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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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seiner Trinkerei ein netter Kerl
und ein anständiger Soldat, wenn man ihn vom Sacra fern hielt. In einer
Situation wie dieser wollte Costin immer die Position hinter seinem Freund Suth
in der Reihe einnehmen. Adare hätte ihn daran gehindert und ihm befohlen, sich
weiter hinten einzureihen, um kein Risiko einzugehen.
    Als Costin sich hinter Suth setzte, dachte Raglon nicht
daran, Einwände zu erheben. Alle wussten, dass Costin gerne trank.
    Raglon war nicht klar, wie sehr Costin nach Adares Tod der
Flasche zugesprochen hatte.
    Der aufgegebene Graben war tatsächlich in einer frühen
Phase des Krieges von der Allianz angelegt worden, und zwar bevor die
Peinforqlinie entstanden war. Die Shadiks, zu deren Linien es jetzt näher war,
hatten ihn nicht zugeschüttet, weil er ihren Angriffstrupps und Drahtschneidern
ausgezeichnete Deckung bot.
    Tatsächlich hatten sie das Ostende sogar bis zum Beginn
ihres eigenen Grabensystems verlängert.
    Während Raglons Trupp darin vorrückte, kam ihnen ein
Angriffstrupp der Shadiks entgegen. Suth blieb stehen und bedeutete nach hinten
anzuhalten. Er hatte etwas gehört und wollte nachsehen.
    »Ich komme mit«, zischte Costin.
    Suth schüttelte den Kopf. Er konnte den Alkohol in Costins
Atem riechen. »Bleib hier«, hauchte er. Costin machte zu viel Lärm.
    »Toll!«, sagte Costin und setzte sich, während er Azayda
hinter sich mit einem Achselzucken und einem Blick bedeutete, »da kann man
nichts machen«.
    Wütend packte Suth Costin am Kinn und verpasste ihm eine
Ohrfeige. »Sei still!«, hauchte er drängend.
    Beleidigt lehnte Costin sich zurück.
    Suth schlich durch das Wasser am Boden des Grabens, dann
stemmte er sich lautlos aus dem Graben und kroch auf dem Bauch weiter. Costin
starrte Suth einen Moment in verletztem Stolz hinterher. Er fuhr sich mit der
Hand über den Mund und spie dann den Schlamm aus, den er dort unabsichtlich
hinterlassen hatte. Er schmeckte widerlich.
    Er reckte den Hals, um festzustellen, wie weit Suth gekommen
war, aber der Späher war nicht mehr zu sehen.
    Costin zog die Nase hoch und zog dann eine Taschenflasche
aus der Oberschenkeltasche seiner Drillichhose. Er trank einen Schluck, aber
die Flasche war praktisch leer und er schmeckte nur noch Alkoholdämpfe. Also
kippte er die Flasche nach hinten, um an die letzten Tropfen zu kommen.
    Die Glasflasche blitzte, als das Hintergrundlicht darauf
fiel.
    Costin heulte, als ein Gewehrschuss seine Hand und die
Flasche darin explodieren ließ. Eine Sekunde später riss ihm der nächste Schuss
die Jacke über der rechten Schulter auf.
    Costin fing an zu wimmern, während er auf den Boden des
Grabens fiel. Azayda sprang in dem verzweifelten Bemühen vor, Costin zum
Schweigen zu bringen, und ein dritter Schuss ließ den Kopf des Verghastiten
platzen wie eine reife Frucht.
    Weiter hinten in der Reihe hörte Raglon das Geschrei und
die jähen Schüsse und fluchte laut. Er versuchte nach vorn zu kommen, aber
seine Männer wurden durch heftigen Beschuss von Scharfschützen und Feuerstößen
aus halbautomatischen Waffen zurückgedrängt. Zemel ging tot zu Boden. Tyne
steckte einen Treffer ins Knie ein und noch einen in den Arm. Lukas fiel mit
einem Aufschrei nach vorn, als ein Schuss sein Kom-Gerät zerstörte.
    Suth war allein draußen im Freien. Er konnte das Aufblitzen
der Schüsse sehen, die seinen Trupp beharkten. Er konnte die Gestalten der Angreifer
sehen, die durch den Graben vorwärts eilten.
    Er empfand das Schlimmste, was ein tanithischer Späher je
empfinden kann: dass er seine Kameraden in eine Gefahr geführt hatte. Er
zögerte nicht. Er sprang auf und griff den Graben von der Seite an. Sein
blitzendes Lasergewehr fuhr den Angreifern in die Flanke.
    Er erledigte mehrere von ihnen, bevor er von ihrer überlegenen
Feuerkraft niedergemäht wurde.
     
    Im Norden erstarrte Sorics Trupp und warf sich zu Boden,
als sie das Gewehrfeuer hörten. Agun Soric hörte zuerst das Knallen von
Gewehrschüssen und dann das Zischen von Lasergewehren.
    »Gak«, sagte er. »Irgendein armes Schwein liegt unter
Beschuss.«
    Und obwohl er es nur ungern zugab, wusste er doch mit
Sicherheit, wer dieses arme Schwein war. Raglon.
     
    Die jähen Schüsse einen halben Kilometer weiter südlich
erschreckten Criid und ließen sie das Gewehr einen Moment herunternehmen. Sie
hatte den verdammten Schuss gerade abgeben wollen.
    Sie sah den Beobachter im ersten Stock der Mühle aufstehen
und zur anderen Seite des Gebäudes eilen, wobei er

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