrs.
    Fast sofort und wie als Antwort erlitt die hintere Grabenwand
am oberen Rand Treffer. Bretter splitterten und Erde spritzte umher.
    Dann flog ein Soldat der Genswicker vom Schützengang
rückwärts auf den Grabenboden, als habe er einen Keulenschlag ins Gesicht
bekommen.
    »Bajonette!«, brüllte Fevrierson. »Bereithalten zur Abwehr
des Feindes!« Die sich sammelnden Gruppen alliierter Infanterie pflanzten lange
Klingen auf ihre Gewehre.
    »Sie müssen mehr tun, als den Feind abwehren«, sagte
Mkvenner leise. »Ein paar Granaten oder ein gut geplanter Vorstoß, und der
Feind ist im Graben. Sie müssen den Feind angreifen, bevor er es auf die
Brustwehr schafft...«
    Mkoll sah Fevrierson an. »Also? Solange noch Zeit ist.«
    »Der Befehl lautet zu halten. Zu halten und den Feind
abzuwehren ...« Fevriersons Stimme verlor sich. Seine Augen waren weit
ausgerissen und schauten verstört in die Dunkelheit.
    Und dann war es zu spät. Mehrfache Explosionen fegten beiderseits
der nächsten Traverse durch den Schützengraben.
    Granaten. Eine Sekunde später flog eine zu fest geworfene
Granate über ihre Köpfe hinweg. Sie landete auf der rückwärtigen Grabenwand und
überschüttete sie mit Erdbrocken.
    Die Infanterie auf dem Schützengang fing an zu schießen.
Ihre Gewehre, die feste Munition verschossen, knallten dumpf und hohl,
Geräusche, die sich mit dem Knacken des Repetierens vermischten. Feindliche Kugeln
pfiffen tief über den Rand der Brustwehr. Zwei weitere Männer fielen herunter,
von denen einer durch den Treffer herumgewirbelt wurde.
    »Halten und zurückwerfen! Halten und zurückwerfen!«, rief
Fevrierson.
    Plötzlich wurde ein beachtliches Stück Brustwehr in Stücke
gesprengt. Bretter und Wandverkleidung wurden aus der Wand gerissen und Männer
auf die Laufbretter am Boden geschleudert.
    Die ersten Elemente des Feindes sprangen durch die
Breschen in den Graben, den ihre Granaten gesprengt hatten. Sie trugen
Khakijacken, braune Cordhosen, schlammverschmierte Wickelgamaschen und
dunkelgrüne Stahlhelme über schmutzigen Wollbaretten oder gepanzerten
Splitterschutzmasken. Die meisten waren mit klobigen automatischen Gewehren
mit hässlichen, aufgepflanzten Sägezahn-Bajonetten bewaffnet, aber andere
hatten auch Pistolen und Drahtscheren mit langen Griffen. Mkoll sah mindestens
drei mit Grenadierwesten, deren Leinwandtaschen mit Eierhandgranaten und
Sprengladungen gefüllt waren.
    Die Angreifer stürmten durch die Bresche, legten ihre
Gewehre an und schossen durch den Graben in die wogenden Massen der Genswicker
Fußtruppen. Andere Angreifer erklommen die Brustwehr und gaben Salven
automatischen Feuers auf das Herz der Abschnittsverteidigung ab.
    Zwischen Mkoll und den Angreifern befand sich ein Haufen
Allianz-Soldaten, von denen die meisten zu fliehen oder Deckung zu finden
versuchten. Er konnte das pfeifende Klatschen der feindlichen Kugeln hören, die
sich durch Kammgarn und Flanell, durch Leinwand und Leder in Leiber bohrten.
Einige der Getroffenen zuckten krampfhaft, wurden vom Druck der Leiber aber
aufrecht gehalten. Andere schrien, weil sie getroffen waren oder

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