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GB84: Roman (German Edition)

GB84: Roman (German Edition)

Titel: GB84: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Peace
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ruft den Besitzer an. Dann trinkt er wieder einen Kaffee. Er repariert den Capri. Getriebe. Die KFZ-Hauptuntersuchung ist nächste Woche fällig. Der Mechaniker hat das passende Ersatzteil nicht da. Er geht heim, lässt die Hunde raus und setzt eine Dose Suppe auf. Er macht sich ein Sandwich und isst zu Mittag. Dann schaut er die
One o’Clock News
und liest die Zeitung. Er wäscht ab und fährt nach Wetherby, um das Ersatzteil zu besorgen. Um halb drei ist er wieder in der Werkstatt. Er repariert den Capri und macht sich dann an den Lancia. Um halb sieben hört er mit der Arbeit auf. Zieht sich um, schließt ab und geht nach Hause

    Reiner Nervenkrieg.
    Jen schläft. Die Hunde sind im Garten. Der Mechaniker geht ins Wohnzimmer und legt eine Schallplatte auf. Leise. Wieder Sade. Er gießt sich einen Brandy ein und setzt sich im Dunkeln aufs Sofa. Die Vorhänge sind auf. Nur die Lämpchen an der Stereoanlage leuchten. Der Mechaniker beobachtet durch den Brandy, wie sie steigen und fallen. Er hat zehntausend auf der Bank. Das Haus ist abbezahlt. Die Werkstatt läuft gerade an

    Er grübelt über die Verbrechen nach, die er begangen hat

    Supermärkte. Postämter. Er schlägt die Augen auf und schaut hoch

    »Einen Penny für deine Gedanken«, sagt Jen

    Sie steht in einem seiner T-Shirts in der Tür. Sie ist wunderschön
.
    »Das sind sie nicht wert«, erwidert der Mechaniker

    Reiner Nervenkrieg; es wird Opfer geben
.
    Der Jude strahlt und sagt: »Weißt du, Neil, ich habe ihr faktisch die Rede geschrieben.«
    Neil Fontaine achtet weiter auf den Verkehr auf der A616.
    Der Jude wiederholt sich. »Ich bin der Überzeugung, dass die Polizei auf die Einhaltung der Gesetze achtet, nicht auf die Erhaltung der Regierung.«
    Der Mercedes nähert sich einer Straßensperre außerhalb von Creswell. Neil hält an und kurbelt die Scheibe an der Fahrerseite herunter –
    »Guten Morgen, Sir«, sagt der junge Polizist. Er ist nervös, nicht von hier. »Bitte entschuldigen Sie, dass ich Sie nach dem Grund Ihres heutigen Aufenthaltes in Creswell fragen muss.«
    »Kein Problem«, sagt Neil. »Mein Fahrgast ist Mr. Stephen Sweet. Mr. Sweet hat eine Verabredung mit dem Assistant Chief Constable.«
    »Entschuldigen Sie bitte die Unannehmlichkeit, Sir«, sagt der Polizist.
    »Das braucht Ihnen nicht leidzutun, mein Junge«, meint Neil. »Sie haben Ihre Befehle.« Dann kurbelt er das Fenster hoch und fährt in den Ort –
    Was davon noch übrig ist

    Mehr als sechzig Mannschaftswagen stehen an der Hauptstraße aufgereiht. Überall Polizei. Die Hunde bellen und knurren den Mercedes an. Kein Zivilist ist auf der Straße –
    Nur Schutt. Müll. Glas unter den Autoreifen –
    Das Dorf ist in Qualm gehüllt.
    Neil parkt vor dem Gemeindehaus neben einer weißen Limousine, steigt aus und geht durch die Reihen der Polizei hinein –
    Handgeschriebene Poster für Wohltätigkeitsbasare und Fitnessangebote, Judo und Pfadfinder.
    Ein weiterer Polizist, der fern von daheim ist, hält Neil Fontaine am Eingang auf.
    »Ich habe eine Verabredung mit dem Assistant Chief Constable.«
    »Neil!« ruft der Assistant Chief Constable durch die Halle. »Neil Fontaine!«
    John Waterhouse, Assistant Chief Constable von North Derbyshire, begrüßt Neil. Die beiden Männer reichen sich über Klappstühle hinweg die Hand.
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie jetzt für diese Leute arbeiten«, sagt John Waterhouse.
    Neil zuckt mit den Schultern. »Nur vorübergehend.«
    »Könnte etwas länger dauern, wie es den Anschein hat.«
    »Wollen wir hoffen, dass es nicht für immer ist«, meint Neil lächelnd.
    John Waterhouse nickt. »Und wo ist Ihr Mann? Dieser Stephen Sweet?«
    Neil zeigt zur Tür. »Sitzt draußen im Wagen.«
    »Und wieso um alles in der Welt sitzt er da rum? Bringen Sie ihn herein, um Himmels willen«, sagt John Waterhouse lachend. »Der muss doch da nicht dumm rumsitzen.«
    »Mr. Sweet möchte in seinem Wagen mit Ihnen reden«, erklärt Neil Fontaine.
    »Wie bitte?« fragt John Waterhouse. »Machen Sie sich nicht lächerlich, Neil.«
    Neil lächelt den Assistant Chief Constable an und weist auf die Türen. »Mr. Sweet besteht darauf.«
    John Waterhouse verdreht die Augen und folgt Neil nach draußen. Neil hält ihm die Tür auf –
    »Assistant Chief Constable«, sagt der Jude, »hereinspaziert.«
    John Waterhouse steigt hinten ein.
    Neil schlägt die Tür zu, setzt sich nach vorn und schaltet das Radio ein.
    »… muss ich Ihnen sagen,

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