Gayles St.Georg
Aufenthaltsort meiner Sexspielzeuge betraf. Aber wer rechnete auch so früh am Morgen mit Handwerkern?
Ich stellte mich unter die Dusche und dachte an die Hochzeit, die heute Nachmittag stattfinden würde. Das war auch der Grund, weshalb ich überhaupt zu Hause war. Ich war Nates Trauzeuge und hatte extra für diesen Anlass Urlaub genommen.
"Der Hengst hat dich auf deinem Küchentisch...? Mein Gott, wie geil ist das denn?"
Sandro starrte mich mit aufgerissenen Augen an. Ich bereute schon mich ihm anvertraut zu haben, aber ich hatte unbedingt mit jemandem reden müssen. Vorsichtig sah ich mich um, ob einer meiner Freunde zugehört hatte. Es sah nicht danach aus, alle schwatzten fröhlich.
"Er hat mich noch nicht mal geküsst", flüsterte ich Sandro zu.
"Hm, das klingt nicht gut", mein Freund runzelte die Stirn, "küssen gehört doch dazu, wenigstens hinterher. Das ist jedenfalls meine Meinung."
"Danke", raunte ich, "und stell dir vor: er kommt noch mal, wenn er den richtigen Hahn gefunden hat."
"Dieser Wasserhahn ist ja ein richtiger Glücksbringer", Sandro grinste.
"Ich weiß nicht. Was soll ich denn tun, wenn er wieder erscheint?"
"Verführ ihn doch."
"Tolle Idee", brummte ich, "und wie bitte soll ich das tun?"
"Hm", Sandro musterte mich, "so wie beim letzten Mal?"
"Das war ein Versehen."
"Du bist aus Versehen im Bademantel die ganze Zeit um den Klempner rumgesprungen?"
"Ich bin nicht gesprungen."
Langsam ging mir das Gespräch auf den Keks. Ich warf Sandro einen bösen Blick zu und wandte mich an Nate, der zu meiner Linken saß.
"Und, wie fühlte man sich so als Braut?"
Nathan hob eine Augenbraue und lächelte mir unschuldig zu.
"Fast wie frisch auf dem Küchentisch gevögelt."
Ich verstummte beleidigt. Erst als der DJ anfing Musik aufzulegen, kam ich aus meinem Schneckenhaus hervor und betrank mich sinnlos.
Die nächsten Tage verbrachte ich in gespannter Erwartung. Eine Woche verging, ohne dass ich von der Hausverwaltung oder Fernando etwas hörte. Voller Ungeduld rief ich schließlich bei meinem Verwalter an und erkundigte mich nach dem Stand der Dinge. Der Kerl klärte mich auf, dass der Besuch des Klempners für den morgigen Tag vorgesehen war.
Kurz nachdem ich das Gespräch beendet hatte, klingelte mein Telefon. Es war Fernando, der mir knapp mitteilte, dass er morgen den Hahn auswechseln würde. Allein der Klang seines tiefen Timbres verursachte bei mir eine Gänsehaut. Meine Stimme versagte, ich bekam nur ein Krächzen heraus, das Fernando wohl als Zustimmung auffasste, denn er brummte ein ‚bis morgen' und legte auf.
Was sollte ich nun tun? Ich starrte auf den Hörer, den ich noch immer in meiner Hand hielt, und rief kurzentschlossen meinen Chef an, um Urlaub für den nächsten Tag zu nehmen. Danach brauchte ich eine Weile um meine Gedanken zu sortieren, die in meinem Kopf durcheinander wirbelten.
Mein Wecker klingelte um sieben, aber ich war schon vorher wach. Müde nach einer unruhigen Nacht, in der mich Träume von Fernando immer wieder hatten hochschrecken lassen, kroch ich aus dem Bett und trottete in meine Küche, um mir einen Kaffee zu kochen. In Erwartung meines Gastes machte ich eine ganze Kanne, lief dann nervös durch meine Wohnung. Zum Glück stellte Fernando meine Geduld auf keine zu harte Probe. Um halb acht läutete es an der Tür, mein Puls schnellte sofort hoch und ich hatte Mühe, das Zittern meiner Hände unter Kontrolle zu bringen. Betont langsam ging ich hin und öffnete, wobei ich mich zu einem gleichgültigen Gesichtsausdruck zwang. Fernando sah noch besser aus als in meiner Erinnerung. Wieder trug er eine blaue Latzhose zu einem weißen T-Shirt, das seine gebräunte Haut hervorhob. Unter seinen Vorfahren musste sich ein Südländer befunden haben. Seine schwarzen Locken ringelten sich um sein maskulines Gesicht, und seine dunklen Augen musterten mich verwundert. Ich lächelte verkrampft und öffnete die Tür weit, damit er eintreten konnte.
"Du kennst dich ja aus", ich tat so, als wenn ich gähnen musste, "bin gerade aufgestanden und geh mal kurz duschen, wenn es dich nicht stört."
Ohne auf seine Antwort zu warten ließ ich ihn stehen und wandte mich zum Gehen. Auf dem Weg zum Bad zog ich mir das T-Shirt über den Kopf, so dass ich nur noch meine Boxershorts trug. Gerne hätte ich mich umgeschaut, traute mich aber nicht. Fernando schien sich nicht gerührt zu haben, musste also immer noch im Eingang stehen.
Ich ließ die Tür zum Bad einen Spalt offen stehen und stellte mich
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