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Gears of War - Aspho Fields

Titel: Gears of War - Aspho Fields Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Hoffman sprach mit dem Piloten über Funk, aber Dom konnte nur Hoffmans Sätze hören. Sein eigenes Funkgerät streikte.
    »Es wird zu lange dauern, uns alle einen nach dem anderen mit der Winde hochzuziehen«, erklärte Hoffman. »Er sagt, sie haben weitere Khimeras auf dem Radar. Der verrückte Bastard will, dass wir den Marlin in seinem Frachtraum andocken.«
    »Ich mach das«, sagte Dom, ohne weiter nachzudenken.
    »Sind Sie sicher, dass Sie das schaffen?«
    »Entweder so, oder die kommen zurück und ballern uns in Stücke.« Dom war kein geeigneter Steuermann wie Benjafield, aber er wusste, wie man das Ding fuhr. Er war so furchtbar müde, dass er das alles einfach nur hinter sich bringen wollte, ganz gleich, wie. »Die werden ihre Leute nicht retten. Die werden sie einfach nur abknallen und uns mit ihnen.«
    Wie schwer konnte es sein?
    Dom fand es heraus, als er am Steuer stand und zusah, wie der Raven auf dem Wasser landete – ja, er landete, er setzte wirklich aufs Wasser auf – und seine Frachtluke öffnete. Ein Marlin, der tief im Wasser lag und dazu noch voller Wasser stand, das hin und her schlug, war ein Albtraum zum Steuern. Dom schaffte es, das Boot auf eine Linie mit dem Frachtraum zu bringen, und versuchte, durch salzverschmierte Linsen die Breite der Frachtluke abzuschätzen. Hoffman reichte ihm sein Funk-Headset.
    »Einfach auf Linie halten und geradeaus steuern«, sagte ihm die Stimme des Bordschützen. »Und nicht vergessen, im letzten Moment den Außenborder hochzuklappen.«
    Doms kälteumnebeltes Gehirn sagte ihm, der Gummi-Bug würde den Aufprall dämpfen, falls er im Inneren ein Schott rammte. Der Raven schien auf ihn zuzurasen. »Wie sieht das aus?«
    »Gut. Weiter so. Kurs halten. Und ordentlich aufdrehen.«
    »Du machst Witze.«
    »Nein. Du brauchst Schwung, um die Rampe hochzukommen. Komm schon. Vertrau mir.«
    Dom sah, wie Hoffman die Schultern etwas hochzog und sich offenbar auf einen Aufprall gefasst machte. Und dann drehte er auf. Dom betete. Das tat er nicht oft. Der offene Schlund des Frachtraums kam auf ihn zu wie das Maul eines gefräßigen Tieres und er konnte nur noch daran denken, dass das Letzte, was er sehen würde, falls etwas schief ging, der harte Nackenpanzer von Hoffmans Rüstung wäre, der ihm wahrscheinlich die Nase brach.
    »Gas weg, Gas weg, Gas weg!«, rief der Bordschütze.
    Der Marlin krachte mit voller Wucht gegen irgendetwas und schlug mit einem dumpfen Knall auf den Boden des Frachtraums. Das Heck schwang herum und gelb glänzende Gestalten – Besatzungsmitglieder, die Dom gar nicht im Frachtraum hatte warten sehen – schienen sich wie Fliegen an die Schotten zu klammern. Dann kam das Boot zur Ruhe und Dom wäre beinahe über das Steuer auf Hoffmans Rücken gekippt.
    »Scheiße«, sagte er.
    Die Rampe schlug scheppernd hinter ihnen zu, während der Raven aufstieg und Seewasser über den Boden abfloss. Dom sackte einfach nur nach vorn auf das Steuer und legte zitternd vor Kälte den Kopf in seine verschränkten Arme.
    Geschafft. Endlich geschafft. Wo ist Carlos jetzt? Wo ist Marcus?
    »Santiago«, rief Hoffman und klopfte ihm auf den Rücken. »Haben Sie eigentlich eine Ahnung, was Sie heute Nacht vollbracht haben?«
    Doms Verstand kreiste in diesem Moment nur noch um eine Sache. Aspho Point und Bots und abgeschossene Khimeras rückten in abgestumpfte Ferne.
    »Ja, Sir«, sagte er. »Ich habe eine Tochter.«
     
    ASPHO FIELDS
    Der Asp kam hundert Meter vor Bernie Matakis Stellung zum Stehen und rollte mit der Schnauze voraus langsam in den Kanal.
    Er war drei Mal von leichtem UIR-Feuer getroffen worden und sein zehnminütiger Amoklauf hatte fürs Erste nichts auf dem Schlachtfeld übrig gelassen, was einen Raven vom Himmel hätte holen können. Bernie wusste, die vergleichsweise ruhige Pause würde nicht von langer Dauer sein. Die Petrels von der Merk hatten Perasapha getroffen und kamen für einen zweiten Ansturm zurück. Der Horizont strahlte orange durch die Flammen. Ein falscher Sonnenaufgang. Es war Zeit für den Rückzug.
    »Corporal, kommen Sie da raus. Es ist vorbei. Sie haben sogar einen beschissenen Khimera runtergeholt.«
    »Ist Carlos bei Ihnen?«
    Sie hatte ihn nicht gesehen. Er war unten bei der Brücke und sie hatte ein paar Mal gehört, wie er Feuer erwidert hatte, aber von ihrer Position aus konnte sie nichts sehen.
    »Nein«, antwortete sie. »Er schießt immer noch aufs Geratewohl unten bei der Brücke rum.«
    »Blödes Arschloch«,

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