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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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aus
wie ... wie eine Art Mühle. Eine Art Wassermühle.
    Sorics letzter Ruf über Kom hatte bei Criid ein unangenehmes,
nagendes Gefühl hinterlassen.
    Sie musterte die Ruine, ein schwarzer Fleck vor der
gelblichen Dunkelheit. Caffran hatte ein großartiges Händchen für
Angriffspläne. Was hätte er getan?
    Der Gedanke ließ sie stutzen. Caff. Criid verspürte
eine schreckliche Sehnsucht. Wo war er? Was machte er gerade? Lebte er
überhaupt noch?
    Wie ungeheuer dumm war das hier, mit dem Gewehr in der
Hand durch Dunkelheit und Matsch zu schleichen, wo doch ein paar Dinge wirklich
wichtig waren?
    Caff...
    »Alles in Ordnung, Sergeant?«, flüsterte Mkhef.
    »Ja, warum?«
    »Sie haben irgendwie komisch ausgesehen ...«
    »Alles bestens«, sagte sie. Und so war es auch. Alles war
bestens.
    Sie war Sergeant Tona Criid vom
Ersten-und-verdammt-Einzigen Tanith, die erste Frau, die das je geschafft
hatte. Sie würde es jetzt nicht versauen. Es spielte keine Rolle, was sie für
Caff, Yoncy und Dalin empfand.
    Sie hatte sich entschieden, Soldat zu sein, und hart für
ihre Streifen gearbeitet. Liebe war nur ein Anker, den sie nicht brauchte.
    Nicht gerade jetzt.
    »Kenfeld?«, sprach sie leise in ihr Helmkom.
    »Sergeant?«, kam knisternd die Antwort.
    »Meldung?«
    »Ich bin mit Mosark, Pozetine und Lubba östlich von Ihnen
und habe freie Sicht auf diesen Steinhaufen.«
    »Können Sie irgendwas sehen?«
    »Nur eine Ruine.«
    »Also gut. Schicken Sie Lubba und Pozetine vor. Geben Sie
Feuerschutz. Aber warten Sie auf meinen Befehl. Wir schleichen uns von dieser
Seite rein.«
    »Verstanden, Sergeant.«
    »Reinschleichen«, wiederholte Criid für ihre Begleiter, während
sie ihr Kampfmesser aus der Bajonetthalterung zog und sich das Gewehr über die
Schulter warf. Die anderen folgten ihrem Beispiel.
    »Warum die Vorsicht, Sergeant?«, fragte Vril.
    »Ich habe so eine Ahnung«, sagte sie. »Das könnte hässlich
werden, aber ich will es lieber still und heimlich regeln.«
    Die vier schlichen über den schwarzen Matsch zu der Ruine.
Sie war größer, als Criid zuerst gedacht hatte. Hoch. Dicke Mauern, was noch
von ihnen übrig war. Sie kauerte sich hinter ein herabgefallenes Dachteil und
winkte Hwlan durch. Vril folgte ihm.
    Criid hängte sich dahinter, Mkhef auf den Fersen. Nessa
hielt sich zurück, das Gewehr im Anschlag.
    In der Mühle war es wie in einer Höhle. Wasser tropfte
durch das offene Dach und durch die löchrige erste Etage über ihnen. Das
Erdgeschoss war ein Durcheinander aus geborstenem Beton und eingebrochenen
Trägern.
    Criid tastete sich beinah blind durch die Trümmer vorwärts.
Sie stieg über einen gefallenen Träger und wechselte das Messer in die linke
Hand, um sich mit der rechten abstützen zu können. Links von ihr kroch Hwlan
vorwärts, unter einem abgesackten Träger durch, und glitt dann durch ein Loch
in den Resten einer der Innenwände.
    Sie wartete, dann hörte sie es im Helmkom zweimal klacken.
Das war ein gebräuchliches Signal im Ersten, das durch ein leichtes Schnippen
gegen das Sprechgerät des Helmkoms entstand. Zwei Klacks ... klar.
    Sie tastete sich weiter vorwärts und versuchte sich durch
einen schmalen Spalt zwischen zwei Betonplatten zu zwängen, aber ihr Umhang
blieb ständig an den verbogenen Stahlstreben hängen, die aus den Platten
ragten. Sie musste zurück und die Platten umrunden.
    Ein einzelnes Klacken. Nicht klar. Sie erstarrte.
    Zwei Klacks. Sie kroch weiter, auf Händen und Knien durch
eine Pfütze und dann langsam einen Geröllhaufen empor, der aus dem Wasser ragte,
wobei sie sich die größte Mühe gab, keine losen Brocken in Bewegung zu setzen.
    Hwlan wartete oben in einem alten Eingang auf sie, wie es
schien.
    Im Schatten unweit seiner Füße lag ein unförmiger dunkler
Haufen. Criid ging auf, dass es sich um den Leichnam eines Shadik-Wachpostens
handelte.
    Sie warteten, bis Vril und Mkhef sie eingeholt hatten,
dann schlichen sie durch die Tür in den nächsten Teil der Mühlenruine.
    Auch hier war es sehr dunkel, aber am anderen Ende
flackerte es, als würden Flammen Schatten werfen. Dann sahen sie Bewegung.
    Größere Schatten, die sich vor dem spärlichen Feuerschein
bewegten.
    Am anderen Ende der Mühle befand sich ein vorgezogener
Beobachtungsposten der Shadiks. Drei, vielleicht vier Männer mit Kapuzen und
langen grauen Mänteln bewegten sich im letzten Raum. Sie hatten um der Wärme
willen ein Feuer in einem Ölfass angezündet und sein Licht abgeschirmt, damit
es

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