Gayheimnisse reloaded (German Edition)
murmelte Ryan und blinzelte zu Jack. »Ich habe mich nur selbst belogen und fertiggemacht. Jetzt geht es mir viel besser.«
Jack hätte nie gedacht, dass Ryan einmal unter seiner Homosexualität gelitten hatte. Er kam ihm immer locker vor und so, als ob er über den dummen Sprüchen stehen würde, die er, Jack, ihm schon das eine oder andere Mal zugeworfen hatte. Plötzlich fühlte er sich schlecht deswegen. Er wollte auf Ryans Schulter klopfen und Besserung geloben, aber irgendwie schaffte er es nicht, ihn zu berühren. Der Druck von Ryans Schenkel auf seinem reichte Jack schon aus, dass es ihm ganz mulmig wurde.
Völlig unerwarte t legte Ry an die Hand auf seinen Unterarm und lächelte ihn an. »Wir bekommen das schon hin. Stell dir einfach vor, du spielst eine Rolle.«
»Aber ich werde dich nicht küssen!«, knurrte Jack und entzog ihm die Hand. Dann nahm er einen großen Schluck aus seinem Glas und leerte es. Vor seinen Augen drehte sich alles, doch das lag nicht am Alkohol. Warum fühlte er sich in Ryans Nähe auf einmal so seltsam? Jack konnte den Typ doch nicht ausstehen!
»Das ist okay.« Ryan kratzte sich am Nacken. »Viele Schwule küssen nicht.«
»Echt?« Das überraschte Jack. »Küsst du auch nicht?« Sofort biss er sich auf die Zunge. »Entschuldige, das geht mich nichts an.« Wie konnte ihm so etwas nur rausrutschen? Seine Ohren brannten.
»Ich küsse nur den Mann, den ich liebe«, erwiderte Ryan leise und starrte dabei in sein ebenfalls leeres Glas. »Die meisten Männer hier in der Szene treffen sich nur zum Ficken. Ihnen ist ein Kuss mit einem Fremden zu intim. Andere küssen nicht, weil sie nicht offen zu ihrer Homosexualität stehen, so wie du.« Schlagartig drehte Ryan den Kopf und seine grauen Augen bohrten sich derart tief in Jack, dass er den Blick abwenden musste.
»Du spinnst doch. Ich bin nicht … !« Fuck! Er hasste es, wenn Ryan ihn so durchdringend anschaute. Als könnte er bis in seine Seele sehen!
Jack hörte seinen Kollegen tief durchatmen, traute sich aber nicht, ihn anzublicken, als der begann: »Ich habe gedacht … also zumindest kam es mir manchmal so vor, dass du … « Plötzlich versteifte sich Ryan. Er lehnte sich noch näher zu Jack und strich ihm eine braune Strähne aus der Stirn. Dabei flüsterte er: »Da kommt gerade ein Typ rein, auf den die Beschreibung passt.«
Jack stieß die Luft aus. Erst jetzt bemerkte er, dass er in den letzten drei Sekunden jeden Muskel angespannt hatte. Beinahe hatte er geglaubt … »Ich bin nicht schwul, hörst du!«
»Okay, dann lass mich das testen. Komm mit, das ist die Gelegenheit, unsere Zielperson trifft sich da hinten mit jemandem!« Ryan fasste Jack an der Hand und zog ihn vom Hocker über die Tanzfläche zu den Separees.
»Testen?« Was meinte Ryan damit? Aber noch bevor er sich darüber den Kopf zerbrechen konnte, hatte Ryan ihn schon auf eine Couch gedrückt und sich auf seinen Schoß gesetzt.
Jack keuchte auf. Ryans heiße Schenkel schienen seine Beine zu verbrennen und Jack roch sein umwerfendes Aftershave, weil er Ryans Brust direkt vor Augen hatte. In seinem Magen begann es zu kribbeln. Diese ungewohnte Nähe fühlte sich gut an. Viel zu gut. Außerdem lugten ein paar Brusthärchen am Kragen von Ryans Hemd hervor. Wie er wohl darunter aussah? Ob er sehr behaart war oder sich rasierte? Bei diesen Gedanken beschleunigte sich seine Atmung. Das war nicht richtig! »Hey, geh sofort von mir runter!« Er versuchte, Ryan von sich zu schubsen, aber der war unnachgiebig wie ein Fels, wenn auch nicht ganz so hart. Jack spürte einen wohl definierten Körper und fühlte sich plötzlich machtlos.
»Jetzt halt endlich die Klappe, Sheridan, und stell dich nicht so an. Unsere Zielperson sitzt genau hinter dir«, flüsterte Ryan ihm ins Ohr. Dabei streiften seine Lippen Jacks Schläfe. Ein Prickeln breitete sich sofort von dieser Stelle aus, das Jacks Körper überzog. »Der Typ – wie heißt er noch … Rodriguez – unterhält sich mit einem jungen Kerl, vielleicht kann ich was aufschnappen, also sei still.«
Jack hörte kaum, was Ryan ihm erzählte, denn zwischendurch küsste Ryan seinen Hals und streichelte seine Brust durch das Hemd. Daraufhin zogen sich Jacks Nippel zusammen und ein sanftes Pulsieren ging durch seinen Unterleib. Als sich plötzlich Ryans Hand unter sein Shirt schob und sich auf seinen Bauch drückte, entwich Jack ein Stöhnen.
Dunkel lachte Ryan gegen seinen Hals. »Ich habe ja gewusst, dass du gut
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