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GB84: Roman (German Edition)

GB84: Roman (German Edition)

Titel: GB84: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Peace
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gehören, Gas, Wasser, Strom. Wie die Armee und die Polizei. Dieses privatisieren, jenes privatisieren. Am Ende gehört das ganze verfluchte Land noch den Ausländern. Kommunismus zerschlagen, Gewerkschaften kaputt hauen. Auf jeden Fall. Natürlich. Aber man verscherbelt dafür doch nicht sein Tafelsilber. Ich hab’s ihr rundheraus gesagt:

Wer sich mit Hunden hinlegt, Maggie, steht mit Flöhen auf
…‹
Aber sehen Sie, das Problem mit den meisten Leuten ist, sie halten sich für unsterblich. Und das Leben für eine unerschöpfliche Quelle. In Wirklichkeit passiert aber alles nur eine gewisse Anzahl von Malen, und meistens nur eine geringe Anzahl. Wie oft erinnern wir uns an einen bestimmten Nachmittag aus unserer Kindheit? An einen ehemaligen Freund, den Sie seit vielen Jahren nicht gesehen haben? Wie oft werden wir noch einen Vollmond betrachten? Zehn Mal vielleicht? Vielleicht nicht mal. Und doch scheint alles endlos zu sein. Verflucht endlos. Aber nicht für Männer wie uns, David. Nicht für uns. Wir haben Gemetzel erlebt, Angst verspürt. Schrecken geschmeckt …«
    »Ja, Sir.«
    »Männer wie wir wissen, dass manche Dinge einfach nicht zu verkaufen sind.«
    »Ja, Sir.«
    Der General betrachtet den Mechaniker, nickt und lächelt

    Die Sonne geht langsam über Loch Linnhe unter. Der General schenkt nach und klopft dem Mechaniker auf den Rücken

    Der Vollmond steigt auf, bevor er vergeht
.
    »Es gibt wirklich nur eine Lösung für dieses Problem«, sagt der General
.

MARTIN
    und ich? Na los, du und ich! Aber sie lachen nur und greifen mich an. Vier Mann – ich denke noch, bleib auf den Beinen, Martin. Bleib auf den Beinen, verdammt – aber nach den beiden ersten zwei Hieben liege ich schon auf dem Boden. Scheiße, denke ich. Jetzt gibt’s Saures – ich bin am Arsch – Sie prügeln mich mit ihren verdammten Stöcken durch, gerben mir das Fell – Der eine schreit immer wieder, steh auf und hau ab, du Arsch! Steh auf und hau endlich ab! Dann wird wohl der Wagen geholt, und wir werden einkassiert. Keith auf der einen Bank. Die Hände voller Zähne und Zahnfleisch – Ich auf der anderen. Blut überall – Die Bullenkarre fährt los, hält wieder an. Tür auf, sie werfen Chris rein – völlig zerschunden. Und stolz sind sie drauf, die Schweine. Weil Chris doch so ein großer Kerl ist – Platzwunde am Kopf. Sie verprügeln ihn noch immer, als der Wagen weiterfährt – Ihr seid am Arsch, ihr drei, sagen sie. Wir kriegen euch wegen Krawall dran – Ich hab überhaupt nichts getan, verdammt, sagt Chris. Ich hab nur da gestanden – Schnauze, Bohnenstange, rufen sie und ziehen ihm noch eine drüber – Er kann sich nicht mal setzen, liegt nur da zwischen ihren Stiefeln – Ich halte den Mund. Mach mir mehr Sorgen um Keith. Dem geht’s nicht gut, das sieht man gleich. Er muss ins Krankenhaus – Ich schaue hinten raus. Sieht aus wie Laughton Common – verdammt, denke ich. In der Richtung gibt’s kein Revier. Und auch kein Krankenhaus – nichts. Niemand – Langsam glaube ich, das war’s. Ende, Gelände. Der Wagen hält an. Die Türen gehen auf – Raus mit euch, ihr Penner, sagen sie. Arschlöcher – Ich steige als Erster aus. Stütze Keith am Arm. Chris ist hinter uns – In der Mitte von Nirgendwo. Nur Weiden ringsherum. Es ist schon hell – Zwei Bullen packen sich jeweils einen von uns. An den Haaren, an den Kehlen. Oben an der Böschung drücken sie uns gegen ein paar Zaunpfosten. Dann steigt der Oberboss aus. Er kommt zu uns – Ich sehe, dass auch er sich Sorgen um Keith macht. Schaut ihm lange in den Mund – als wären wir hier im beschissenen Nicaragua. Die machen uns fertig, erschießen uns und schmeißen uns in den verdammten Graben – doch dann dreht der Litzenträger sich zu mir um und sagt, Mund auf. Ich blicke ihm in die Augen. Mache den Mund auf. Er schaut hinein. Gut, zumachen. Dann geht er zu Chris. Sagt dasselbe, tut dasselbe. Ich möchte nach Hause, sagt Chris. Der Litzenträger schaut uns an und schüttelt den Kopf. Wenn ich euch heute noch mal auf der Straße sehe, seid ihr dran. Dann sieht er seine Leute an, lächelt und nickt – Die verdammten Mistkerle befördern uns mit Fußtritten die Böschung runter in den Graben und verpissen sich – Schweine. Verdammte Schweine – Ich liege im Graben und möchte am liebsten den Himmel anschreien. Das tue ich dann auch – Verdammte Scheiße! Ich wünsche ihnen den Tod. Ich wünsche der Lady den Tod. Ihr und jedem einzelnen

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