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GB84: Roman (German Edition)

GB84: Roman (German Edition)

Titel: GB84: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Peace
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eines ganz deutlich sagen: Jeder Kumpel in dieser Gewerkschaft und jeder Offizielle in dieser Gewerkschaft, der unter Missachtung unserer Anweisungen Druck ausübt oder eine Streiklinie überschreitet, riskiert Disziplinarmaßnahmen. Kein Richter des High Court wird unserer Gewerkschaft das demokratische Recht entziehen können, sich um unsere inneren Angelegenheiten zu kümmern …«
    Der Jude drückt auf Stopp, klatscht in die Hände, applaudiert –
    Die Gewerkschaft wird den Gerichtsentscheid nicht akzeptieren und besteht darauf, dass der Streik offiziell ist –
    Don Colby und Derek Williams werden den Streik brechen. Offiziell.
    Der Jude schaut zu den beiden hinüber –
    Don und Derek sitzen mit ihren Pintgläsern im vierten Stock des Claridge’s.
    Der Jude schaut zu Piers und Dominic mit ihren zwei Gin Tonics –
    »Das ist doch genau betrachtet nicht legal, richtig?« fragt der Jude.
    Piers und Dominic schütteln die Köpfe und nippen an ihren Gläsern.
    Der Jude sieht die vier Männer an, ihre vier Drinks –
    »Das ist doch Missachtung des Gerichts, richtig?«
    Die vier Männer nicken.
    Der Jude lacht, klatscht in die Hände und ruft: »Champagner, Neil!«
    Don und Derek grinsen und trinken ihre Pints aus –
    Piers und Dominic runzeln die Stirn und stellen ihre Gin Tonics ab –
    »Dürfte wohl recht schwierig sein, ihnen einen Bescheid zuzustellen, oder?« sagt Dominic.
    Der Jude schüttelt den Kopf, zwinkert und hebt sein Brandyglas –
    »Piers, besorgen Sie mir den Bescheid«, ruft er. »Neil, holen Sie den Hubschrauber.«
    Der Jude kippt seinen Brandy runter und greift nach dem Telefon –
    »Hi-ho, hi-ho«, singt er. »Wir sind vergnügt und froh.«
    Diane holte Terry nach dem Meeting ab. Terry starrte auf ihre Beine, während sie fuhr. Diane nahm die A630 nach Doncaster. Terry berührte sie am Knie. Diane fuhr durch Rotherham. Terry drückte ihr Bein. Diane fuhr durch Conisbrough. Terry schob seine Hand unter ihren Rock. Diane bog an der Warmsworth Primary School links ab. Terry steckte seine Hand zwischen ihre Beine. Diane hielt in Levitthagg Wood an. Terry zog ihr Strumpfhose und Schlüpfer herunter. Diane schob ihren Rock hoch. Terry öffnete seine Hose. Diane knöpfte sich die Bluse auf. Terry holte seinen Schwanz heraus. Diane setzte sich auf Terry. Terry würde zu seinem Treffen mit Mohammed Abdul Divan zu spät kommen.
    Der Mechaniker hat ihn schon mal gesehen. 1975

    Bei einer Rekrutierung in einem Hotel in Heathrow
.
    General William Walters erinnert sich nicht an ihn. Aber der Mechaniker erinnert sich

    An den besorgten Patrioten –
    Ehemaliger NATO-Oberbefehlshaber, Alliierte Streitkräfte, Kommando Nord. Freund des verstorbenen Lord Mountbatten. Templer von Malaya

    Der Herzog von Edinburgh
.
    Gründer oder Mitglied von Red Alert/Civil Assistance. Royal Society of St. George. Unison Committee for Action. Großbritannien 1975. Ziele der Industrie. Selbsthilfe. Bewegung für eine wahre industrielle Demokratie. Nationale Gesellschaft für Freiheit

    Philip for President.
    Der Bursche des Generals schenkt Malt Whisky ein, serviert und geht hinaus
.
    Der General erhebt sein Glas. »Einer von Franks Männern in Ulster, habe ich gehört?«
    »Ja, Sir«, bestätigt der Mechaniker. »Das stimmt.«
    »Kann mir denken, dass Sie eine Weile in den dunklen Ländern verbracht haben.«
    »Ja, Sir«, sagt der Mechaniker. »Rhodesien, Sir.«
    »Verdammtes Durcheinander«, sagt der General. »Verdammtes Durcheinander. Was machen Sie jetzt?«
    »Ich raube Supermärkte aus und bedrohe streikende Bergleute, Sir.«
    Der General nickt und steht langsam auf. Er dreht sich zum Fenster um, zur Aussicht

    Loch Linnhe. Lismore Island. Kingairloch. Die Meerenge von Mull
.
    »Hab mich nie sonderlich für die Lady interessiert«, sagt der General. »Die war schon immer Aireys Mädchen. Aber immer noch besser als Teddy Heath und all die anderen Schwuchteln. Kümmert sich aber für meinen Geschmack immer noch zu sehr um die beschnittene Brigade. Die arme Frau hatte schlechte Ratgeber. Liebt den Klang ihrer eigenen Stimme. Thatcherismus. Reaganismus. Monetarismus. Haufen Unsinnismus. Alles nur verkleideter Sozialismus. Am Ende verkauft sie uns noch alle für ein paar Stimmen aus den Sozialbauten. Das ist kein Kabinett, das ist Kabale. Ein Haufen verfluchter Juden, die ihre schmutzigen Griffel nicht bei sich halten können. Einfach nur gierig, allesamt. Das ist das Problem. Die Zechen sollten dem Staat

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