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GB84: Roman (German Edition)

GB84: Roman (German Edition)

Titel: GB84: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Peace
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entgegensetzen?«
    Terry sah die Tweedjacketts an, dann schaute er wieder auf das Telefon. »Sie werden uns so bald wie möglich belangen, das steht fest. Aber wir haben die entsprechenden notwendigen Maßnahmen eingeleitet. Wir sind bereit.«
    »Das wollen wir hoffen«, wiederholte Hargreaves. »Deine Worte werden den Präsidenten aufmuntern.«
    »Viel Glück, Genosse Generalsekretär«, sagte Terry. »Wir zählen auf euch!«
    »Auf Wiederhören, Genosse Geschäftsführer.«
    Terry legte auf –
    Von der Tür zum Konferenzraum drang Applaus herüber.
    Die Tweedjacketts drehten sich um. Terry blickte auf.
    »Fickt sie«, brüllte Bill Reed. »Und fickt euch gleich mit, Genossen.«
    Norton Park Hotel, Edinburgh. Die Gespräche sind gescheitert. Der Vorsitzende gab der Wortwahl für die dritte Kategorie der Zechenschließungen die Schuld. Der Präsident beklagte die Einmischung von dritter Seite

    »Wohl eher vom dritten Ohr«, meinte Cole lachend
.
    Malcolm Morris spulte zurück, drückte auf Stopp. Start

    »… Paragraf 3c ist ein Beispiel für positive Verhandlungen …«
    »… wir haben nur ein einziges Wort hinzugefügt, das ist alles …«
    »… zwischen uns gibt es keine großen …«
    »… ein einziges Wort, mehr nicht …«
    »… aber ›nutzbringend‹ ist nicht akzeptabel …«
    »… dann sollten Sie sich ein anderes Wort einfallen lassen …«
    »… vielleicht holt mal einer ein verfluchtes Wörterbuch …«
    »… ein einziges Wort, mehr nicht …«
    »… das können wir den Kumpeln nicht verkaufen …«
    »… ich bin zu alt für Siege …«
    »… Sie haben doch das geneigte Ohr der Premierministerin, Herr Vorsitzender …«
    »… ein einziges Wort …«
    »… wir brauchen eine Formulierung, die uns über den 6. März hinausbringt …«
    »… liegt ganz bei Ihnen …«
    »… all die Ausführungen und Sicherheitsklauseln schützen Sie – nicht uns …«
    »… ein Wort …«
    »… wir haben aufgehört zu rennen und lassen uns nicht weiter jagen …«
    »… liegt ganz bei Ihnen.«
    Malcolm drückte auf Stopp, spulte zurück, warf die Kassette aus
.
    »Love is a Battlefield«,
sang Cole lachend
.
    Malcolm beschriftete jede Kassette, jede Spule. Steckte die Kopien in unterschiedliche Hüllen und die Hüllen in Versandtaschen. Die Spulen kamen in die Aktentasche

    Er schloss hinter ihnen ab. Dann gingen sie die Treppe hinunter

    Heartache to Heartache.
Von Zimmer zu Zimmer. Von Wand zu Wand

    Hinter privaten Wänden in privaten Räumen der private Liebeskummer öffentlich agierender Dämonen

    Malcolm und Cole trugen wieder Kopfhörer. Wieder liefen die Bänder

    »Was immer wir gegen sie unternehmen, welche Schritte auch immer wir einleiten, sie werden weiter ihre Arbeit haben.«
    »Wir arbeiten nicht mit Scabs.«
    »Wir haben keine andere Wahl, verflucht.«
    »Das machen die Kumpel nicht mit.«
    »Dann werden sie keine Arbeit haben.«
    »Das können wir nicht hinnehmen.«
    »Richtig, aber das ist nun mal die verfluchte Politik des beschissenen NCB. Die haben uns eine Falle gestellt, und wir sind hineingetappt. Ganz gleich, was wir jetzt sagen oder tun, wir haben Nottingham endgültig verloren – und das heißt, Genosse Präsident, wir haben verloren, Punkt.«
    »Einen Scheiß heißt das.«
    »Natürlich heißt es das. Nottingham wird weiter arbeiten und Kohle fördern. Wir können den Streik in Nottingham nicht offiziell ausrufen, wir können ihnen nicht befehlen, die Streiklinien zu beachten. Und wenn du ihnen jetzt die Mitgliedschaft entziehst, wird das NCB sie trotzdem arbeiten lassen …«
    »Es sind Streikbrecher.«
    »Ja, sie sind Streikbrecher und werden es auch immer bleiben – also werden sie arbeiten, ganz egal, wie lange wir im Ausstand sind. Kurz gesagt, wir sind am Arsch.«
    »Zeit, zu einer Übereinkunft zu kommen, Genosse Präsident. Jetzt, dann bleibt die Gewerkschaft geeint …«
    »Er hat recht.«
    »Das werden die Kumpel nicht mitmachen.«
    »Die Kumpel hören doch auf dich. Sie werden auch jetzt auf dich hören und es verstehen.«
    »Nimm es an. Jetzt, fürs Erste.«
    »Ich kann nicht.«
    »Sie haben gesagt, sie werden das Schließungsprogramm zurückziehen …«
    »Rein verbal.«
    »Verbal, oral, egal. Die fünf Zechen bleiben offen. Das ist ein Sieg für uns.«
    »Ist es nicht.«
    »Wir machen einen daraus. Sie sind zurückgewichen. Die Zechen bleiben offen.«
    »Nein, sie haben nur gesagt, dass es weiterer Überlegungen bedarf …«
    »Gemeinsamer

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