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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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seufzte er bei sich. »Warum bin ich überrascht?«
    Sergeant Varl, der Anführer des Neunten Trupps, hatte ein
neues Spiel entdeckt, auf das man wetten konnte. Varl, ein liebenswerter, gut
aussehender Schurke, hatte sich hochgedient und sich seine Sergeant-Streifen
mit Schweiß und Blut erkämpft. Seinem eigenen.
    Auf Fortis Doppelstern hatte er eine Wunde am Oberkörper
erlitten, die augmetische Arbeiten ernsterer Natur an Schulter, Schlüsselbein
und Oberarm erforderlich machte. Nicht lange danach hatte Gaunt ihn zum
Sergeant befördert. Er hatte es getan, um zu beweisen, dass es keine
Hackordnung bei den Tanithern gab.
    Varl war einer von den Jungens, so gewöhnlich wie
Straßendreck, aber er war ein Ausbund an Haltung und Charisma, und das machte
ihn zu einem idealen Anführer der Männer.
    Man musste Varl einfach gern haben. Alle Männer mochten
ihn.
    Er war ein Spaßvogel, ein Schwindler und Unruhestifter.
    Außerdem war er der Beweis dafür, dass auch ein ganz
gewöhnlicher Infanterie-Soldat Führungsqualitäten haben konnte.
    Gaunt hatte gehofft, mit ihm den Hauch des Gewöhnlichen
in den Kommandostab des Ersten einzuführen. Varl hatte reichlich davon
mitgebracht.
    Daur wusste, dass Varl lange vor dem anständigeren Meryn
zum Sergeant befördert worden war. Vielleicht war Meryn deswegen mittlerweile
so ein unerträglicher Fethschädel.
    Ceglan Varl spielte hier den Ringrichter. Seine Männer
hatten aus Strohballen einen Ring errichtet und schienen Kämpfe zwischen
Hühnern zu veranstalten.
    Daur bahnte sich einen Weg nach vorn. Nein, nicht zwischen
Hühnern ...
    »Struthids! Nette junge Struthids, die kämpfen können und
zäh wie die Hölle sind«, deklamierte Varl gerade von der hölzernen Verladebucht
über dem Ring. Er hob einen der Vögel am Genick hoch und verstand es dabei sachkundig,
dem klickenden, scharfen Schnabel und den strampelnden Krallenfüßen
auszuweichen.
    Sachkundig, das war das Wort. Daur schmunzelte. Sie waren
erst seit fünf Minuten auf dieser Welt, und Varl war plötzlich ein Fachmann für
das hiesige Tierleben.
    »Seht euch diesen fröhlichen Burschen an! Seht ihn euch
ruhig an«, heizte Varl die Stimmung an. »Wir nennen ihn den Major, weil er
gemein ist wie Feth!«
    Die Geister in der Menge lachten herzlich darüber.
    »Seht euch seine Krallen an! Seht her!« Varl packte einen
der strampelnden Füße und spreizte die scharfen Krallen, so dass die Menge sie
bewundern konnte. »Drei Zentimeter lang und scharf wie ehrliches Silber! Was
wollt ihr mehr?«
    Ein Krassier schrie etwas.
    »Schnabel? Schnabel?«, erwiderte Varl, während er sich zu
dem Schreier herumdrehte. »Ich zeige euch den Schnabel! Herr Brostin, wenn Sie
so nett wären?«
    Brostin, der stämmige, untersetzte Flammer-Soldat aus
Varls Trupp, schritt in den mit Stroh ausgelegten Ring und streckte eine leere
Autokanonen-Patronenhülse aus. Der Vogel sprang förmlich vorwärts und spaltete
die Hülse mit dem Schnabel in zwei Teile.
    Die Menge brüllte. Brostin nahm die Einzelteile und warf
sie ins Gedränge. Männer bückten sich und kämpften darum.
    »Er ist zäh, das stimmt schon! Tawoll! Der Major ist ein
zäher alter Vogel! Wir haben alle gesehen, was er gerade mit dem Hauptmann
angestellt hat, oder?«
    Mehr Geschrei.
    »Mit dem Hauptmann?«, rief Daur.
    Varl sah Daur und stutzte. »Äh ... hallo, Herr Hauptmann!
Wie geht's Ihnen? Der Hauptmann, den ich gerade erwähnt habe ... der Imperator
möge seiner armen Seele gnädig sein ... ist nach einem ganz anderen Hauptmann
benannt, der in keiner Weise Ähnlichkeit mit Ihnen hat... äh ...«
    »Sicher nicht. Wie stehen die Wetten?«
    Varls Lächeln kehrte zurück. »Vielleicht möchten Sie Ihre
Wette bei einem meiner freundlichen Assistenten platzieren, Herr Hauptmann?«
    Daur sah Baen, Mkfeyd, Ifvan und Rafflan durch die Menge
gehen, Geld einsammeln und Quoten nennen. »Wogegen tritt er denn an, dieser
Major?«, rief er.
    »Drei Runden, kein Festhalten, beim ersten Blut wird
gezahlt...«, sagte Varl, »... und zwar gegen den Gewaltigen Ibram hier!«
    Seinen Worten folgte ein kehliges Brüllen der Begeisterung.
Soldat Etron tauchte auf der anderen Seite der Bühne auf und hielt einen weiß
gefiederten jungen Struthid mit silbernem Schnabel. Er hatte Mühe, ihn
festzuhalten. Federfasern trieben durch die aufgeheizte Luft.
    »Nein, danke«, strahlte Daur. »Ich setze jedes Mal auf den
Gewaltigen Ibram.«
    »Das ist Schiebung! Ihr betrügt doch!«, brüllten einige
der

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