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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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in einem Monat zurückwerfen.«
    Er sah Gaunt an. »Aber diesen Luxus haben wir nicht. Wenn
auch nur nominell, sind es doch die Führer der Allianz — Lyntor Sewq, den ich,
wie ich gestehen muss, nicht ausstehen kann, und der Hohe Sezar persönlich —,
die den Oberbefehl auf dem Schlachtfeld haben. Mein Vorgesetzter,
Kriegsmeister Macaroth persönlich, hat keinen Zweifel daran gelassen, dass wir
hier sind, um die Allianz zu unterstützen, und nicht, um den Befehl von ihr zu
übernehmen. Uns sind die Hände gebunden.«
    »Dann werden Männer sterben, Herr Marschall«, sagte Gaunt.
    »Das werden sie. Wir sind verpflichtet, diesen Krieg nach
den Regeln der Allianz und mit ihrem Tempo auszufechten und dabei die
Traditionen der Allianz zu achten. Aexegary und seine Verbündeten wollen
unbedingt die Kontrolle über den Krieg behalten. Nichts für ungut, Graf.«
    Golke zuckte die Achseln. »Ich bin in diesem Punkt ganz
auf Ihrer Seite, Marschall. Ich habe viele Jahre versucht, etwas zu verändern.
Taktik und Strategie zu modernisieren. Die schlichte Tatsache ist die, dass
Aexegary eine lange und illustre Militärgeschichte hat. Sie werden niemals
zugeben, dass sie fähig sind, einen Krieg zu verlieren. Sehen Sie, Aexegary hat
noch nie einen Krieg verloren. Und insbesondere nicht gegen einen alten Feind
wie Shadik.«
    »Die Allianz wird nicht zugeben, dass sie gegen einen
modernen Feind kämpft«, sagte Biota ruhig. »Sie wird nicht akzeptieren, dass
sich die Republik Shadik verändert hat, dass sie korrumpiert wurde, dass sie
nicht mehr der Nachbarstaat ist, den Aexegary in fünf Kriegen besiegt hat.«
    »Und die Mitglieder der Allianz sehen es auch nicht?«,
fragte Gaunt.
    »Nein«, sagte Golke. »Vor allem nicht Kottmark. Dort sieht
man den Kriegseintritt als Gelegenheit, seinen Wert auf der Weltbühne zu
beweisen.«
    »Stolz«, sagte Gaunt. »Dagegen kämpfen wir. Nicht gegen
Shadik. Nicht gegen den Erzfeind. Wir kämpfen gegen den Stolz der Allianz.«
    »Das glaube ich auch«, sagte Van Voytz.
    »Zweifellos«, stimmte Biota zu.
    »Dann schäme ich mich für mein Land«, sagte Golke traurig.
»Als der Hohe Sezar mir mitteilte, die Garde komme, um uns zu helfen, ist mir
das Herz aufgegangen. Bis ich den Ausdruck in seinen Augen sah.«
    »Welchen Ausdruck?«, fragte Van Voytz.
    »Den Ausdruck, der mir verriet, dass er in den Imperialen
nur brandneue Spielzeuge sieht ... Spielzeuge, die er genauso benutzen kann wie
die alten. Ich hatte gehofft, die Allianz könnte Dinge von der Garde lernen ...
neue Kampfmethoden ... Dinge wie flüssige Feldbefehle und Entscheidungen auf
der Ebene der Einheiten ...«
    »Sie haben Ihren Slaydo gelesen«, sagte Gaunt mit einem
Lächeln.
    Golke nickte. »Das habe ich. Ich glaube, ich bin der Einzige
auf Aexe, der das getan hat. Ohne Resultat. Die Allianz lebt immer noch in den
glorreichen Zeiten der großen Sezaren. Sie wird sich nicht ändern.«
    »Ein hingebungsvoller Vater«, sagte Biota leise, »sieht zu
seiner Bestürzung, wie sein Sohn den Tod des Familienhaustiers betrauert, eine
Katze. Der Junge beklagt sich, er habe auf sie aufgepasst, ihr Fell gepflegt
und sie gefüttert, und sie sei trotz seiner Fürsorge gestorben. In dem
Bemühen, seinen Sohn zu beschwichtigen, kauft der Vater ein neues Haustier für
ihn, einen Hund. Er ist entsetzt, als er seinen Sohn dabei erwischt, wie er den
Hund vom Balkon des Wohnhauses der Familie stößt und der Hund zu Tode fällt.
Der Sohn ist wiederum bestürzt. ›Das Tier wollte auch nicht fliegen‹, sagte er
zu seinem Vater.«
    Biota sah sie an. »Wir sind der Hund«, sagte er.
     
    Der Morgennebel von der Obernaeme hüllte Meiseq am
nächsten Morgen ein, als Gaunt aufstand. Er hatte Beltayn aufgetragen, ihn für
die Rückfahrt nach Rhonforq frühzeitig zu wecken. Während er sich im kalten
Licht des neuen Tages rasierte, traf ein Melder ein und bat ihn, Marschall Van
Voytz Gesellschaft zu leisten.
    Van Voytz frühstückte in seiner Stabsunterkunft zusammen
mit Biota und einer kleinen Gruppe von Adjutanten. Auf Van Voytz' Befehl
brachte ein Diener Kaffein, gebratenen Fisch und Rührei für Gaunt, so dass er
mit ihnen frühstücken konnte.
    »Sie fahren heute nach Rhonforq zurück, Ibram?«, sagte Van
Voytz, der mit großem Appetit aß. Er trug einen bestickten Umhang und einen
Feldanzug aus dunkelrotem Leinen.
    »Wie es aussieht, war ich viel zu lange fort, Herr Marschall.
Und Sie?«
    »Nach Norden. Lyntor-Sewq erwartet mich in Gibsgatte, wo
ich

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