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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Gebäude.«
    »Einundneunzig, zwanzig. Ist keins auf der Karte.«
    »Auf der Karte ist gar nichts, Tona. Passen Sie einfach
auf, ja? Wenn Sie ein Gebäude sehen, seien Sie auf der Hut.«
    »Haben Sie irgendwelche Geheiminformationen, Soric?«
    »Seien Sie einfach vorsichtig.«
    »Einundneunzig, zwanzig. Vorsichtig. Bestätigt.«
    Soric schaltete das Sprechgerät aus, lehnte sich einen
Moment zurück und starrte nach oben. Der Himmel war dunkel und mit gelblichem
Dunst bedeckt. Sterne waren keine zu sehen. Er wünschte, er hätte die Sterne
sehen können.
    »Fertig, Sergeant?«, fragte Mohr. Er machte sich langsam
Sorgen.
    Sie blieben immer weiter hinter dem Trupp zurück.
    »Noch nicht ganz«, sagte Soric, während er das Blatt Papier
in seiner schmutzigen Faust betrachtete. Die Zeile unter der ersten.
    Seine nassen Finger hatten die Tinte verschmiert. Es war
nur noch ein Fleck. Er starrte darauf. Was stand da? Er hätte es eigentlich
wissen müssen. Schließlich hatte er es geschrieben.
    Oder jedenfalls irgendwas mit einer Handschrift wie seine.
    Irgendwas, wusste Soric, auch wenn es ihn zu Tode erschreckte,
dem er vertrauen musste.
    Blah blah lass nicht bläh ... was war das? Es sah wie »Raglon«
aus.
    Oder? Scheiße, was hatte da gestanden? Der erste Teil war
eine Warnung für Tona gewesen. Würde auch Raglon auf Probleme stoßen?
Gott-Imperator, was stand da?
    »Schreib nächstes Mal gefälligst mit einem verdammten
Bleistift!«, sagte er.
    »Sergeant?«, fragte Mohr nervös.
    Das habe ich laut gesagt, dachte Soric. Er
schaltete das Sprechgerät wieder ein. »Zwanzig, zwo-null-drei?«
    »Zwo-null-drei, zwanzig.« Raglons Antwort kam rasch, so
prompt, wie man es von einem ehemaligen Kom-Soldaten erwarten konnte.
    »Zwanzig, zwo-null-drei ... äh, passen Sie einfach auf
sich auf, ja?«
    »Wiederholen, Soric.«
    »Ich sagte, passen Sie gut auf. Ich weiß nicht, warum, ich
weiß nicht, worauf. Aber ... seien Sie einfach besonders vorsichtig, ja?«
    »Verstanden. Zwo-null-drei, Ende.«
    Soric warf Mohr das Sprechgerät zu. »Also los«, sagte er
und wuchtete seine untersetzte Gestalt hoch. Sie waren von Matsch und
Dunkelheit umgeben. Von Vivvo und dem Rest des Fünften war nichts zu sehen.
    Soric packte Mohr am Arm und setzte sich in Bewegung.
     
    Es gab hier draußen keine Landschaft im eigentlichen Sinne.
Nur geborstene Erde und Trümmer. Soviel Criid wusste, hätten sie auch auf dem
Rückweg zu ihren eigenen Linien sein können. Doch irgendwie sah Hwlan den Weg.
    Der tanithische Späher hatte die Führung und wies der
aufgefächerten Linie des Zehnten Trupps den Weg durch das Niemandsland.
Wenigstens hatte das Absetzen der Hauben für Erleichterung gesorgt. Woher hatte
Soric gewusst, dass die Luft sauber war? Eine Nachricht von den Schnüfflern an
der Front, nahm Criid an.
    Die Dunkelheit wirkte solide und schien sie einzuzwängen
wie ein Schraubstock. Der Gestank nach Tod und verdorbenem Wasser war beinah
erstickend. Criid schlich mit Nessa und Vril in einen flachen Krater, und sie
fanden sich neben aufgeblähten, angeschwollenen Leichen wieder. Mkhef folgte
ihnen einen Moment später und scheute angewidert zurück.
    »Feth!«
    »Maul halten!«, flüsterte Criid. »Wir dürften uns langsam
den Linien der Shadiks nähern.« Nessa kroch zum vorderen Rand des Kraters und spähte
mit Hilfe des Zielrohrs ihres Präzisionsgewehrs.
    »Draht, gut zwanzig Meter voraus. Keine Bewegung.«
    »Zur Hölle damit«, murmelte Mkhef, während er einen vom
Gas aufgeblähten Leichnam wegstieß, der immer wieder zu ihm trieb.
    Im Helmkom summte es. Criid hörte Hwlans Stimme.
    »Ich habe hier eine Art Bauwerk, Sergeant. Neun Strich
weiter westlich. Sieht aus wie ... keine Ahnung ...«
    »Bleiben Sie da«, antwortete Criid.
    Sie bedeutete Nessa, Vril und Mkhef per Handzeichen, ihr
zu folgen.
    Die vier krochen aus dem nassen Schlamm des Kraters,
liefen durch den pockennarbigen Matsch nach Westen und tauchten unter einem
alten Abschnitt verrosteten Drahts durch. Schließlich erreichten sie die halb
verfallenen Überreste eines Zauns, wo sich Hwlan in einer Höhlung verbarg.
    Das Bauwerk vor ihnen wurde von hinten durch einen
gelblichen Nebel erleuchtet, der von den feindlichen Linien aufstieg. Es war
eine Ruine, eine leere Hülle. Eine Außenmauer war völlig verschwunden, und die
Überreste eines Schornsteins erhoben sich wie ein Grabstein. Das Bauwerk stand
in einer Senke, schwamm in Bachwasser und war mit Draht behangen. Es sah

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