Gayfühlvoll reloaded - homoerotische Geschichten (German Edition)
Schüssel und vermeidet jeden Blickkontakt. „Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen“, flüstert er.
Nach einer Weile des Schweigens lacht der Doktor amüsiert auf: „Ich habe gehört, dass du dich während der Ausübung deines ungewöhnlichen Hobbys wesentlich professioneller benimmst. Da zittern dir auch nicht die Hände, wie bei unserer Visite.“
Mit großen Augen starrt Jan ihn an. Anscheinend fragt er sich, was der Doktor noch so alles über ihn weiß.
„ Könnten Sie mir bitte ein Sedativum beschaffen, Herr Kollege ?“, setzt Taylor grinsend einen drauf. Die Situation ist zu verführerisch, er findet den skandinavischen Pfleger mit seinem niedlichen Akzent einfach süß. Und es macht wirklich Spaß, ihn zu foppen. Jan schießt förmlich aus dem Raum, und es dauert eine ganze Weile, bis er zurückkommt.
„ Woher wissen Sie das alles über mich?“, fragt er schüchtern und stellte ein Tablett mit zwei weißen Tabletten und einem Wasserglas auf den Nachttisch.
Der Arzt mustert ihn eingehend und lässt seinen Blick lange auf der ausgebeulten weißen Hose ruhen. Bevor er antwortet, schluckt er in aller Seelenruhe sein Schmerzmittel. Er genießt es, den Hübschen ein wenig zappeln zu lassen.
„ Ich habe über dich recherchiert. Ein Bauarbeiter hat mir schenkelklopfend erzählt, dass du dir den alten Untersuchungsstuhl unter den Nagel gerissen hast, als die Urologie renoviert wurde. Das hat mich neugierig gemacht“, erklärt er dann feixend. Er lässt es bewusst im Unklaren, warum er den jungen Mann sonst noch interessant findet.
„ Auf welcher Seite des Stuhls bist du zu finden?“, fragt der Doktor dann sehr direkt. Das Gespräch bekommt langsam Züge eines Verhörs und es kribbelt in seinem Magen. Sein Schwanz richtet sich wieder auf, als wäre er begierig zu zeigen, dass ihm bei dem Unfall nichts geschehen ist.
Zu seiner Freude kann Jan die Augen nicht von dem Ständer abwenden. „Normalerweise sitze ich davor“, sagt dieser leise.
„ Wie wäre es, wenn du im Stuhl mit Gurten fixiert wärst?“, kommt es wie aus der Pistole geschossen vom Doc.
Nur zögernd hebt Jan den Blick, um ihm in das gespannte Gesicht zu schauen. Der junge Pfleger wirkt verunsichert, immerhin kann er nicht wissen, was sein „Patient“ im Schilde führt, und der Doktor ist sich darüber im Klaren, Jan erpressen zu können.
„ Wenn Sie das gerne so hätten …“, haucht er.
„ Ja!“, sagt der Arzt streng, obwohl seine Augen spöttisch funkeln. „Aber vorher sorgst du dafür, dass ich gesund werde. Dann zeigst du mir deine Praxis!“
Vorsichtig legt er eine Hand unter Jans Kinn und zieht ihn näher, damit ihre Lippen sich treffen. „Beginnen wir mit einer Demonstration deiner Beatmungstechnik“, flüstert der Doc. Bei solch einer Pflege wird er schnell wieder auf dem Damm sein.
Als Jan das Krankenzimmer verlässt, leckt er sich genüsslich über die Lippen. Er ist überglücklich und verliebt bis über beide Ohren. Sein Wunsch ist in Erfüllung gegangen, er hat den Auftrag im Gepäck, seinen Schutzbefohlenen bei jeder sich bietenden Gelegenheit oral zu verwöhnen. Außerdem soll er einen Harnröhrenvibrator besorgen, den sein neuer „Chefarzt“ unbedingt ausprobieren will …
**********************
Herr der Hiebe
von Inka Loreen Minden
Raoul saß auf dem Dach eines Hauses, das an den Parc Monceau angrenzte, und fokusierte den Rasen. Dort unten lag Nicholas – der Vampir, den er gerade eine Stunde lang durch Paris gejagt hatte. Du kannst mir nicht entkommen, Nick. Jetzt bist du fällig! , dachte sich der Dämon, wobei er die Lungen mit kühler Luft füllte. Er beobachtete den großen Mann, der sich schwer atmend von der Hetzjagd ausruhte. Hastig blickte dieser sich immer wieder um; einmal starrte er direkt in Raouls Richtung, doch anscheinend hatte er ihn nicht gesehen.
Plötzlich fing er an, sich zu entkleiden.
„ Was hat er denn jetzt vor?“, murmelte Raoul verwundert. „Opfert er sich lieber der Sonne, als meine Bestrafung entgegenzunehmen? Fürchtet er sich so sehr?“
Morgennebel kroch in wabernden Schwaden durch den Park, und die ersten Vögel begrüßten mit ihrem Gezwitscher den herannahenden Tag. In wenigen Minuten würde sich die Sonne über die Hausdächer schieben und den Vampir vernichten.
„ Oh nein, Nicholas, du gehörst mir!“ Raoul sprang vom Dach und segelte über die Bäume. Lautlos kam er im feuchten Gras auf und schlich auf den Vampir zu, der ihn nicht zu bemerken
Weitere Kostenlose Bücher