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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Die klaren Einsatzvorschriften hatten sich in die Grausten aller Grauzonen aufgelöst. Eine Entscheidung würde fallen müssen: Panische Zivilisten auf ein Schlachtfeld hinauslaufen zu lassen, bevor die Sprengsätze hochgingen und das Bombardement begann, oder sie eben nicht laufen zu lassen, was sein eigenes, unschönes Ergebnis nach sich ziehen würde.
    Es sind keine Zuschauer. Bewaffnet oder nicht, es sind keine unschuldigen Zuschauer, vergiss das nicht. Wie würden sie mit uns umgehen, wenn es andersherum wäre?
    »Frank-Bot hat Priorität«, mahnte Hoffman. Er schien jetzt bereits das Katastrophenszenario durchzugehen. »Falls wir die beiden anderen verlieren, ist die Datensubstanz immer noch auf diesen Servern, also wird Fenix diese Hammer-Scheiße davon rekonstruieren müssen. Santiago, passen Sie auf diese gottverdammte Maschine auf, als wäre sie Ihr eigenes Kind.«
    Scheiße.
    Ich habe ein kleines Mädchen. Ich hob ’s vergessen. Wirklich, ich hob sie für eine Weile vergessen. Wie konnte ich nur?
    Dom überprüfte den Serverraum. Frank-Bot schwebte immer noch regungslos vor dem Serverregal, umgeben von einem schwach bläulichen Dunst, beide Arme ausgestreckt und mit den Anschlüssen der beiden Server verbunden. Es erschien fast unhöflich, ihn zu unterbrechen. »Frank, sobald du hier fertig bist, warte nicht auf uns. Geh zu Benjafield. Verstanden?«
    Erwartete er, dass die Maschine Ja sagte? Wenigstens musste er sich nicht sorgen, dass der Bot dagegen protestieren würde, seine Kameraden zurücklassen zu müssen. Als Dom wieder nach draußen huschte, winkte ihn Hoffman zur Vorderseite des Gebäudes.
    »Santiago, schaffen Sie die Zivilisten in die Lobby«, sagte er. »Beim Rückzug nehmen wir sie mit uns an den Strand und lassen sie dann im allerletzten Moment laufen.«
    »Sir, benutzen wir sie als Schilde?«
    »Das war nicht das, was ich geplant hatte, aber falls nötig, ja.«
    Dom schoss zurück in den Unterkunftsblock und zum Gemeinschaftsraum, wo die Wissenschaftler gefesselt am Boden lagen. Timiou hielt seinen Lancer am Fensterbrett abgestützt, bereit, ein Loch in die Scheibe zu rammen und zu schießen. Durch Glas nutzte Infrarot nichts, daher musste er sich auf sein eigenes Sehvermögen verlassen, um einen Frontalangriff zu erkennen, aber er warf trotzdem immer wieder einen Blick auf die Gefangenen am Boden.
    Die Frage stand ihm ins Gesicht geschrieben: Was fangen wir jetzt mit ihnen an?
    Das Aspho-Personal lag hilflos mit dem Gesicht auf dem Boden. Dom hockte sich hin, zog sein Messer heraus, um einen nach dem anderen die Plastikfesseln an ihren Knöcheln durchzuschneiden, und als er die erste Frau auf die Seite rollte, um sie hochzuziehen – er ließ den Damen den Vortritt, ohne darüber nachzudenken –, sah er die Angst in ihrem Gesicht. Sie sah nicht den netten Dominic Santiago, den liebevollen Vater und hingebungsvollen Ehemann; sie sah nur einen Fremden mit langen Linsen statt Augen und einem riesigen Sturmgewehr, ummantelt von einer Rüstung, in der er mehr wie eine Maschine als ein Mensch aussah.
    »Wir führen euch in das andere Gebäude«, sagte Dom. Ihr Mund war zugeklebt und ihre Handgelenke immer noch gefesselt, von daher war die Höflichkeit fehl am Platz. »Für den Fall, dass es richtig losgeht.«
    »Hey.« Timious Flüstern geriet zu einem Fauchen, bei dem sie zusammenzuckte. Er blickte hinauf und trat einen Schritt zurück, wobei er seinen Lancer so in die Höhe, dass er auf die Decke zeigte. »Da oben. Das ist nicht der Sturm. Ich höre was, was sich bewegt.«
    Dom stand zwischen der Tür und der Frau, für den Fall, dass sie versuchte zu fliehen. Es diente ihrer eigenen Sicherheit. Er konzentrierte sich auf das Fenster, das sich mit Sicht auf das Meer der Länge nach den Raum entlangzog. Glitzernde Salzkristalle der sturmgepeitschten Gischt klebten daran. Falls irgend so ein Bastard auf dem Dach war, würden sie sich darauf vorbereiten, die Gefangenen rauszulassen. Dom drückte die Frau wieder auf den Boden.
    »Kopf runter, Lady«, sagte er. »UIR-Kugeln fragen nicht nach Ihrem Ausweis.«
    »Cleaner, wir haben Kontakt auf dem Flachdach des Gemeinschaftsraums«, meldete Timiou. »Bereithalten für mehrfachen Vorstoß.«
    Die Unabhängigen würden das Gleiche tun, was Dom trainiert hatte. Sie würden mehrere Positionen um das Gebäude einnehmen und dann alle gleichzeitig stürmen. Die Scheiße würde in alle Richtungen fliegen.
    Vielleicht hatte man sie speziell für

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