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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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gut.«
    Nach ein paar quälend langen Sekunden regte sich Marcus wieder und sprach mit gewohnt nüchterner Stimme.
    »Hör auf mit dem Mist, Carlos, wir holen dich hier raus.«
    Er zögerte keine weitere Sekunde und bat sie auch nicht um Feuerschutz. Er erhob sich einfach aus der Hocke und wartete geduckt auf den richtigen Augenblick.
    Das war Marcus, wie er leibte und lebte. Er ging ran.
    »Du blöder Bastard«, keuchte Carlos. »Du bist der Beste. I … ich kann nicht zulassen, dass du ein totes Arschloch aus dir machst.«
    Und damit – endlich – zog Carlos den Splint.
    Bernie hatte falsch eingeschätzt, wie nahe sie waren. Trümmer trafen sie – Beton und Schlamm – und die Brücke stürzte ein. Marcus brüllte nur. Kein richtiges Wort, nur ein Laut aus purer Wut und Leid. Aber er rannte weiter. Er wollte zu der Leiche. Als Bernie sich hinkniete und so weitläufig, wie sie nur konnte, Feuer verteilte, merkte sie, dass ihre Gedanken nicht um die Kugel kreisten, die sie umbringen würde, sondern um das, was Marcus zurückbringen könnte. Sie wollte nicht hinsehen. Sie feuerte einfach weiter und das Nächste, was sie wahrnahm, war Marcus, der durch den Kanal hechtete und sich dann neben ihr in Deckung warf.
    »Wir gehen nach Hause«, sagte er. »Ich bringe Carlos heim.«
     
    SAMMELPUNKT, KÜSTENSTREIFEN, DREI KILOMETER NORDÖSTLICH DER ASPHO FIELDS
    Bernie Mataki war seit ihrem achtzehnten Lebensjahr ein Gear – einundzwanzig Jahre in Rüstung, in denen sie Männer und Frauen auf vielerlei Arten hatte umkommen sehen.
    Manchmal ging es schnell und manchmal auch nicht. Und manchmal – so wie Marcus Fenix – starben sie nur ein Stück und machten noch jahrelang weiter. Der Marcus, der jetzt am Küstenstreifen auf die Extraktion wartete und dabei die Überreste seines besten Freundes in einem Biwaksack in den Armen hielt, war nicht mehr der Junge, mit dem sie eingeschifft hatte. Und er würde es auch nie wieder sein.
    Ihr Funkgerät knisterte. »Zentrale Pomeroy an Mataki, Ravens im Anflug auf Ihre Position, voraussichtliches Eintreffen in vierzehn Minuten. Wir überstellen Sie zur Pom. Die Ärztin der Kalona hat alle Hände voll damit zu tun, den Rest der C-Kompanie zusammenzuflicken.«
    »Verstanden, Pom.« Scheiße. Die Pomeroy besaß zwar bessere Einrichtungen als die Kalona, aber sie hatte auch Adam Fenix an Bord. Sie blickte zu Marcus, um zu sehen, ob er es gehört oder bemerkt hatte. Er zeigte keinerlei Reaktion. »Hier ist nur ein Schwerverletzter übrig. Unterschenkel zerfetzt, hat beim Rückzug eine Menge Blut verloren, ist im Augenblick aber stabil.«
    »Wir geben dem Chirurgen Bescheid. Gute Arbeit, Tyrans. Die Bots sind im Trockenen und die meisten Jungs der Spezialeinheit haben es geschafft.«
    Sie musste nachfragen. Sie ertrug die Vorstellung nicht, wie Marcus auf noch mehr schlechte Nachrichten reagieren würde. Sie alle hatten in dieser Nacht enge Freunde verloren und es würde schwer werden, sich dem zu stellen, aber Marcus’ Lage war die schlimmste, die sie sich vorstellen konnte.
    Es stimmt, ich hätte Carlos umgelegt. Aber ich habe es nicht getan. Und Marcus hatte recht, es zu versuchen. Und niemand sonst hat es gehört, also … Fall erledigt.
    »Dom Santiago?«, fragte sie. »Hat er es geschafft?«
    »Ein gottverdammter Held. Hat eine Menge Kameraden aus dem Wasser gerettet, einen Khimera runtergeholt und einen Marlin in den Frachtraum eines Ravens gesetzt. Der bekommt einen Orden.«
    Bernie hätte am liebsten geweint vor Erleichterung. »Noch hat niemand mit ihm über seinen Bruder gesprochen, oder?«
    »Gehört er zu den Verlusten?«
    »Leider ja. Ich möchte nicht, dass Dom es von irgendjemand anderem erfährt. Nicht ein Sterbenswort, okay? Wir übernehmen das. Er muss es von uns hören. Wir sind ein eng verbundenes Regiment.« Ja, sie würde es Dom persönlich beibringen. Marcus war dazu nicht in der Verfassung. »Und Major Hoffman?«
    »Ob Sie’s glauben oder nicht, der reinigt im Augenblick seinen Lancer. Verrückter Bastard. Pomeroy Ende.«
    Verrückt. Nein, traurig. Armer alter Vic.
    Bernie machte es zu ihrer Angelegenheit, um das Schicksal der Gears unter sich zu wissen. Marcus würde nicht gerade in den Schoß einer fürsorglichen, liebenden Familie zurückkehren. Er hockte da, ein Knie angezogen und einen Arm darum gelegt, immer noch in der gleichen Position erstarrt, den Kopf gesenkt und eine Hand um das gelegt, was sie in Gedanken nur das Päckchen nannte. Sie ging

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